
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden rund 106.000 Abtreibungen vorgenommen. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2012. Anhand der vorliegenden Daten lasse sich keine klare Ursache für die weitere Zunahme im Jahr 2023 erkennen, hieß es.
Im Zehn-Jahres-Vergleich zeige sich bei den Altersgruppen eine unterschiedliche Entwicklung: Zurückgegangen sei die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in den Altersgruppen 15 bis 24 Jahre. Dagegen seien die Abbrüche in den Altersgruppen 30 bis 44 Jahre gestiegen. Ein Grund sei unter anderem die Veränderung der Altersstruktur. 42 Prozent der Frauen hatten den Angaben zufolge vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
Derzeit sind Abtreibungen in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig, innerhalb einer bestimmten Frist und nach einer Beratung aber straffrei. Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hatte in der vergangenen Woche eine Reform des Abtreibungsrechts empfohlen. Das Gremium rät, Abtreibungen im frühen Stadium der Schwangerschaft zu erlauben und nicht mehr im Strafrecht zu regulieren.
Diese Nachricht wurde am 24.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.