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Helle Sterne mit Begleitung

Kurz vor dem Ende des kalendarischen Herbstes haben die typischen Wintersternbilder den Himmel bereits weitgehend besetzt: Um Mitternacht stehen Orion und Co. hoch im Süden. Doch Einsteigern fällt es nicht leicht, angesichts der vielen hellen Sterne die Übersicht zu behalten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Um Mitternacht findet man jetzt fast im Zenit die helle Kapella, den gelblich leuchtenden Hauptstern im Fuhrmann. In Wirklichkeit stehen dort vier Sterne beieinander, von denen zwei allerdings so lichtschwach sind, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen wären.

    Die beiden anderen, deutlich helleren Mitglieder des Kapella-Systems umkreisen einander etwa alle drei Monate in einem Abstand von lediglich rund 100 Millionen Kilometern.

    Aus einer Distanz von rund 42 Lichtjahren betrachtet stehen sie aber so eng zusammen, dass sie selbst in einem großen Fernrohr nur als ein Lichtpunkt erscheinen. Ihre Doppelnatur haben die Astronomen nur auf spektroskopischem Wege erkannt.

    Ebenfalls im Süden, aber nur gut 30 Grad über dem Horizont, funkelt bläulich-weiß der helle Rigel. Er markiert einen der beiden Füße des Himmelsjägers Orion.

    Rigel steht Kapella an Helligkeit kaum nach. Auch er ist ein Mehrfachsystem, doch sind die Größenverhältnisse hier ganz anders: Rigel selbst beherrscht mit rund 17facher Sonnenmasse die kleine Gruppe in rund 770 Lichtjahren Entfernung.

    Zwei Partner mit jeweils vier Sonnenmassen erscheinen zusammen 10.000-mal lichtschwächer. Dennoch sind sie in Amateurteleskopen mittlerer Größe durchaus neben dem hellen Rigel zu erkennen.


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