Dienstag, 07. Mai 2024

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Vakante Bob-WM
Viele Argumente für Königssee

Wegen der jüngsten Dopingvorwürfe, der folgenden Boykottankündigung Lettlands und weiterer Boykottandrohungen darf Sotschi die Bob- und Skeleton-WM Ende Februar nicht mehr ausrichten. Jetzt sucht der Weltverband einen Ersatzgastgeber. Königssee steht bereit und hat gestern seine Machbarkeitsstudie beim Weltverband vorgestellt und diskutiert.

Alexander Resch im Gespräch mit Astrid Rawohl | 17.12.2016
    Der ehemalige deutsche Rennrodler Alexander Resch beim Rodel-Weltcup am Königssee 2012.
    Der ehemalige deutsche Rennrodler Alexander Resch beim Rodel-Weltcup am Königssee 2012. (dpa/picture alliance/Andreas Gebert)
    Bekommt Königssee die WM? Das könne er noch nicht beantworten, erklärte Alexander Resch, der einst auf dem Doppelsitzer-Rodel zu Olympia-Gold fuhr und heute Leistungssportmanager des deutschen Bob- und Schlittenverband (BSD) ist. Doch der BSD habe ein schlüssiges Konzept, gutes Personal und ein erfahrenes Organisationskomitee. Damit werde man sich auch mit nur zwei Monaten Vorbereitungszeit nicht blamieren. Zudem bezeichnet Resch die Gespräche mit dem internationalen Verband als sehr positiv. Er sei deshalb "guter Dinge". Zumal mit einer Austragung in Europa Reisekosten gespart würden.
    Der Abzug der WM aus Sotschi forcierte der lettische Verband, der einen Wettbewerb in Russland boykottiert hätte. So ein Boykott sei für den deutschen Verband nicht möglich, erklärte Resch in Sport am Samstag. "Da hängen zu viele Partner dran: Das Ministerium des Inneren, der DOSB und Sponsorenpartner. Mit ihnen muss ein Boykott sehr gut abgestimmt sein. Das kann man nicht von 0 auf 100 aussprechen." Stattdessen habe der BSD mit dem internationalen Verband darüber gesprochen, ob die WM wirklich in Sotschi stattfinden müsse, und wie dort Sicherheit für die Athleten gewährleistet werden könne. Die WM nun nicht in Russland zu verantalten sei eine richtige und mutige Entscheidung des internationalen Verbands, erklärt Resch.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.