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Ukraine
Ein Präsident unter Druck

Zehntausende wollen am Sonntag in der Kiew erneut für eine Annäherung an die EU demonstrieren. Die Massenproteste richten sich gegen den Kurs von Präsident Viktor Janukowitsch.

30.11.2013
    Proeuropäische Proteste in Kiew
    Proeuropäische Proteste in Kiew (dpa / picture-alliance / Andrey Stenin)
    Um den Rücktritt des umstrittenen Präsidenten zu erzwingen, hat die Opposition zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Ziel seien vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, sagte der Oppositionspolitiker Arsenij Jazenjuk in der Hauptstadt Kiew. Zugleich kündigte er ein Treffen mit Botschaftern der EU-Mitgliedsstaaten an.
    Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch steht wegen seines Kurses beim EU-Gipfel zur östlichen Partnerschaft mächtig unter Druck: Er hatte ein Abkommen über eine engere Zusammenarbeit mit der EU zunächst ausgesetzt. Heftig von der Opposition kritisiert, wird auch die gewaltsame Auflösung einer Demonstration von EU-Befürwortern in Kiew, berichtet Russland-Korrespondent Stephan Laack. Eine Spezialeinheit der Polizei hatte am Samstag gewaltsam eine Kundgebung von Europabefürwortern aufgelöst.. Behelmte Beamte mit Schutzschildern stürmten die Versammlung der Regierungsgegner auf dem Unabhängigkeitsplatz und setzten dabei Schlagstöcke und Blendgranaten ein. Mehrere Demonstranten wurden offensichtlich verletzt.
    Tausende gingen auf die Straße
    Aus Wut über den Einsatz gingen erneut Tausende in Kiew auf die Straße. Aus der Haft heraus rief auch die inhaftierte Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ihre Landsleute dazu auf, Gerechtigkeit in der Ukraine wieder herzustellen. Die Ukrainer müssten die Macht in ihre Hände nehmen, so Timoschenko. Auch die EU äußerte sich kritisch. Regierungschef Viktor Janukowitsch erklärte, er sei schockiert über die Gewalt. Er müsse umgehend eine vorurteilslose Untersuchung der Vorfälle geben, Schuldige müssten bestraft werden.