Irgendwann wird es soweit sein: Die Sonne wird zur Supernova und stößt einen Großteil ihrer Hülle ab ins All. Dadurch wird sie leichter und verliert an Anziehungskraft. Einen einfachen Ausweg aus der drohenden Hitzehölle bietet das aber nicht, sagt Robert Smith vom Astronomie-Zentrum SciTech der Universität von Sussex.
"Wenn nur der Masseverlust entscheidend wäre, würden Erde und Mars der Ausdehnung der Sonne in der Tat entkommen, weil sich ihre Umlaufbahnen hinaus verschieben. Es kommt jedoch auch eine Gezeitenwirkung ins Spiel. Die Erde verursacht durch ihren Schwerkrafteinfluss auf die Sonne eine kleine Beule, so wie der Mond die Flutberge auf der Erde verursacht. Diese Erhöhung wiederum wirkt zurück auf die Erde und verlangsamt sie. Wenn die Sonne sich ausdehnt, wird diese Beule am Ende dafür sorgen, dass die Erde spiralförmig in die Sonne fällt."
Robert Smith glaubt deswegen nicht an ein Entkommen der Erde. Auch werde sie früher oder später die ausgedehnte Atmosphäre der Sonne durchfliegen und so ebenfalls abgebremst werden. Wer also die Erde aus dem direkten Einflussbereich der Sonne hinausbugsieren will, muss selbst Hand anlegen. Klingt verwegen, doch es gibt tatsächlich Forscher, die an solchen Szenarien arbeiten.
"Wir wollen die Umlaufbahn der Erde langsam nach außen verschieben, so dass sich die Helligkeit der Sonne für die Menschen nicht verändert. Wenn sich unser Planet in wenigen Milliarden Jahren etwa fünfzig Prozent weiter von der Sonne entfernt befände, würde er die gleiche Menge Sonnenlicht abbekommen wie heute."
Der Astronom und Astrophysiker Gregory Laughlin von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz hat mit seinem Team ein Szenario zum Umzug im Universum entworfen. Als Zugpferd würde dabei ein Asteroid oder Komet fungieren, der per Impulsübertragung die Umlaufbahn der Erde Stück für Stück verändern würde. Laughlin:
"Jedes Mal, wenn der Komet vor der Erde vorbeifliegt, gibt er einen Teil seiner Geschwindigkeit an die Erde ab. Dadurch ändert sich ihre Umlaufbahn. Der Komet würde dann zurückfliegen Richtung Jupiter und dort neuen Schwung holen, so dass wir ihn beim nächsten Erdvorbeiflug, ein paar 1000 Jahre später, recyceln können."
Eine unbemannte Sonde könnte Antriebsraketen auf ihm anbringen und seine Umlaufbahn so in Erdnähe lenken. Damit die Schwungübertragung funktioniert, müsste der riesige Brocken in nur rund 15.000 Kilometern Abstand vor der Erde vorbei- und damit mitten durch das Erde-Mond-System fliegen. Der Mond würde übrigens – bedingt durch die Anziehungskraft der Erde – von ihr mitgeschleppt werden ins äußere Sonnensystem, an eine Stelle, jenseits der heutigen Mars-Umlaufbahn. Dort wären Erde und Mond dann vor einer sich aufblähenden, heißer werdenden Sonne sicher. Smith:
"Ja, die Physik erlaubt ein solches Szenario. Ob es technologisch möglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Das US-Forscherteam hat dieses Manöver durchgerechnet und behauptet mit Recht, dass es zumindest theoretisch durchführbar ist. Und vielleicht verfügt die Menschheit in wenigen Jahrhunderten über die Technik, es auch umzusetzen."
Robert Smith von der University of Sussex weist jedoch auf ein Manko hin, nämlich auf die Zeit nach der Supernova, wenn die Sonne ihre heiße Hülle abgestoßen hat und in sich zusammenfällt, auf einen Bruchteil ihrer heutigen Größe.
