Dienstag, 23. April 2024

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Sportminister Thomas de Maizière
"Ich halte den Weg für falsch"

Er ist Innen- und Sportminister der Bundesrepublik Deutschland. Thomas de Maizière äußert sich im Deutschlandfunk unter Anderem zu den Plänen der UEFA und bezieht Stellung zu den Polizeikosten bei Hochrisikospielen.

Thomas de Maizière im Gespräch mit Moritz Küpper | 30.11.2014
    Fußball 3. Liga 19. Spieltag: FC Hansa Rostock - Dynamo Dresden am 29.11.2014 in der DKB-Arena Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Polizei zieht im Stadion zwischen den Fan-Blöcken auf, nachdem im Dresdner Fanblock Pyrotechnik gezündet und in Richtung Spielfeld, Polizei und Rostocker Fans geworfen ...
    Polizeieinsatz bei einem sogenannten Hochrisikospiel (dpa / picture alliance / Bernd Wüstneck)
    Innen- und Sportminister Thomas de Maizière (CDU) steht den Reformbemühungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des europäischen Fußballverbandes UEFA wohlwollend gegenüber: „Was ich da sehe und insbesondere das bemerkenswerte Interview vom DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach sehe ich mit großer Sympathie." Der DFB-Präsident hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" angedeutet, dass die UEFA einen eigenen Kandidaten nominieren werde.
    Einige europäische Fußball-Verbände und der DFB werden bei einer Tagung am 1. und 2. Dezember in Frankfurt über Reformen im Weltfußball sprechen. Zu FIFA direkt gab de Maizière keine Empfehlung ab: Er wolle nicht, dass die FIFA oder Sepp Blatter bestimmt oder sich öffentlich darüber äußere, wer in Deutschland die Bundesregierung stelle.
    Zudem bezog der Innenminister auch im Streit zwischen dem Land Bremen und dem DFB sowie der Deutschen Fußball-Liga (DFL) klar Position für die Fußball-Organisationen: Das Konzept des SPD-geführten Bundesland Bremen, die Polizeikosten bei Hochrisikospielen an die DFL weiterzureichen, lehnte der er im Deutschlandfunk ab: „Ich halte den Weg für falsch."
    Auch könne DFB und DFL verstehen, wenn sie das Bundesland mit dem Entzug des EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Gibraltar am 14. November 2014 dieses Jahres abstraften: „Wenn das eine ein unfreundlicher Akt gegenüber der DFL war, dann habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass sie sagen: Einen Gefallen müssen wir Euch jetzt nicht nochmal tun." Das Länderspiel fand schließlich in Nürnberg statt.