Blutkrebs
150.000 Stammzellenspender weniger

Bundesweit ist die Zahl der Stammzellenspender noch einmal deutlich zurückgegangen. Fachleute machen dafür den demografischen Wandel verantwortlich. Mit jedem Jahr steige die Anzahl von Menschen, die altersbedingt aus der Stammzellspenderdatei ausscheiden. Denn Stammzellspenden sind nur zwischen dem 18. und dem 61. Geburtstag möglich.

    Das Bild zeigt in einer Nahaufnahme eine Reihe von Typisierungsproben und eine Pipette. Der Hintergrund ist verschwommen.
    Viele Menschen sind bei Knochenmark- und Stammzellenspenden zurückhaltend. (dpa / Deniz Calagan )
    In diesem Jahr sei die Lage besonders dramatisch. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) verliert nach eigenen Angaben allein 2025 rund 150.000 Registrierte. Zum Vergleich: 2019 schieden 66.000 Menschen aus Altersgründen aus. Zwei Jahre später waren es 86.000, im Jahr 2022 insgesamt 101.000.
    Generell gebe es bei den Neuregistrierungen eine größere Zurückhaltung als vor einigen Jahren. Dem versucht die DKMS entgegenzuwirken, etwa durch Aufklärung an Schulen. Aktiver sei man auch über digitale Werbekampagnen, in Social-Media-Kanälen, in Sportvereinen oder auf Musikfestivals. Besonders wichtig sind laut der Organisation Spenderinnen und Spender bis 30 Jahre. Sie werden aus medizinischen Gründen besonders häufig von den Transplantationszentren für eine Stammzellspende für Menschen mit Blutkrebs angefragt. 
    In der DKMS sind weltweit über 12,5 Millionen Menschen registriert, davon mehr als 7,8 Millionen bei der DKMS in Deutschland. Bis heute hat die Organisation mehr als 125.000 Stammzellspenden vermittelt. Neben der DKMS gibt es in Deutschland eine ganze Reihe weiterer Anlaufstellen für solche Spenden.
    Diese Nachricht wurde am 30.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.