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Staat im Staate

Die Hisbollah-Miliz ist ein Staat im Staate. Das Grenzgebiet im Süden des Libanons steht seit dem Rückzug der israelischen Armee im Jahr 2000 vollständig unter ihrer Kontrolle. Und weil die libanesische Armee diese Vorherrschaft nicht brechen konnte, ist der Konflikt mit Israel zu einem Flächenbrand im Nahen Osten eskaliert.

Von Heiko Wimmen | 19.07.2006
    Es ist Krieg im Nahen Osten – wieder einmal. Raketen schlagen im Norden Israels ein, treffen Städte wie Haifa, Afula und Tiberias. Die Bevölkerung flieht nach Süden oder sucht in Bunkern Schutz, die israelische Luftwaffe bombardiert feindliche Ziele. Doch anders als in den Kriegen von 1967 und 1973 steht Israel keinem feindlichen Staat gegenüber. Seit der Entführung zweier israelischer Soldaten vor einer Woche kämpft der jüdische Staat gegen einen ungleichen Gegner: die libanesische Schiiten-Gruppierung Hisbollah, deren bewaffnete Miliz die stärkste Militärmacht der Region auf eigene Faust und gegen den erklärten Willen der eigenen Regierung bekämpft.

    Die libanesische Hisbollah ist ein Staat im Staate mit eigenem Fernsehsender, eigenem Sozial- und Bankensystem und einem eigenen Territorium. Die südlichen Vorstädte von Beirut, schäbige, beinahe ausschließlich von Schiiten bewohnte Massenquartiere, beherbergen das Hauptquartier der Partei. Der Sicherheitsdienst der Hisbollah ersetzt hier die Polizei.

    Das Grenzgebiet im Süden des Landes, lange von Israel besetzt, steht seit dem Rückzug der israelischen Armee im Jahre 2000 vollständig unter der Kontrolle der Partei. Von dort aus entführte die Hisbollah die beiden Soldaten, von dort aus schießt sie auch ihre Raketen ab – und provoziert so israelische Vergeltungsschläge gegen die Zivilbevölkerung. Dem Ansehen der Gotteskrieger schadet das nicht – vor laufenden Fernsehkameras preisen die Opfer der Angriffe Generalsekretär Hassan Nasrallah und geloben Widerstand bis in den Tod.

    In den von ihr kontrollierten Gebieten hat die Hisbollah mit Hilfe iranischer Finanzspritzen ein ausgefeiltes und effizientes Sozial- und Wohlfahrtssystem aufgebaut: Krankenhäuser, Schulen, Kultureinrichtungen und Existenzgründungs-Kredite versorgen eine verarmte
    Bevölkerung, die vom libanesischen Staat weitgehend sich selbst überlassen wird. Durch die Etablierung dieser Netzwerke ist es der Partei gelungen, ihre Ideologie in den Alltag der Bevölkerung zu tragen und eine große Mehrheit der libanesischen Schiiten unter ihrer Führung zu vereinen.

    Mona Harb, eine junge Architektin und Stadtplanerin an der Amerikanischen Universität von Beirut, ist selbst in einem Hisbollah-Gebiet aufgewachsen. In ihrer Zusammenarbeit mit den Verwaltungen der Hisbollah-kontrollierten Stadtteile Beiruts konnte sie den Erfolg dieser Netzwerke von innen studieren:

    "Die Tatsache, dass du deine Kinder in diese Schule schickst, dass du diese Poli-Klinik benutzt und dein Geld auf diese Bank bringst, die alle von den Werten deiner Religion geprägt sind, diese Einbettung in das alltägliche Leben der Menschen hat eine sehr wichtige Funktion in einem Gesellschaftssystem, das dir als Individuum keine Rechte und keinen Wert zugesteht. Innerhalb dieser Netzwerke, die Hisbollah aufgebaut hat, hast du einen Wert, die Beziehung zwischen dem Individuum und dem Kollektiv ist sehr intensiv, und dein Beitrag für das Kollektiv wird sehr geschätzt. In einem System wie wir es im Libanon haben, wo der Staat kaum präsent ist, wo der Staat oft dein Feind ist, weil er deine Arbeit behindert, weil er Steuern erhebt ohne dafür irgendwelche Leistungen anzubieten, ist solch ein alternatives System sehr wertvoll.""

