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17 Tage ohne Essen

Seit mehr als zwei Wochen kämpften die Studenten der Schauspielschule der Uni Saarbrücken mit einem Hungerstreik gegen die Schließung ihres Fachbereichs. Nachdem der saarländische Ministerpräsident Peter Müller in einem Gespräch die Frage nach dem Erhalt der staatlichen Schauspielschule mit einem klaren nein beantwortete hat, gaben die Studenten den Kampf auf. Der Kultusminister des Landes schloss die Abteilung für Schauspiel, um an der Hochschule für Musik und Theater, den Schwerpunkt und die zur Verfügung stehenden Gelder auf die Musik zu konzentrieren. Nur wenn privates Geld aufzutreiben ist, kann es aus Sicht der saarländischen Landesregierung mit dem Schauspiel weiter gehen. CDU Ministerpräsident Peter Müller: "Wir sind an die Zusage gebunden, dass die Strukturentscheidung, die der Senat der Musikhochschule getroffen hat, nicht dazu führt, dass Mittel weggekürzt werden. Wir werden darüber nachdenken, ob es Wege gibt, auf eine privaten Ebene eine Schauspielausbildung im Saarland anzubieten. Eine staatliche Akademie ist aus finanziellen Gründen nicht möglich." Die Studenten entwickelten die Idee, die Schauspielschule in eine Akademie umzuwandeln, die von einer Stiftung getragen und staatlich garantiert wird. Bei einem rein privaten Modell befürchten sie nämlich nicht nur Finanzierungsprobleme sondern auch qualitative Einbußen. Doch die Landesregierung steht dieser Vision mit Ablehnung gegenüber. Nach fünf Monaten kräftezehrendem Kampf empfinden sich die Studenten an der Uni Saarbrücken nicht mehr erwünscht und ihre Abteilung als tot. Einige werden voraussichtlich das Angebot der Münchner Theaterakademie annehmen, das Semester 2001/2002 dort weiter zu studieren.