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Die Frau mit den Sternhaufen

Dass der Weg zu den Sternen oft mühsam ist, hat auch Helen Sawyer Hogg erfahren, eine der einflussreichsten Astronominnen des vergangenen Jahrhunderts.

Von Dirk Lorenzen | 08.03.2012
    An einem College in Massachusetts hatte sie ursprünglich Chemie studiert. Doch 1925 sattelte sie auf Astronomie um. Ein Besuch der berühmten Astronomin Annie Jump Cannon am College bestärkte sie in diesem Beschluss.

    Nach dem Diplom ging Helen Sawyer an die Harvard-Universität, um gemeinsam mit Annie Jump Cannon und Harlow Shapley zu arbeiten. Ihr Spezialgebiet waren Sternhaufen.

    Dennoch musste sie ihre Doktorprüfung 1931 am Radcliffe College machen, denn Harvard verwehrte damals noch Frauen solche Abschlüsse.

    Danach begleitete sie ihren Mann nach Vancouver in Kanada. Weil nur er an der Sternwarte dort eine Stelle hatte, forschte Helen Sawyer Hogg unbezahlt über veränderliche Sterne in Kugelsternhaufen. Mithilfe dieser Sterne hat sie die Entfernung vieler Galaxien bestimmt.

    Das Ehepaar wechselte schließlich nach Toronto, wo Helen Sawyer Hogg zunächst Assistentin und 20 Jahre später endlich Professorin wurde. Sie bekleidete wichtige Positionen unter anderem in der US-Forschungsstiftung und in der kanadischen Royal Society.

    Drei Jahrzehnte lang schrieb sie für die Zeitung Toronto Star eine Astronomiekolumne, denn sie wollte ihre Begeisterung für das Weltall möglichst vielen Menschen nahe bringen. Vor allem lag ihr daran, junge Frauen für eine wissenschaftliche Laufbahn zu gewinnen.

    Helen Sawyer Hogg ist 1993 im Alter von 87 Jahren gestorben.

    Kurzbiografie von Helen Sawyer Hogg

    Der Lebenslauf von Helen Sawyer Hogg

    Das Projekt "She is an astronomer" der Internationalen Astronomischen Union