"In 2010 the space shuttle, after nearly 30 years of duty, will be retired from service. Our second goal is to develop and test a new space craft, the Crew Exploration Vehicle, no later than 2014, and to conduct the 1st manned mission.”"
Vor genau vier Jahren hat George Bush die Nasa beauftragt, ihre Space Shuttles 2010, nach fast drei Jahrzehnten, außer Betrieb zu nehmen. Unmittelbarer Anlass war die Columbia-Katastrophe. Doch auch ohne dieses Unglück waren dem amerikanischen Präsidenten die Fähren plötzlich zu alt, zu gefährlich und zu teuer. Mit einem neuen Crew Exploration Vehicle sollen ab spätestens 2014 amerikanische Astronauten zur Internationalen Raumstation fliegen, später auch zu Mond und Mars. Aufgrund von Sparzwängen ist mittlerweile jedoch von 2015 die Rede. Fünf Jahre, in denen kein US-Astronaut aus eigener Kraft wird ins All gelangen können. Dies ist mit dem Stolz der Vereinigten Staaten und ihrem Führungsanspruch in der Raumfahrt kaum vereinbar, schon gar nicht, dass sie bei den Russen Plätze in deren Sojus-Kapseln werden kaufen müssen, wenn sie zur ISS wollen.
"”Die Raumstation ist auf ein Shuttle angewiesen, das wesentliche Mengen von Nutzlast transportieren kann, damit sie produktiv sein kann. Wenn wir die Fähren nach 2010 nicht mehr fliegen, ist dies ein Problem für die Zukunft der Station und für unsere internationalen Partner."
George Abbey, der frühere Direktor des Johnson Space Centers der Nasa in Houston, Texas, plädiert für eine längere Nutzung der Fähren-Flotte über 2010 hinaus. Damit weiß er sich in Gesellschaft einiger Kongress-Abgeordneter, die ebenfalls die Order von George Bush umgehen und die Fähren länger fliegen lassen wollen. Neben der ungewollten Abhängigkeit von den Russen gibt es auch praktische Gründe: Der ISS fehlen noch weitere Wohn- und Arbeitsmodule. Diese können nur die drei Space Shuttles ins All transportieren, weder Russen noch Europäer. Auch ein 1,5 Milliarden Dollar teures Antimaterie-Experiment müsste ohne Fähren auf dem Boden bleiben.
"All of this equipment is ready and built and the money has been spent to get it ready for the shuttle. We simply need a ride up there and astronauts to put them in."
All diese Elemente seien bezahlt, gebaut und fertig. Es fehle nur an einer Beförderungsmöglichkeit ins All und Astronauten, die sie in Betrieb nehmen, so Steven Beckwith, der Direktor des Space Telescope Instituts in Maryland. Andere Kongressabgeordnete verfolgen andere Motive, sorgen sich zum Beispiel um die Arbeitsplätze am Kennedy Space Center und damit um mögliche Wählerstimmen. Insgesamt haben sich bereits 32 Abgeordnete aus dem US-Repräsentantenhaus und dem Senat an Präsident Bush und an Nasa-Administrator Mike Griffin gewandt mit dem dringenden Wunsch, die Raumfähren so lange zu fliegen, bis der Nachfolger bereit ist. Der Chef der US-Raumfahrtbehörde jedoch ist an Weisungen aus dem Weißen Haus gebunden und verteidigt diese.
"”Nein, die Entscheidung, die Shuttles bis Ende 2010 stillzulegen, war richtig. Es ist teuer, den Shuttle zu warten und flugfähig zu halten. Wir brauchen ein System, das weniger kostet. Noch entscheidender ist aber, dass das eigentliche Konzept der Shuttles nicht sicher ist. Bei einem Fehlstart beispielsweise hat die Mannschaft keine Fluchtmöglichkeit. Außerdem ist der Orbiter schlecht platziert, weil immer wieder Trümmer vom Außentank auf ihn fallen können. Jeder und jeder Flug ist bedeutet Unsicherheit. Und wir brauchen ein sichereres System.""
Seit dem Columbia-Unglück jedoch haben die Shuttles im großen und ganzen gut funktioniert und den Aufbau der ISS wesentlich vorangebracht. Ein Einmotten der drei Raumfähren ist derzeit deswegen schwieriger zu vermitteln als noch vor vier Jahren, unmittelbar nach der Columbia-Katastrophe, findet auch der deutsche Astronaut Ulrich Walter, der 1993 mit der deutschen D2-Mission an Bord einer US-Raumfähre im All war.
"Columbia ist nicht abgestürzt, weil es schlecht war, sondern weil ein Schaumstoffteil, das von außen draufkam, das das zerstört hat. Also, es war nicht am Shuttle selber, sondern es war etwas, was außerhalb des Shuttle-Systems war. Das Shuttle-System ist eigentlich gar nicht so schlecht. Und da hat die Nasa bisher gesagt: ‚Hm, eigentlich funktionieren würde das bis zum Jahre 2020, deswegen war der Druck bisher nicht groß genug, was neues zu bauen."
