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Die Kamera mit 268 Megapixeln

Vor mehr als 265 Jahren beobachtete der Schweizer Astronom Jean-Philippe de Chéseaux im Sternbild Schütze einen leuchtenden Nebel, den er in einer kleinen Liste so beschrieb: "Das Objekt hat eine völlig andere Form als die anderen Nebel und erscheint wie ein Strahl oder ein Kometenschweif, mit parallel verlaufenden, klar erkennbaren Grenzen, in der Mitte weißer als an den Rändern."

Von Hermann-Michael Hahn | 22.10.2011
    Rund zwanzig Jahre später entdeckte sein französischer Kollege Charles Messier den Nebel ein zweites Mal und nahm ihn als 17. Objekt in seinen berühmten Katalog der Nebel und Sternhaufen auf. Amateurastronomen kennen das Objekt heute als Omega- oder Schwanen-Nebel.

    Dieser Nebel ist ein aktives Sternentstehungsgebiet. Jetzt haben Forscher von Europas Astronomieorganisation ESO den Schwanen-Nebel genutzt, um die Leistungsfähigkeit ihrer neuen Großfeld-Kamera zu demonstrieren. Noch nie war eine professionelle astronomische Kamera in der Lage, ein Himmelsareal dieser Größe auf einmal zu belichten.

    Die neue OmegaCAM der ESO umfasst insgesamt 268 Millionen Pixel, verteilt auf 32 CCD-Chips, die zusammen eine Fläche von rund einem Quadratgrad abbilden. Das entspricht etwa der vierfachen Fläche des Vollmondes.

    Sie wurde von einem Konsortium aus niederländischen, italienischen und deutschen Universitätsinstituten für den Einsatz am neuen VLT-Survey-Teleskop auf dem Paranal-Observatorium in Chile entwickelt.

    Mit diesem Teleskop und der OmegaCAM planen die Astronomen in den nächsten Jahren mehrere aufwendige Himmelsdurchmusterungen.

    Die ersten Aufnahmen mit der neuen Kamera

    Die neue OmegaCAM