Freitag, 19. April 2024

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Höhlenforscher
Rettung in den Alpen geglückt

In den Berchtesgadener Alpen ist der verletzte Höhlenforscher geborgen worden. Die Retter waren mit ihm fast sechs Tage unterwegs. Der 52-Jährige hatte am Pfingstsonntag bei einem Steinschlag in 1000 Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

19.06.2014
    Rettungskräfte tragen am 19.06.2014 am Untersberg bei Marktschellenberg (Bayern) nahe des Einstiegs der Riesending-Schachthöhle den verletzten Höhlenforscher Johann Westhauser auf einer Trage.
    Rettungskräfte tragen nahe des Einstiegs der Riesending-Schachthöhle den verletzten Höhlenforscher. (dpa/picture-alliance/Nicolas Armer)
    Der Höhlenforscher liegt seit sechs Tagen überwiegend in einer Trage. Am Ausgang der Höhle wird er Patient nach Angaben der Bergwacht "notfallmedizinisch betreut", ein Hinweis auf die Schwere der Verletzungen, berichtet unser Korrespondent. Am Einsatzort stand auch ein Hubschrauber bereit, mit dem der Schwerverletzte in eine Klinik geflogen werden soll.
    Dutzende Höhlenretter sowie Ärzte aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Kroatien waren an und in der Riesending-Schachthöhle nahe Berchtesgaden im Einsatz, um den Mann an die Oberfläche zu bringen. Der Einsatz ist wegen der widrigen Verhältnisse in der Höhle äußerst kompliziert. Die Riesending-Schachthöhle ist die tiefste und längste Höhle Deutschlands. Der Einstieg zu der Höhle befindet sich am Untersberg in 1843 Metern Höhe.
    Die letzte Etappe zog sich etwas länger hin als geplant. Die Retter mussten mit ihrem schwer verletzten Patienten in eine 180 Meter hohe senkrechte Wand eingesteigen und ihn dort frei schwebend hochziehen. Das geht nur mit Muskelkraft; eine Seilwinde mit Motor wäre zu gefährlich. Anschließend musste der Trupp noch etwa 200 Meter durch einen engen, verwinkelten Schacht.
    (sdö/tön)