    Der Rest der Welt, aber auch viele Libanesen aus anderen Religionsgruppen, haben ein ganz anderes Bild von der Schiitenpartei. Vorläuferorganisationen der Hisbollah erlangten in den 80er Jahren traurige Berühmtheit durch verheerende Anschläge auf westliche Friedenstruppen und die Entführung westlicher Ausländer. Paraden schwer bewaffneter, meist bärtiger Milizionäre, tief verschleierte Frauen und Banner mit dem Porträt des iranischen Revolutionsführers Ayatollah Chomeini bestimmen bis heute ihr Bild in der westlichen Öffentlichkeit. Für die Israelis sind sie schlicht Terroristen. Eine Sprecherin des israelischen Außenministeriums:

    ""Eine dreiviertel Million israelischer Bürger sitzt in den Bunkern. Gestern wurden eine Großmutter und ihr Enkel in ihrem Wohnzimmer getötet – am Vorabend des Sabat! Was sollen wir denn machen? Israel hat sich vor sechs Jahren aus dem Libanon zurückgezogen, und nun ist eine Terrororganisation an unserer Grenze aufmarschiert. Israelische Mütter, israelische Bürger, die jetzt in den Bunkern sitzen, wollen Ruhe und Sicherheit an dieser Grenze."

    Auf der anderen Seite der Grenze gibt es keine Bunker. Libanesische Zivilisten sind dem Beschuss der israelischen Armee schutzlos ausgeliefert – wie dieses Mädchen, das mit seiner Familie bei der Flucht aus ihrem Dorf von israelischen Granaten getroffen wurde und schwere Verbrennungen erlitt.

    Mehr als 200 Tote hat der israelische Gegenschlag bislang unter der libanesischen Zivilbevölkerung gekostet, 20 Mal mehr als auf der israelischen Seite. Dutzende von Brücken wurden zerstört, der Flughafen ist nach wiederholtem Bombardement geschlossen, das Land weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Selbst Libanesen, die keine Sympathie für Hisbollah hegen und Operationen wie die Entführung der israelischen Soldaten für unverantwortlichen Unfug halten, sind empört über die Unverhältnismäßigkeit der Reaktion. Überzeugte Anhänger der Hisbollah können dagegen auch tödliche Vergeltungsschläge nicht abschrecken.

    "Das ist sehr schwer zu verstehen, wenn wir nicht selbst religiös sind, wenn wir nicht Teil dieses Milieus sind. Eine solche Mutter ist sehr stolz auf diesen Kampf, und ihr ist bewusst, dass ihr Kind vielleicht als Folge des Widerstandes verletzt oder gar getötet wird, zum Märtyrer wird. Aber dieses Schicksal jagt ihr keine Angst ein, es ist ein Schicksal, das sie sehr bewusst gewählt hat und auf das sie ihre Kinder vorbereitet."

    Die Schiiten im Libanon waren nicht immer so politisiert. Bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts lebten sie am Rande der libanesischen Gesellschaft, beherrscht von machtvollen Großgrundbesitzern. Als bei der Staatsgründung Staatsämter und Einfluss unter den verschiedenen christlichen und muslimischen Gruppen aufgeteilt wurden, bekamen die Schiiten ungleich weniger vom Kuchen ab als ihre sunnitischen Glaubensbrüder – obwohl beide Gruppen zahlenmäßig nahezu gleich stark waren.

