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Zum 200. Todestag Heinrich von Kleists

Der Dichter Heinrich von Kleist gilt als wankelmütig, als jemand, der auf dieser Welt nicht heimisch werden konnte. Die Entscheidungen, die er fällte und denen er folgte, entsprachen nicht einem einmal gefassten "Lebensplan", obwohl er diesem immer wieder nachstrebte.

Von Nora Bauer | 19.11.2011
    Das Internetportal zum Kleist-Jahr 2011 beschreibt Heinrich von Kleist als modernen Menschen: "Kleists Protagonisten sind von deutscher Innerlichkeit und Grübelei frei, sie handeln und scheitern in der Realität, das macht Kleists Werke bis heute für Leser in aller Welt so attraktiv." Ein moderner Ansatz, der im Kleist Gedenkjahr noch stärker bekannt gemacht werden soll.

    Kulturjahr 2011 - Kleistjahr
    Kleistjahr 2011

    Kleist-Museum

    Die Internetplattform zum Kleist-Portal 2011

    Ausstellung:
    Kleist: Krise und Experiment
    Heinrich von Kleist (1777-1811) ist eine der größten Dichterpersönlichkeiten Deutschlands. Zu seinem zweihundertjährigen Todestag im Kleist-Jahr 2011 würdigen das Kleist-Museum Frankfurt (Oder), die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und das Stadtmuseum Berlin den Dichter mit einer großen Doppelausstellung.

    Henriette Adolphine Vogel geborne Keber und Heinrich von Kleist haben am 21. November gemeinschaftlich diese Welt verlassen, aus reinem Verlangen nach einer besseren. Beide hinterlassen Freunde und Freundinnen, und dazu gehören nicht bloß diejenigen, welche so glücklich waren, mit ihnen zu leben, sondern die verwandten Geister aller Jahrhunderte; der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.

    Ernst Friedrich Peguilhen, als Vollstrecker des Letzten Willens der beiden Verewigten, veröffentlichte in der Vossischen und der Spenerschen Zeitung vom 26. und 28. November 1811 diese Anzeige.

    Das Publikum bitte ich ( ... ), nicht zwei Wesen lieblos zu verdammen, welche die Liebe und Reinheit selbst waren. Es ist von einer Tat die Rede, wie sie nicht alle Jahrhunderte gesehen haben, und von zwei Menschen, die nicht mit einem gewöhnlichen Maßstabe gemessen werden können.

    Gegen vier Uhr nachmittags nahm Heinrich von Kleist am Wannsee bei Berlin auf der Klein-Machnower Heide, in einer Sandkuhle beim Gasthof seiner Todesgefährtin Henriette Vogel und sich selbst mit einer Pistole das Leben. An seine Schwester Ulrike schrieb er in seinem Abschiedsbrief:

    Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen anderen, meine teuerste Ulrike, mit Dir versöhnt zu haben. ( ... ) Du hast an mir getan, ich sage nicht, was in Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war.

    Dies sind die vielleicht am häufigsten zitierten Abschiedsworte, die ein Selbstmörder je hinterlassen hat. Wer an Heinrich von Kleist denkt, dem kommen das Ufer des Wannsee und diese traurigen Briefzeilen in den Sinn. Ingo Breuer:

    "Für ihn selbst ist es vielleicht die Sache, dass diese Todessehnsucht, die er immer wieder äußert, die man aber - ich weiß nicht, wie ernst man die nehmen kann, also man findet die immer wieder in den Briefen - dass man die aber gar nicht zu philosophisch oder psychopathologisch vielleicht unbedingt deuten sollte, sondern man kann natürlich tatsächlich auch überlegen, ist das nicht auch sozusagen ein 'ehrenvoller Abgang'.''"

