Auch in Moskau werden jetzt die Tage länger, alles erwacht aus dem Winterschlaf und bereitet sich auf den ankommenden Frühling vor. "Ich liebe den Duft des auftauenden Schnees", erzählt beispielsweise die Russin Daria im Gespräch mit der Historikerin Valentina Smekalina, die für den Deutschlandfunk aus ihrer Heimat berichtet.
Eier- und Milchprodukte erlaubt
Kulinarisch steht im russischen März die "Butterwoche" im Mittelpunkt, die letzte Woche vor dem großen Fasten. "In dieser Woche darf man bereits weder Fisch noch Fleisch essen. Die Gläubigen sollen sich schon auf die strengen Fastenvorschriften einstellen. Aber es bleiben noch Eier- und Milchprodukte, die noch zugelassen sind. Und aus diesen Zutaten bastelt man das Leckerste, was es gibt. Das sind die Pfannkuchen", sagt Valentina Smelkalina.
Die Pfannkuchen, auch "Blini" genannt, werden zum Beispiel in Form von Lerchen aus magerem Fastenteig mit Rosinen gebacken. Dem Volksglaube nach bringen diese Vögel den Frühling auf den Flügeln in ihre Heimat. Die ausgebackenen Lerchen werden auf die Fensterbank vor dem offenen Fenster ausgelegt, um den Frühling anzulocken.
Die "Butterwoche" sei vergleichbar mit dem Karneval in Deutschland, "Butterwoche und Karneval haben gemeinsame Wurzeln, aber wir haben natürlich in Russland nicht eine solch ausgeprägte Karnevalstradition wie in Deutschland", erklärt Smekalina.
Scherzlied wie im Karneval
Dafür gibt es wie im Karneval passende Musik. Zur Butterwoche wird traditionell ein Scherzlied gesungen - eine sogenannte Hymne auf den Pfannkuchen. Darin geht es um das genüssliche Verschlingen der Pfannkuchen.