Vertraulicher Bericht zum Magdeburg-Attentat
110 Mal befassten sich Behörden mit Taleb A.

Deutsche Behörden waren mit dem späteren Attentäter von Magdeburg häufiger beschäftigt als bisher bekannt.

    Der Ausschuss für Inneres und Heimat des Deutschen Bundestags ist im Paul-Löbe-Haus zu einer Sondersitzung zusammengekommen.
    Sitzung des Innenausschusses zum Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    In einem Bericht des Bundeskriminalamts an das Bundesinnenministerium werden laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur insgesamt 110 Vorfälle aufgelistet, bisher ging man von 80 aus. Der Mann fiel immer wieder durch Gewaltandrohungen auf. Insgesamt sechs Bundesländer und der Bund waren mit ihm befasst. Zuerst berichtete das Magazin "Der Spiegel" darüber.
    Das vertrauliche Dokument wurde für die heutige Sitzung des Innenausschusses des Bundestages verfasst, bei der unter anderem Innenministerin Faeser befragt wurde. Der grüne Innenpolitiker von Notz sagte, nach Vorlage der Chronologie gebe es eher mehr Fragen als weniger. Erneut seien sicherheitspolitische Defizite zutage getreten.
    Bei dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt waren sechs Menschen getötet worden, knapp 300 wurden zum Teil schwer verletzt. Das genaue Motiv für die Tat ist bisher unklar.
    Bundespräsident Steinmeier reiste erneut nach Magdeburg, um der Opfer zu gedenken. Er legte zunächst an der Johanniskirche einen Kranz nieder. Später nimmt er an einer Gedenkfeier teil.
    Diese Nachricht wurde am 16.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.