    Ingo Breuer lehrt Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Köln und ist Vorstandsmitglied der Heinrich von Kleist Gesellschaft. Er hat das Kleist-Handbuch herausgegeben:

    ""Es ist ja schon mal früher so, dass er karrieremäßig nicht mehr weiter kommt und dann beschließt er, dass er mit den Franzosen zusammen bei dem Einmarsch in England dann dabei sein will. Seit Jahren geriert er sich als der große Napoleon-Feind, und dann will er sich den napoleonischen Truppen anschließen, wo man sagt, das muss doch eigentlich psychisch gar nicht gehen, aber das ist dann gar nicht so wichtig, also möglicherweise ist es dann wichtiger, dass er einen ehrenvollen Tod als Soldat am Schluss hat. Und hier wäre dann auch die Frage, ob er nicht wirklich den Tod, also den Selbstmord, als eine Variante doch auffasst, wie er in einer anderen Hinsicht vielleicht ehrenvoll sein Leben beenden kann."

    Kleist-Jahrbuch 2011
    Herausgegeben von Blamberger, Günter; Breuer, Ingo; Müller-Salget, Klaus .
    2011 Metzler

    Das Jahrbuch dokumentiert die Verleihung des Kleist-Preises 2010 und die internationale Tagung Kleist/Politik 2010 in Berlin mit Beiträgen unter anderen von Jens Bisky, Justus Fetscher, Torsten Hahn, Eva Horn und Steffen Martus. Abhandlungen zu Kleists Werken und Rezensionen wissenschaftlicher Neuerscheinungen zu Kleist beschließen den Band

    Das Jahrbuch dokumentiert die Verleihung des Kleist-Preises 2010 und die internationale Tagung Kleist/Politik 2010 in Berlin mit Beiträgen unter anderen von Jens Bisky, Justus Fetscher, Torsten Hahn, Eva Horn und Steffen Martus. Abhandlungen zu Kleists Werken und Rezensionen wissenschaftlicher Neuerscheinungen zu Kleist beschließen den Band.

    Auf den Spuren Kleists. Er fasziniert nicht nur durch seine rätselhafte Persönlichkeit auch Kleists Werke entfachen oftmals Kontroversen. Immer wieder werden sie zum Prüfstein neuer wissenschaftlicher Fragestellungen. Das Handbuch bündelt die komplexe Forschungslage und präsentiert Leben, Werk und Wirkung. Weitere Kapitel informieren über Themen und Diskurse, mit denen sich Kleist auseinandergesetzt hat. Fundiertes Grundwissen und nützliche Anregungen für eine umfassende Beschäftigung mit Heinrich von Kleist.

    Der Dichter und Essayist Wilhelm von Schütz notierte diese Daten 1817 in seinen biografischen Notizen über Heinrich von Kleist.

    Anna Maria Carpi:

    "Er sagt von sich selber, "ich bin der Unbegreifliche, der Unselige, der Unverständliche, der Unglückliche oder besser, das verunglückte Genie. Ich passe mich nicht unter die Menschen", dann redet er über die "traurige Klarheit", mit der er die Welt sieht."

    Anna Maria Carpi lehrt deutsche Literatur an der Universität Venedig, hat die Biografie 'Kleist - ein Leben‘ geschrieben und betreut die italienische Kleist-Gesamtausgabe.

    Anna Maria Capri:

    "Wer Umgang mit ihm zu verschiedenen Zeiten hatte, wird durch die Widersprüchlichkeit seines Wesens beeindruckt. Er stotterte, er errötete, war plötzlich zerstreut, als ob ihm der Menschenkreis plötzlich fremd würde, dann war er plötzlich dabei mitteilungsbedürftig, wie keiner. ... Im Werk ist eigentlich kein Bekenntnis von Selbst, kein direktes Bekenntnis, kein Ausdruck seines Selbst auf direkte Weise. Das Bild seiner Selbst ist anscheinend gefährlich für die Kunst, und sogar peinlich für ihn, etwas Verbotenes, etwas, was keine Grazie mit sich bringt. "

