
Bis ins späte 18. Jahrhundert schien das Sonnensystem - die damals bekannte Welt - kurz hinter der Bahn des Planeten Saturn an die Fixsternsphäre zu stoßen, welche die sichtbare Welt nach außen abschloss. Dann fand der aus Hannover stammende Wilhelm Herschel einen neuen Planeten, der etwa doppelt so weit von der Sonne entfernt war wie Saturn.
Uranus, wie dieser neue Planet genannt wurde, schien jedoch die Gesetze der Schwerkraft nicht ganz so genau zu nehmen - seine Bahn wich in messbarem Umfang von deren Vorgaben ab.
Der französische Astronom Urbain Jean Joseph Le Verrier glaubte jedoch an die universelle Gültigkeit der Schwerkraft. Er bestimmte mit ihrer Hilfe die Bahn eines noch unentdeckten möglichen Störkörpers, der Uranus vom Kurs abbrachte.

Seine Ergebnisse schickte er per Brief an die Kollegen der Berliner Sternwarte mit der Bitte, an der nämlichen Stelle im Sternbild Wassermann nach diesem hypothetischen Planeten zu suchen.
Tatsächlich fanden Johann Galle und sein Assistent Heinrich Louis d‘Arrest heute vor 170 Jahren den neuen Planeten Neptun nur ein Grad neben der vorausberechneten Position. Dieser war anderthalbmal so weit von der Sonne entfernt wie Uranus - und die Welt war entsprechend größer geworden.