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Tragödie am frostigen Morgen
Die Explosion der Challenger

Bereits 24-mal war ein Space Shuttle ins All geflogen und sicher zur Erde zurückgekehrt. Auch der 25. Flug einer US-Raumfähre heute vor 30 Jahren sollte - abgesehen vom Jubiläum - reine Raumfahrtroutine sein.

Von Dirk Lorenzen | 28.01.2016
    Die Besatzung des verunglückten Challenger-Fluges
    Die Besatzung des verunglückten Challenger-Fluges (NASA)
    Selbst die US-Raumfahrtbehörde NASA wollte den Eindruck völliger Normalität erwecken. Zur siebenköpfigen Besatzung der Raumfähre Challenger gehörte eine Amateurastronautin. Die Lehrerin sollte aus der Umlaufbahn Schüler unterrichten und die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik in die Klassenräume tragen.
    Doch 73 Sekunden nach dem Start zerbarst die Challenger in einem Feuerball und wurde völlig zerstört. Die besonders stabil gebaute Kabine stieg noch bis in etwa 20 Kilometer Höhe auf, bevor sie in den Atlantischen Ozean stürzte.
    Christa McAuliffe, Judith Resnik, Michael Smith, Dick Scobee, Ronald McNair, Ellison Ozinuka und Gregory Jarvis kamen ums Leben. Zum ersten Mal waren US-Astronauten bei einem Raumflug gestorben.
    Ursache des Unglücks war ein durch die frostigen Temperaturen an jenem Morgen spröde gewordener Dichtungsring. Dadurch trat aus der rechten Feststoffrakete eine Stichflamme aus, die schließlich den Haupttank zerstörte.
    In dieser Flugphase unmittelbar nach dem Start gab es keinen Notausstieg für die Besatzung. Ein Shuttle hat keine Schleudersitze.
    Start der Challenger zu ihrem Jungfernflug 1983
    Start der Challenger zu ihrem Jungfernflug 1983 (NASA)
    Erst zweieinhalb Jahre nach der Challenger-Katastrophe nahm die NASA die Shuttle-Flüge wieder auf. 2003 kam es zu einem weiteren tödlichen Unglück. Im Sommer 2011 hat die NASA die Shuttle-Flüge endgültig eingestellt.