    Kleists Persönlichkeit, obgleich in ihr etwas Düsteres und Beängstigendes lag, soll doch, - laut der Mitteilung einer unbekannten Freundin aus dem Jahr 1847 - besonders für Frauen, höchst anziehend gewesen sein. Für gewöhnlich sprach er wenig und in gedrängter Kürze, doch regte ihn ein Gegenstand dergestalt an, dass er das Bedürfnis fühlte, sich darüber auszusprechen, so riss seine Rede alle Zuhörer mit sich fort - oft geschah es aber, dass er mitten im Redestrom plötzlich abbrach, vor sich hinstarrte, als erblicke er irgendetwas vor sich, und dann in dumpfes Hinbrüten versank, wo dann nichts mehr aus ihm herauszubringen war.

    Anna Maria Carpi
    Kleist
    Ein Leben.
    Übersetzung: Gschwend, Ragni M.
    2011 Insel, Frankfurt

    "Und was interessiert dich, Heinrich? Nur die Kunst, nur die Bekanntschaften? Nein, die gerade nicht. Die Hälfte der Dresdner Adressen habe ich verbrannt. Bekanntschaften machen das Leben noch verwickelter, als es schon ist."

    In der Sache hält sich die lebendig teilnehmende Kleist-Biografie der italienischen Autorin, Übersetzerin und Germanistin Anna Maria Carpi streng an die Quellen in der Darstellung aber nimmt sie sich Freiheiten. Sie imaginiert Begegnungen, Unterhaltungen, Einsamkeitsszenen und erteilt dem Dichter das Wort, der postum, wie von heute aus, zu uns spricht.

    Damit bringt sie uns Heinrich von Kleist (1777-1811) nahe, diesen Mann, der von frühauf sein Lebensglück einem streng rationalen Plan anvertrauen wollte, jedoch kaum jemals wusste, wohin er den nächsten Schritt tun sollte. Weniger der unsicheren Zeiten wegen als aufgrund der Verwerfungen in seinem Inneren: Kleists Verzweiflung entsprang der Erkenntnis, dass es den Menschen nicht gegeben ist, einander wirklich zu verstehen. Alle seine Geschöpfe gehen an Missverständnissen zugrunde.

    Kleists Leiden erlebt der Leser hautnah mit. Bei jeder neu sich anbahnenden Katastrophe verspürt er den Wunsch, die Dinge zu wenden; ein vergeblicher Wunsch, wie er weiß, denn Kleists Ende bildet den Auftakt des Buches und ein Chor von Stimmen, der kundtut, was die Welt zu diesem Freitod zu sagen wusste.

    Lezioni Veneziane su Kleist
    Venediger Kleist-Tage 2011

    Berliner Abendblätter: Unter diesem Titel wird sich mit dem 1. Oktober des Jahres ein Blatt in Berlin zu etablieren suchen, welches das Publikum, insofern dergleichen überhaupt ausführbar ist, auf eine vernünftige Art unterhält. Berlin, den 25. September 1810 - die Redaktion der Abendblätter.

    Im Oktober 1810 gründete Heinrich von Kleist zusammen mit dem Schriftsteller und Publizisten Adam Müller die Berliner Abendblätter, eine moderne Zeitung mit Sensationsmeldungen, Nachrichten vom Tage und Kommentaren zur aktuellen Politik.

    Extrablatt zum 1. Abendblatt, 1. Oktober 1810:

    Durch den Königlichen Präsidenten der Polizei, Herrn Gruner, der jedes Unternehmen gemeinnütziger Art mit so viel Güte und Bereitwilligkeit unterstützt, sind wir in den Stand gesetzt, in solchen Extrablättern, als hier das Erste erscheint, über alles, was innerhalb der Stadt und deren Gebiet, in Polizeilicher Hinsicht, Merkwürdiges und Interessantes vorfällt, ungesäumten, ausführlichen und glaubwürdigen Bericht abzustatten: dergestalt, dass die Reihe dieser, dem Hauptblatt beigefügten Blätter, deren Inhalt wir auch mit statistischen Nachrichten aus den Provinzen zu bereichern hoffen dürfen, eine fortlaufende Chronik, nicht nur der Stadt Berlin, sondern des gesamten Königreichs Preußen, bilden werden.