"”Das Problem besteht darin, dass die Erde dort draußen viel zu wenig Licht und Wärme abgekommen würde, nachdem die Sonne zum Weißen Zwerg geschrumpft ist. Dann müssten wir also die Rückkehr antreten und wieder inwärts wandern.""
"Wenn nur der Masseverlust entscheidend wäre, würden Erde und Mars der Ausdehnung der Sonne in der Tat entkommen, weil sich ihre Umlaufbahnen hinaus verschieben. Es kommt jedoch auch eine Gezeitenwirkung ins Spiel. Die Erde verursacht durch ihren Schwerkrafteinfluss auf die Sonne eine kleine Beule, so wie der Mond die Flutberge auf der Erde verursacht. Diese Erhöhung wiederum wirkt zurück auf die Erde und verlangsamt sie. Wenn die Sonne sich ausdehnt, wird diese Beule am Ende dafür sorgen, dass die Erde spiralförmig in die Sonne fällt."
Robert Smith glaubt deswegen nicht an ein Entkommen der Erde. Auch werde sie früher oder später die ausgedehnte Atmosphäre der Sonne durchfliegen und so ebenfalls abgebremst werden. Wer also die Erde aus dem direkten Einflussbereich der Sonne hinausbugsieren will, muss selbst Hand anlegen. Klingt verwegen, doch es gibt tatsächlich Forscher, die an solchen Szenarien arbeiten.
"Wir wollen die Umlaufbahn der Erde langsam nach außen verschieben, so dass sich die Helligkeit der Sonne für die Menschen nicht verändert. Wenn sich unser Planet in wenigen Milliarden Jahren etwa fünfzig Prozent weiter von der Sonne entfernt befände, würde er die gleiche Menge Sonnenlicht abbekommen wie heute."
Der Astronom und Astrophysiker Gregory Laughlin von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz hat mit seinem Team ein Szenario zum Umzug im Universum entworfen. Als Zugpferd würde dabei ein Asteroid oder Komet fungieren, der per Impulsübertragung die Umlaufbahn der Erde Stück für Stück verändern würde. Laughlin:
"Jedes Mal, wenn der Komet vor der Erde vorbeifliegt, gibt er einen Teil seiner Geschwindigkeit an die Erde ab. Dadurch ändert sich ihre Umlaufbahn. Der Komet würde dann zurückfliegen Richtung Jupiter und dort neuen Schwung holen, so dass wir ihn beim nächsten Erdvorbeiflug, ein paar 1000 Jahre später, recyceln können."
Eine unbemannte Sonde könnte Antriebsraketen auf ihm anbringen und seine Umlaufbahn so in Erdnähe lenken. Damit die Schwungübertragung funktioniert, müsste der riesige Brocken in nur rund 15.000 Kilometern Abstand vor der Erde vorbei- und damit mitten durch das Erde-Mond-System fliegen. Der Mond würde übrigens – bedingt durch die Anziehungskraft der Erde – von ihr mitgeschleppt werden ins äußere Sonnensystem, an eine Stelle, jenseits der heutigen Mars-Umlaufbahn. Dort wären Erde und Mond dann vor einer sich aufblähenden, heißer werdenden Sonne sicher. Smith:
"Ja, die Physik erlaubt ein solches Szenario. Ob es technologisch möglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Das US-Forscherteam hat dieses Manöver durchgerechnet und behauptet mit Recht, dass es zumindest theoretisch durchführbar ist. Und vielleicht verfügt die Menschheit in wenigen Jahrhunderten über die Technik, es auch umzusetzen."
Robert Smith von der University of Sussex weist jedoch auf ein Manko hin, nämlich auf die Zeit nach der Supernova, wenn die Sonne ihre heiße Hülle abgestoßen hat und in sich zusammenfällt, auf einen Bruchteil ihrer heutigen Größe.
"”Das Problem besteht darin, dass die Erde dort draußen viel zu wenig Licht und Wärme abgekommen würde, nachdem die Sonne zum Weißen Zwerg geschrumpft ist. Dann müssten wir also die Rückkehr antreten und wieder inwärts wandern.""