    Als zu Beginn der 70er Jahre palästinensische Guerillas begannen, den Südlibanon als Aufmarschgebiet für Angriffe auf Israel zu benutzen, antwortete Israel mit Militärschlägen, die nahezu ausschließlich die hilflose schiitische
    Zivilbevölkerung trafen. Mehr und mehr Schiiten flohen nach Beirut, wo sie sich in ausgedehnten Elendsvierteln am südlichen Stadtrand ansiedelten.

    Bis heute fühlen viele Schiiten, dass ihre christlichen und sunnitischen Landsleute auf sie herabblicken. Amal Sa’ad Ghorayeb, eine junge Politologin an der Libanesisch-Amerikanischen Universität von Beirut, ist selbst Schiitin, aber in England aufgewachsen. Dort hat sie auch ihre Doktorarbeit verfasst - eine Studie über die Entstehung und die Ideologie der Hisbollah. Doch nach ihrer Rückkehr in den Libanon holte sie ihr eigener Vater auf den Boden ihrer Herkunft zurück:

    "Er hat eine Anzeige in die Zeitung gesetzt: Meine Tochter hat ihren Doktor gemacht. Es war mir so peinlich, ich wäre vor Scham beinahe gestorben. Aber er meinte nur: Halt den Mund und warte ab. Und es war einfach unglaublich, wie viele Leute anriefen, die mein Vater nicht einmal kannte, um zu gratulieren, die mir sagten: Wir sind so stolz, eine Schiitin, auch noch eine Frau, die einen Doktor gemacht und ein Buch publiziert hat.

    Selbst ich, ich bin in England geboren und aufgewachsen – aber wenn ich höre, dass zum Beispiel ein Chirurg Schiit ist, dann überrascht mich das. Das ist immer noch so, es gibt viel weniger Schiiten in hoch qualifizierten Jobs. Und in Verbindung mit der politischen Ausgrenzung wird das wirklich gefährlich. Wir hatten letztlich eine Diskussion im Unterricht, und das hat mich wirklich erschüttert, es hat mich zutiefst erschreckt: Die Studenten waren kurz davor, aufeinander loszugehen. Und das ist die Elite – die westlich orientierte, gut ausgebildete, wohlhabende Elite, die sich die hohen Studiengebühren an dieser Uni leisten kann. Aber am Ende haben sie nur noch gesagt: Ihr habt uns schon immer diskriminiert!"

    Israel dagegen betrachteten viele Schiiten bis weit in die 70er Jahre mit verhaltener Sympathie. Verantwortlich für ihre missliche Situation machten sie stattdessen die palästinensischen Freischärler – nicht nur, weil sie immer wieder israelische Vergeltungsmaßnahmen provozierten, sondern auch, weil die bewaffneten Guerillas die schiitische Landbevölkerung terrorisierten, Geld und Lebensmittel erpressten und sich als Herr im Hause gebärdeten. Als die israelische Armee zuerst 1978 und dann erneut 1982 in den Libanon einmarschierte, um der palästinensischen Präsenz ein Ende zu bereiten, wurden die überraschten Soldaten von der Bevölkerung mit Blumen und Reis begrüßt und als Befreier gefeiert.

    Die Flitterwochen dauerten nicht lange. Schnell erkannten die Schiiten, dass sie vom Regen in die Traufe geraten waren. Fehlendes Einfühlungsvermögen für die Empfindlichkeiten der Bevölkerung, endlose Kampagnen gegen vermeintliche Terroristen, willkürliche Verhaftungen und Gewalt brachte die Schiiten gegen die Besatzer auf. Erste Akte des Widerstands wurden brutal unterdrückt. Schnell dreht sich eine Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, die schließlich nahezu die gesamte schiitische Bevölkerung dem mehr und mehr von der Hisbollah dominierten Widerstand in die Arme trieb.