    Henning Boetius:

    "Also die Berliner Abendblätter, das ist die BZ der Zeit, das ist Yellow Press oder so was Ähnliches, da sind lauter Berichte über irgendwelche kleinen Diebstähle, Polizeiberichte, Sensationsberichte, es ist der Beginn der Bildzeitungsgeschichte oder der BZ-Geschichte, aber natürlich mit einem höheren Niveau deswegen, weil Kleist oder dort das als Bühne benutzt, er schreibt nämlich mitten zwischen diese Anekdoten und diese kleinen Sensationsgeschichtchen schreibt er plötzlich 'das Marionettentheater', ein Schlüsseltext das lässt er einfließen, also auch dort nutzt er wieder eine Bühne, das heißt die Bühne einer Boulevardzeitschrift, um höchst komplexe, schwierigste Texte von ihm selber zu veröffentlichen, er hatte ja sonst keine Möglichkeiten."

    Henning Boetius ist Romanautor, Dramatiker, Biograf. Von ihm stammt das Theaterstück Tod am Wannsee.

    Abschiedsbrief von Heinrich von Kleist
    Kleistjahr beim RBB

    An Marie von Kleist, Berlin 10. November 1811

    Deine Briefe haben mir das Herz zerspalten, meine teuerste Marie, und wenn es in meiner Macht gewesen wäre, so versichre ich Dich, ich würde den Entschluss zu sterben, den ich gefasst habe, wieder aufgegeben haben. Aber ich schwöre Dir, es ist mir ganz unmöglich länger zu leben; meine Seele ist so wund, dass mir, ich möchte fast sagen, wenn ich die Nase aus dem Fenster stecke, das Tageslicht wehe tut, das mir darauf schimmert. ( ... ) So versichre ich Dich, ich wollte doch lieber zehnmal den Tod erleiden, als noch einmal erleben, was ich das letzte Mal in Frankfurt an der Mittagstafel zwischen meinen beiden Schwestern ( ... ) empfunden habe; ( ... ) Ich habe meine Geschwister immer, zum Teil wegen ihrer gut gearteten Persönlichkeiten, zum Teil wegen der Freundschaft, die sie für mich hatten, von Herzen lieb gehabt; ( ... ) einer meiner herzlichsten Wünsche war, ihnen einmal, durch meine Arbeiten und Werke, recht viel Freude und Ehre zu machen. ( ... ) Das Verdienst, das ich doch zuletzt, sei es nun groß oder klein, habe, gar nicht anerkannt zu sehen, und mich von ihnen als ein ganz nichtsnutziges Glied der menschlichen Gesellschaft, das keiner Teilnahme wert sei, betrachtet zu sehen, ist mir überaus schmerzhaft, wahrhaftig, es raubt mir nicht nur die Freuden, die ich von der Zukunft hoffte, er vergiftet mir auch die Vergangenheit. Die Allianz, die der König jetzt mit den Franzosen schließt, ist auch nicht eben gemacht mich im Leben festzuhalten. Mir waren die Gesichter der Menschen schon jetzt, wenn ich ihnen begegnete, zuwider, nun würde mich gar, wenn sie mir auf der Straße begegneten, eine körperliche Empfindung anwandeln, die ich hier nicht nennen mag. ( ... ) Ich fühle wohl, dass der Wille, der in meiner Brust lebt, etwas anderes ist, als der Wille derer, die diese witzigen Bemerkungen machen: dergestalt, dass ich mit ihnen nichts mehr zu schaffen haben mag. Was soll man doch, wenn der König diese Allianz abschließt, länger bei ihm machen? Die Zeit ist ja vor der Tür, wo man wegen der Treue gegen ihn, der Aufopferung und Standhaftigkeit und aller andern bürgerlichen Tugenden, von ihm selbst gerichtet, an den Galgen kommt.

