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US-Wirtschaft
Rückkehr an die Weltspitze

Die USA nehmen wieder den unangefochtenen Platz an der Weltspitze ein: Die zehn wertvollsten Firmen sind ausschließlich amerikanische. Ein Grund: Die USA haben ihre Rolle als Motor der Internetbranche weiter ausgebaut.

Von Nana Brink | 07.01.2014
    Flagge der USA
    Die USA sind wieder führende Wirtschaftsweltmacht. (picture alliance / dpa / Igor Zehl)
    "Das ist keine Theorie, das ist meine Beobachtung. Es ist nicht das erste Mal, dass Amerika in der Krise ist und zurückkommt."
    Bei seinem letzten Berlin-Besuch im Dezember überraschte Professor Vaclav Smil von der Universität in Manitoba, Kanada, seine deutschen Zuhörer. Seit 35 Jahren beobachtet er die Wirtschaft Nordamerikas. Und die Realität gibt ihm recht: Die USA haben ihren Platz an der Spitze der Weltwirtschaft zurückerobert, wenn sie ihn je ernsthaft verloren hatten. Die zehn wertvollsten Unternehmen sind in amerikanischer Hand, allen voran der IT-Konzern Apple, gefolgt vom Ölmulti Exxon, der Internetsuchmaschine Google und Microsoft. Zum Vergleich: Die vier großen US-Firmen sind um 125 Milliarden Euro wertvoller als alle 30 Dax-Unternehmen zusammen. Auch bei den Top-100 spielen die USA eine herausragende Rolle: 47 von 100 der erfolgreichsten Unternehmen haben ihren Sitz in den Vereinigten Staaten.
    Amerika, so Professor Vaclav Smil, hat wieder eines beherzigt: Zähle auf deine Industrie.
    "Die Amerikaner haben gelernt, dass sie zu viele Jobs nach China und Asien verlagert haben. Jetzt sind sie dabei, sie wieder zurückzuholen. Es ist besser, wenn du dein Hauptquartier hier hast."
    Für den wachsenden Erfolg sind zwei Entwicklungen ebenfalls entscheidend: Die USA haben ihre Position als Motor der Internetbranche nicht nur gehalten, sondern ausgebaut. Apple ist nach wie vor nicht von Platz 1 zu verdrängen und Google hat sich innerhalb von 15 Jahren zur führenden Suchmaschine entwickelt. Sie profitieren von einem Image, das in der Wirtschaftskrise fast verblasst schien.
    "Das ist ein Land, in dem die Menschen arbeiten wollen. Der Pool von Arbeitskräften ist immens. Es hat seine Anziehungskraft nicht verloren."
    Hinzu kommt: Niedrige Energiepreise drücken die Produktionskosten. Die USA bauen die in Deutschland umstrittene Fracking-Methode zur Rohölgewinnung konstant aus. Bis zum Jahr 2017 werden sie sich laut einer Prognose der Internationalen Energieagentur vom weltgrößten Energieverbraucher zum größten Energieproduzenten wandeln.
    "In dieser Welt wird die USA weiterhin die Nummer Eins sein. Zumindest in der vorhersehbaren Zukunft."