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Pluto fast in Heidelberg entdeckt
Percival Lowell und sein Planet Pluto

Vor 165 Jahren kam in Boston Percival Lowell zur Welt. Er gründete in den 1890er-Jahren eine Sternwarte und startete die systematische Suche nach einem neunten Planeten, der jenseits des Neptun die Sonne umkreisen sollte. Heute vor 90 Jahren wurde die Entdeckung des fernen Objekts bekannt gegeben.

Von Dirk Lorenzen | 13.03.2020
Percival Lowell (1855-1916) beim Beobachten am Teleskop
Percival Lowell (1855-1916) beim Beobachten am Teleskop (Lowell Obs.)
Heute vor 90 Jahren, an Lowells 75. Geburtstag, wurde die Entdeckung des fernen Objekts bekannt gegeben. Lowell war da aber schon mehr als 13 Jahre tot. Später erhielt das Objekt den Namen Pluto – die Anfangsbuchstaben P und L sind die Initialen Percival Lowells.
Die beiden Aufnahmen, mit denen 1930 die Entdeckung Plutos gelang 
Die beiden Aufnahmen, mit denen 1930 die Entdeckung Plutos gelang (Lowell Obs.)
Mit etwas Glück hätte der Planetenjäger den Triumph noch selbst erlebt. Denn am 19. März 1915, also kommenden Donnerstag vor 105 Jahren, ist Pluto erstmals von Flagstaff aus fotografiert worden. Allerdings bemerkte damals niemand, dass einer der vielen Lichtpunkte auf dem Foto kein Stern war, sondern der ersehnte Planet. Drei Wochen später geschah das gleiche Missgeschick noch einmal.
Nach der Entdeckung Plutos rechnete man die Bahn zurück und entdeckte das Objekt, das inzwischen als Zwergplanet gilt, auf den alten Fotoplatten. Mit diesem Pech ist man in Flagstaff nicht allein. Am 23. Januar 1914 hat sich Pluto auf zwei Aufnahmen der Sternwarte auf dem Königstuhl verewigt. Auch hier wurde er nicht bemerkt – und so ist nicht Heidelberg der Entdeckungsort dieses besonderen Objekts geworden, sondern 16 Jahre später Flagstaff.