    Henning Boetius:

    "Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Kleist aus seiner inneren Enttäuschung, mit seiner hohen Moral - Moral heißt in dem Fall Wahrheitsfanatismus - dass diese hohe Moral nicht zu transportieren war. Da steckt natürlich auch eine unglaubliche Naivität in dem Menschen, dass er gehofft hat, mithilfe seiner Literatur nebenher, nicht nur Selbstverwirklichung, sondern auch erzieherisch die Leute dahin zu bringen, dass es, dass die Welt aus, nur noch aus Kleist-Figuren besteht, er rennt da gegen Mauern und auch gegen die Mauer seiner eigenen Stirn."

    Nun, o Unsterblichkeit, bist du ganz mein!
    Du strahlst mir, durch die Binde meiner Augen,
    Mit Glanz der tausendfachen Sonne zu!
    Es wachsen Flügel mir an beiden Schultern,
    Durch stille Ätherräume schwingt mein Geist;
    Und wie ein Schiff, vom Hauch des Winds entführt,
    Die muntre Hafenstadt versinken sieht,
    So geht mir dämmernd alles Leben unter:
    Jetzt unterschied ich Farben noch und Formen,
    Und jetzt liegt Nebel alles unter mir.


    Alle Erzählungen von Heinrich von Kleist
    Nachweis von Christoph Hein.
    2011 Aufbau-Verlag

    Christoph Hein:

    Kleists Erzählungen: kompromisslos, unerhört, sagenhaft. Man kann nicht über Kleist sprechen und von seiner wundersamen Sprache schweigen. Sie fasziniert, erstaunt und macht süchtig.

    Kleist war ein kompromissloser Dichter, dessen Gratwanderungen und Grenzüberschreitungen nichts an Aktualität eingebüßt haben. Was ihn mit unserer Zeit verbindet, ist die Erfahrung von Krieg und Gewalt. In Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" und "Die Marquise von O..." empört er sich über den Lauf der Welt und raubt uns jede Illusion über die menschliche Natur. Doch er ist auch Schwärmer und Fantast, ein Romantiker, der das Märchen von der absoluten Liebe und der absoluten Treue wagt. Zu Lebzeiten träumte Kleist vergeblich von Ruhm. Heute zählt er, dessen Werk unvermindert lebendig und immer wieder neu zu entdecken ist, zu den größten deutschen Klassikern.
    Mit einem Nachwort von Christoph Hein.

    Heinrich von Kleist
    Sämtliche Werke und Briefe, 3 Bde.
    Münchner Ausgabe. Dramen; Erzählungen, Kleine Prosa, Gedichte, Briefe; Materialien, Anmerkungen, Dokumente, Chronik, Register.
    Auf der Grundlage der Brandenburger Ausgabe herausgegeben von Roland Reuß und Peter Staengle
    2011, DTV

    Heinrich von Kleist ist einer der größten deutschsprachigen Dramatiker, und als virtuoser Erzähler fängt er mit seiner unverwechselbaren Prosa die Grundfragen der menschlichen Existenz ein. Darüber hinaus ist er Autor eines weitverzweigten publizistischen Werks und eines anrührenden Briefwerks.
    Die Texte der neuen dreibändigen Gesamtausgabe basieren auf der historisch-kritischen Brandenburger Ausgabe. Deren Herausgeber, Roland Reuß und Peter Staengle, haben nicht nur die gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken erstmals erschlossen und ohne Normalisierung neu ediert, sondern für die Münchner Ausgabe auch den Kommentar neu verfasst. Rechtzeitig zum Gedenktag des berühmten deutschen Klassikers kann dtv diese Neuedition erstmals im Taschenbuch vorlegen.