    Nach 22 Jahren Besatzung zog sich die israelische Armee schließlich aus dem Südlibanon zurück - zermürbt von den Attacken der Hisbollah. Die Erfolge gegen die für unbesiegbar gehaltene israelische Armee und das militante Eintreten für die Rechte der arabisch-islamischen Nation, die sie von Feinden umlagert sehen, sind die wichtigste Quelle des neuen politischen Selbstbewusstseins der libanesischen Schiiten – und die Waffen der Partei eine Garantie, dass im Libanon kein Weg mehr an ihnen vorbei führt:

    "Der Widerstand funktioniert als eine Art Ausgleich für die Unterrepräsentierung der Schiiten im politischen System, und all diese Ideologien, die mit dem Einsatz für die arabische Nation verbunden sind. Anti-Zionimus, Anti-Amerikanismus und diese ganze Kultur von Kampf und Märtyrertod werden nun mit der Hisbollah identifiziert. Es erscheint, als seien es schiitische Forderungen, während es in sich in Wirklichkeit um säkulare politische Ziele handelt. Und wenn sich politische und religiöse Identitäten auf diese Weise überlagern, dann wird es wirklich gefährlich."

    In einer Regierungserklärung am Samstag schlug der libanesische Premierminister Fuad Seniora vor, mit Hilfe der Vereinten Nationen und der arabischen Nachbarn die libanesische Armee in den gesamten Südlibanon zu entsenden, um so die Krise einzudämmen und weitere Grenzverletzungen durch die Hisbollah zu unterbinden. Scheinbar ging der Regierungschef damit auf eine der zentralen Forderungen Israels und des Weltsicherheitsrates ein – doch tatsächlich haben Seniora und seine politischen Verbündeten bereits seit ihrem Amtsantritt vor einem Jahr versucht, eine solche Lösung durchzusetzen – ohne jeden Erfolg. Denn die Hisbollah betrachtet jeden Versuch, ihr Recht auf den bewaffneten Kampf gegen Israel in Frage zu stellen, als Verrat und Kapitulation vor dem Feind – und schürt zugleich in der schiitischen Bevölkerung die Angst, durch die Abgabe der Waffen erneut an den Rand der politischen Hackordnung gedrängt zu werden.

    "Jeder Versuch, Hisbollah gewaltsam zu entwaffnen, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen neuen Bürgerkrieg im Libanon auslösen - und erst recht, wenn es als ein Versuch des Westens gesehen wird, den libanesischen Staat als Werkzeug für diese Entwaffnung einzusetzen. Die Armee ist dafür nicht zu gebrauchen. Wir alle wissen, dass der Anteil der Schiiten in der Armee bei über 60 Prozent liegt. Die Armee würde auseinander brechen – wie schon in den 80er Jahren, als ein großer Teil zur schiitischen Amal-Miliz überlief.

    Das Problem ist, dass wir keinen wirklichen, einheitlichen Staat haben. Wir haben ein extrem fragmentiertes politisches System, eine gespaltene Gesellschaft und einen schwachen Staat. Wie um Himmels Willen will man dann auch nur eine kleine Miliz entwaffnen – gar nicht zu reden von einer Gruppe wie Hisbollah! Wie soll das gehen?"

    Eine internationale Friedenstruppe, so schlug der englische Premierminister Tony Blair jetzt auf dem Gipfel der acht größten Industrienationen in St. Petersburg vor, könne die Sicherheit der israelischen Nordgrenze garantieren und neue Angriffe der Hisbollah auf den jüdischen Staat verhindern. Doch ohne eine politische Einigung mit der Schiitenpartei könnte eine solche Schutztruppe schnell selbst zur Zielscheibe der versierten Guerillakrieger werden – ein Abenteuer, dem wohl kaum ein Staat dieser Welt seine Soldaten aussetzen wird:

    "Hisbollah ist keine Partei, deren Gefolgschaft sich auf eine begrenzte Anzahl von Mitgliedern beschränkt. Es ist eine soziale Bewegung, und die meisten Anhänger der Hisbollah können jederzeit für eine aktive Rolle in der Konfrontation mit Israel mobilisiert werden. Wir haben also eine Anzahl von Regionen im Libanon, in denen Hisbollah praktisch in jedem Haus, in nahezu jeder Wohnung Unterstützung findet. - Es ist vollkommen unmöglich, dieses militante Potenzial der Hisbollah auszuschalten, das einen großen, einen sehr großen Teil der schiitischen Bevölkerung ausmacht."

