Fünf Jahre vorher, 1631, hatte er eine Studie veröffentlicht, Le prince, Der Prinz, die allerdings von Machiavellis berühmtem Buch Principe nicht beeinflusst war. Begonnen schon kurz nach der Rückkehr aus Italien, griff Guez de Balzac mit seiner Studie in die politischen Diskussionen seiner Zeit ein und malte das Bild eines idealen Herrschers, der die moralischen Gesetze hochhält und überhaupt die höchsten Tugenden selber vorlebt. Das Buch war ein Bekenntnis zur Monarchie und ein Porträt Ludwigs XIII. und gedacht eigentlich auch als Huldigung an Richelieu. Doch Richelieu las das Buch anders, sah darin seine politische Autorität gegenüber Ludwig XIII. zurückgesetzt und witterte überhaupt eine Pamphlet für Meinungsfreiheit, die Richelieu natürlich nicht gefallen konnte. Guez de Balzac zog es daraufhin vor, das Leben in den hohen politischen Kreisen zu meiden, er kehrte zurück in seinen Geburtsort Angoulême und lebte wie in einem freiwillig gewählten Exil, korrespondierte aber weiter mit Gott und der Welt.
Er feierte in seinen Briefen eine moderne Urbanität, beschimpfte die Fachgelehrten seiner Zeit als "Pedanten", stellte Lebensregeln auf zum, wie er schrieb, "allgemeinen Wohl und für die allgemeine Glückseligkeit" und bemühte sich, wie er bekannte, "Frauen und Kindern verständlich zu bleiben" - Blaise Pascal hat später diesen Anspruch für sich übernommen. Dabei war Guez de Balzacs Prosa hochgebildet, die Kunst seines Schreibens brachte ihm bald einen Sitz in der Académie française ein. Wenn die meisten Ideen seiner Bücher auch nicht überlebt haben und deshalb heute nicht mehr gelesen werden, so hat er doch als Stilist mit seinen kunstvoll gebauten Satzperioden die klassische französische Literatursprache erneuert und weit über seinen Tod am 18. Februar 1654 hinaus geprägt. Insofern ist Guez de Balzacs Oeuvre dann doch ein Schulthema geblieben, zumindest für die Gymnasiasten des Lycée Guez de Balzac in Angoulême.