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1000-Milliarden-Dollar-Beziehungen

Vor allem in Infrastrukturprojekten arbeiten Deutschland und Saudi-Arabien längst eng zusammen und setzen dabei Milliarden um. Beim "Saudi German Business Forum" besiegelten Wirtschaftsvertreter beider Länder eine noch engere Kooperation.

Von Lennart Pyritz |
    260 Vertreter saudi-arabischer und deutscher Unternehmen und Verbände haben sich zum "Saudi German Business Forum" im Haus der deutschen Wirtschaft versammelt. In den Sitzreihen dominieren dunkle Business-Anzüge, traditionelle weiße Gewänder sucht man vergeblich. Eric Schweitzer eröffnet das Treffen. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, DIHK, betont, dass die heutige Vereinbarung die Wirtschaftsbeziehungen mit Saudi-Arabien auf eine neue Stufe heben soll.

    "Schweitzer: Als ich gebeten wurde, diese Vereinbarung mit der saudischen Handelskammer zu unterzeichnen, hatte ich keine Zweifel, dass das getan werden muss. Der darauf basierende saudisch-deutsche Wirtschaftsrat wird Unternehmen beider Länder die Möglichkeit zu regelmäßigen Treffen und langfristiger Partnerschaft geben."

    Tagen soll der neue Rat künftig unter dem Dach der "Nordafrika Mittelost Initiative" der Deutschen Wirtschaft. Und die ist im Kongressraum hochrangig vertreten: Hochtief, Siemens und ThyssenKrupp. Ex-Bundesinnenminister Otto Schily ist für die German Consult GmbH anwesend. Schweitzer verweist auf die Schlüsselposition, die Saudi-Arabien in der Wirtschaftsregion zwischen Nahost und Nordafrika belegt: Für Deutschland ist das Land nach den Vereinigten Arabischen Emiraten der zweitwichtigste Handelspartner im arabischen Raum.

    "Das Gesamtvolumen für geplante und angelaufene Projekte hat im Oktober die Marke von 1000 Milliarden US-Dollar erreicht."

    Als besonders erfolgreich beurteilt Schweitzer die Zusammenarbeit bei großen Infrastruktur-Projekten, zum Beispiel im Schienenverkehr. Zudem engagierten sich viele mittelständische Unternehmen aus Deutschland im Königreich. Auch sein saudi-arabischer Amtskollege Abdullah Al Mobty, Vorsitzender des "Council of Saudi Chambers", lobt das Memorandum.

    "Ich denke, das ist heute ein sehr wichtiger Tag für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Saudi-Arabien."

    Saudi-Arabien bemühe sich auf vielen Ebenen, um ausländischen Investoren ein produktives Umfeld zu bieten.

    "Wir haben ein gutes Investitionsklima in vielen Sektoren, zum Beispiel im Gesundheitswesen, Tourismus, Wasser, Ausbildung, Industrie, Technologie, Telekommunikation, Infrastruktur und erneuerbare Energien."

    Besonders viel Bewegung sieht wiederum Stefan Kapferer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, im Energiesektor, insbesondere im Hinblick auf Klimaerwärmung und Energiewende in Deutschland.

    "Das bedeutet, dieser Energiewechsel in Deutschland ist auch ein interessanter Prozess für andere Länder in der Welt."

    Nach Abschluss der Eingangsvorträge unterzeichnen Schweitzer und Al Mobty das "Memorandum of Understanding" zur Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Bis zum Mittag informieren anschließend Referenten aus beiden Ländern über Know-How-Transfer und Investitionsmöglichkeiten im Königreich. Heute Nachmittag folgen zwei Panel-Diskussionen. Die Themen: "Infrastruktur und Logistik" sowie die "Vision 2020" - ein Ausblick auf die Herausforderungen und Potenziale der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Deutschland in der Zukunft.

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