    Eine Woche nach Beginn der Kämpfe bleibt rätselhaft, wie Israel seine erklärten Ziele – Entwaffnung und endgültige Verbannung der Hisbollah aus dem Grenzgebiet, Freilassung der entführten Soldaten – durch Bombardierungen durchsetzen will. Die treffen vor allem die Zivilbevölkerung und zerstören die libanesische Infrastruktur. Nicht einmal der Fernsehsender der Hisbollah konnte so bislang zum Schweigen gebracht werden.

    Am Montag wurde nun erstmals auch eine Kaserne der libanesischen Armee bombardiert. Zehn Soldaten wurden getötet, und zwar jener Armee, von der Israel laut offiziellen Erklärungen erwartet, Frieden an seiner Nordgrenze zu schaffen. Nur durch eine Offensive am Boden könnte Israel die Hisbollah aus eigener Kraft aus dem Grenzgebiet vertreiben – und müsste dann wohl erneut ein langjähriges Besatzungsregime einrichten, mit dem es schon in der Vergangenheit so kläglich gescheitert ist.

    Die verfahrene Situation weckt Befürchtungen, dass bei einer weiteren Eskalation der Gewalt die Krise außer Kontrolle geraten und die ganze Region erfassen könnte. Denn Israel sieht hinter der Krise die Hand Syriens und vor allem des Iran – als Finanzier, Waffenlieferant und heimliches Oberkommando der Hisbollah.

    Militärischer Druck auf Damaskus und Teheran könnte die Partei vielleicht in ihre Schranken weisen, doch eine solche Ausweitung des Konflikts könnte eben auch zu einer unkontrollierbaren Eskalation, schlimmstenfalls zum Krieg führen. Israel befürchtet, dass Teheran möglicherweise schon heute über primitive Nuklearwaffen verfügt – so genannte schmutzige Uranbomben, die von den Raketenbasen der Hisbollah mühelos Israel erreichen und weite Landstriche auf Jahre radioaktiv verseuchen könnten. Ein Schreckensszenario, hinter dem sich vielleicht der wirkliche Grund für die derzeitige Offensive verbirgt. Der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman im Weltsicherheitsrat:

    ""Israel wird von iranischen Raketen angegriffen, hergestellt von demselben Regime, das nun versucht, Atomwaffen in seinen Besitz zu bringen, dasselbe Regime, das Hisbollah jährlich mit bis zu 100 Millionen Dollar finanziert. Wagen wir es wirklich, uns zu fragen, wie viele Familien heute im Libanon darauf vorbereitet werden, schmutzige Uranbomben und andere Massenvernichtungswaffen in ihren Häusern zu verstecken. Mit freundlichen Grüßen aus dem Iran?!"

    Mit jedem weiteren Kriegstag, mit jeder neuen Welle von Angriffen und Todesopfern steigt die Verbitterung auf beiden Seiten, wächst die Gefahr einer weiteren Eskalation mit unkalkulierbaren Folgen. Doch mit militärischen Mitteln allein kann der Konflikt kaum dauerhaft gelöst werden. Nur durch politische Zugeständnisse der anderen libanesischen Gruppen, internationale Sicherheitsgarantien und eine faire Regelung der verbliebenen Konflikte zwischen Israel und dem Libanon könnte die Hisbollah überzeugt werden, ihre Waffen freiwillig aufzugeben und sich als eine normale Partei in das politische System des Libanon zu integrieren. Ohne ein
    entschlossenes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft und vor allem der USA wird es dabei nicht gehen. Und ohne einen schnellen Waffenstillstand werden jeden Tag mehr Menschen sinnlos getötet – Libanesen und Israelis.