Ob die Deadline 2010 also steht oder fällt, dürfte sich frühestens nach den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr entscheiden. Hillary Clinton hat sich bereits als sehr raumfahrtfreundlich geoutet.
Vor genau vier Jahren hat George Bush die Nasa beauftragt, ihre Space Shuttles 2010, nach fast drei Jahrzehnten, außer Betrieb zu nehmen. Unmittelbarer Anlass war die Columbia-Katastrophe. Doch auch ohne dieses Unglück waren dem amerikanischen Präsidenten die Fähren plötzlich zu alt, zu gefährlich und zu teuer. Mit einem neuen Crew Exploration Vehicle sollen ab spätestens 2014 amerikanische Astronauten zur Internationalen Raumstation fliegen, später auch zu Mond und Mars. Aufgrund von Sparzwängen ist mittlerweile jedoch von 2015 die Rede. Fünf Jahre, in denen kein US-Astronaut aus eigener Kraft wird ins All gelangen können. Dies ist mit dem Stolz der Vereinigten Staaten und ihrem Führungsanspruch in der Raumfahrt kaum vereinbar, schon gar nicht, dass sie bei den Russen Plätze in deren Sojus-Kapseln werden kaufen müssen, wenn sie zur ISS wollen.
"”Die Raumstation ist auf ein Shuttle angewiesen, das wesentliche Mengen von Nutzlast transportieren kann, damit sie produktiv sein kann. Wenn wir die Fähren nach 2010 nicht mehr fliegen, ist dies ein Problem für die Zukunft der Station und für unsere internationalen Partner."
George Abbey, der frühere Direktor des Johnson Space Centers der Nasa in Houston, Texas, plädiert für eine längere Nutzung der Fähren-Flotte über 2010 hinaus. Damit weiß er sich in Gesellschaft einiger Kongress-Abgeordneter, die ebenfalls die Order von George Bush umgehen und die Fähren länger fliegen lassen wollen. Neben der ungewollten Abhängigkeit von den Russen gibt es auch praktische Gründe: Der ISS fehlen noch weitere Wohn- und Arbeitsmodule. Diese können nur die drei Space Shuttles ins All transportieren, weder Russen noch Europäer. Auch ein 1,5 Milliarden Dollar teures Antimaterie-Experiment müsste ohne Fähren auf dem Boden bleiben.
"All of this equipment is ready and built and the money has been spent to get it ready for the shuttle. We simply need a ride up there and astronauts to put them in."
All diese Elemente seien bezahlt, gebaut und fertig. Es fehle nur an einer Beförderungsmöglichkeit ins All und Astronauten, die sie in Betrieb nehmen, so Steven Beckwith, der Direktor des Space Telescope Instituts in Maryland. Andere Kongressabgeordnete verfolgen andere Motive, sorgen sich zum Beispiel um die Arbeitsplätze am Kennedy Space Center und damit um mögliche Wählerstimmen. Insgesamt haben sich bereits 32 Abgeordnete aus dem US-Repräsentantenhaus und dem Senat an Präsident Bush und an Nasa-Administrator Mike Griffin gewandt mit dem dringenden Wunsch, die Raumfähren so lange zu fliegen, bis der Nachfolger bereit ist. Der Chef der US-Raumfahrtbehörde jedoch ist an Weisungen aus dem Weißen Haus gebunden und verteidigt diese.
"”Nein, die Entscheidung, die Shuttles bis Ende 2010 stillzulegen, war richtig. Es ist teuer, den Shuttle zu warten und flugfähig zu halten. Wir brauchen ein System, das weniger kostet. Noch entscheidender ist aber, dass das eigentliche Konzept der Shuttles nicht sicher ist. Bei einem Fehlstart beispielsweise hat die Mannschaft keine Fluchtmöglichkeit. Außerdem ist der Orbiter schlecht platziert, weil immer wieder Trümmer vom Außentank auf ihn fallen können. Jeder und jeder Flug ist bedeutet Unsicherheit. Und wir brauchen ein sichereres System.""
Seit dem Columbia-Unglück jedoch haben die Shuttles im großen und ganzen gut funktioniert und den Aufbau der ISS wesentlich vorangebracht. Ein Einmotten der drei Raumfähren ist derzeit deswegen schwieriger zu vermitteln als noch vor vier Jahren, unmittelbar nach der Columbia-Katastrophe, findet auch der deutsche Astronaut Ulrich Walter, der 1993 mit der deutschen D2-Mission an Bord einer US-Raumfähre im All war.
"Columbia ist nicht abgestürzt, weil es schlecht war, sondern weil ein Schaumstoffteil, das von außen draufkam, das das zerstört hat. Also, es war nicht am Shuttle selber, sondern es war etwas, was außerhalb des Shuttle-Systems war. Das Shuttle-System ist eigentlich gar nicht so schlecht. Und da hat die Nasa bisher gesagt: ‚Hm, eigentlich funktionieren würde das bis zum Jahre 2020, deswegen war der Druck bisher nicht groß genug, was neues zu bauen."
Ob die Deadline 2010 also steht oder fällt, dürfte sich frühestens nach den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr entscheiden. Hillary Clinton hat sich bereits als sehr raumfahrtfreundlich geoutet.