Klimaforschung
1,2 Millionen Jahre alter Eiskern in der Antarktis geborgen

Ein Forscher-Team hat in der Antarktis aus einer Tiefe von 2.800 Metern einen Eiskern geborgen. Er sei einer der ältesten der Welt, teilte das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit. Die Bohrungsarbeiten dauerten vier Jahre.

    Eine Eislandschaft in der Arktis.
    Wissenschaftler haben in der Antarktis ein mindestens 1,2 Millionen Jahre altes Stück Eis ans Tageslicht befördert. (Archivbild) (picture alliance / Hinrich Bäsemann / Hinrich Bäsemann)
    Das Institut sprach von einem "historischen Meilenstein" für die Klimaforschung. Die Analyse des 1,2 Millionen Jahre alten Eises soll zeigen, wie sich die Atmosphäre und das Klima der Erde entwickelt haben. Dies könne helfen, zu verstehen, wie atmosphärischer Kohlenstoff das Klima verändert hat.
    An dem europäischen Bohrprojekt sind Wissenschaftler aus Italien, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und mehreren weiteren Staaten beteiligt. Die Bohrkerne wurden inzwischen in speziell konstruierten Kühlcontainern auf einem italienischen Forschungseisbrecher nach Europa transportiert.

    Rückschlüsse auf die weltweite Klimageschichte

    Der bisher längste durchgehende Eisbohrkern, der im Jahr 2004 ebenfalls in der Antarktis geborgen worden war, reichte etwa 800.000 Jahre zurück. Die Analyse zeigte, dass die Konzentrationen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan selbst während der wärmsten Perioden der vergangenen 800.000 Jahre nie die Werte überschritten haben, die seit Beginn der industriellen Revolution zu beobachten sind.
    Diese Nachricht wurde am 10.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.