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iPhone-Entschlüsselung
US-Forscher finden Schwachstelle

Apple und das FBI streiten sich derzeit um die Entsperrung eines iPhones. Die FBI-Experten hatten vergeblich versucht, an die Daten heranzukommen. Forscher an der Johns-Hopkins-Universität haben nun eine Lücke in der Verschlüsselung des Geräts entdeckt.

Von Rolf Büllmann | 21.03.2016
    Ein Mann tippt eine Nachricht in sein iPhone.
    Alles andere als sicher: das Schreiben von Nachrichten per Handy. (picture alliance / dpa)
    Das FBI hatte Apple verklagt, weil es ihm nicht gelingt, das Handy eines der Attentäter von San Bernardino zu knacken, die Ende letzten Jahres 14 Menschen getötet hatten.
    In diesem konkreten Fall würde der Durchbruch der Forscher den Polizeibehörden wohl nicht helfen, sagt Matthew Green, Computerwissenschaftler an der Johns Hopkins-Universität der "Washington Post". Doch dadurch, dass er und sein Team es überhaupt geschafft hätten, in das iPhone einzubrechen, hätten sie das Argument widerlegt, dass die Apple-Verschlüsselung Behörden und Hackern jeden Zugang unmöglich macht.
    Schwachstelle: Krypto-Schlüssel
    Green und seinen Mitarbeitern war es gelungen, auf Fotos und Videos zuzugreifen, die mit Apples eigenem Kurzmitteilungsdienst iMessage verschickt worden waren. Die Schwachstelle bestand darin, dass ein älteres Betriebssystem es zuließ, den 64-stelligen Krypto-Schlüssel durch eine Vielzahl von Versuchen zu erraten.
    Auch bei späteren Versionen des Betriebssystems sei das möglich, sagt Green - dann allerdings wäre der Prozess so aufwendig, dass nur eine Regierung die Möglichkeiten dazu gehabt hätte. Apple teilte mit, beim neuen Betriebssystem iOS 9 sei das Problem schon zum Teil behoben, und beim nächsten Update auf die Version iOS 9.3 werde die Sicherheitslücke komplett geschlossen.