Diese Woche kam im Großraum Saarbrücken kaum jemand an den Werbern des Axel-Springer Verlages vorbei. Gratis wurde den Autofahrern an den Kreuzungen die "Welt Kompakt" mit Saarlandteil durch die Fensterscheiben gereicht. Und in der Innenstadt gab’s Gutscheine für die neue Regionalausgabe der Bildzeitung.
" Bild Saarland, ich geb’ euch mal einen Gutschein mit, damit könnt ihr euch beim Zeitungshändler ein Exemplar holen. Bitteschön..." "
Die Zahl der eingefleischten Bild-Zeitungs-Leser an der Saar ist hoch. Die verkaufte Auflage liegt bei 65.000 Exemplaren am Tag. Und ob sich durch den regionalen Anstrich dies noch steigern lässt, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer zu beurteilen.
" Das könnte sein. Aber normal bin ich keine Bild-Zeitungs-Leserin. Ich hab in meinem Leben noch keine gekauft.
Ich bin täglich unterwegs mit dem LKW, es war vorher nicht so regional, das würde mich dann schon interessieren.
Nee, eigentlich nicht. "
Auch im Zeitungs-Kiosk am Saarbrücker Hauptbahnhof ist man skeptisch. Thomas Bergmann.
" Die Leute kaufen die sowieso, die freuen sich wenn saarländische Themen drin sind. Aber ob es deshalb mehr Verkäufe gibt, das bezweifle ich. "
Aber es geht nicht darum, den Leser glücklich zu machen, sondern es geht für Bild um eine Abwehrschlacht. Der Wettbewerber Holtzbrink hat eine Woche vor Springer das Produkt "20 Cent" auf den saarländischen Markt gebracht. Mundgerecht im handlichen Format und besetzt mit trendigen Themen, will der Herausgeber, die Saarbrücker Verlagsgruppe, eine junge Klientel ansprechen. Peter Stephan Herbst, Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung:
" Wir haben uns entschieden zum 31. März "20 Cent - Saar" auf den Markt zu bringen. Das ist ein Produkt für eine junge Zielgruppe, die bisher keine Zeitung liest oder nur gelegentlich ein Exemplar kauft. Und obwohl dieses Produkt im Wettbewerb zu keinem anderen steht, gibt es massive Maßnahmen des Axel Springer Verlages, die ich mir nicht erklären kann. "
Dabei ist das gar nicht schwer nicht schwer eine Erklärung zu finden. Die Verlagsgruppe der Saarbrücker Zeitung hatte "20 Cent" bereits in der Lausitz getestet. Und das Saarland ist bereits der zweite Teilmarkt auf dem Holtzbrink ein Angebot im unteren Preissegment etablieren will. Christian Nienhaus, Verlagsgeschäftsführer der Zeitungsgruppe Bild:
" Das Haus Holtzbrink, der Mehrheitsgesellschafter der Saarbrücker Zeitung, geht hier auf den Markt der Verkaufszeitungen, die nicht über das Abo sondern nur am Kiosk verkauft werden, mit einem Kampfpreis von 20 Cent, der betriebswirtschaftlich unsinnig ist, der sich nicht rechnen kann. Und das ist natürlich ein Angriff auf unsere starke Position auf diesem Gebiet und das beantworten wir nicht mit einer Preisschlacht sondern mit Qualität. "
Darüber hinaus haben sich in anderen europäischen Ländern Gratis-Blätter längst am Markt durchgesetzt. Auch wenn diese in Deutschland noch nicht Fuß fassen konnten, ist es für die Verlage an der Zeit, sich vor der Billigkonkurrenz zu wappnen. In "20 Cent" sieht Springer daher den Wegbereiter einer unerwünschten Entwicklung. Christian Nienhaus:
" Wir sehen möglicherweise den Vorboten in "20 Cent", die man ja noch mit dem Einzelhändler, mit dem Grossisten teilt, auf die man Mehrwertsteuer zahlt und eigentlich keine Vertriebserlöse hat. Die Konzeption ist die, dass es fast ein Gratis-Blatt ist. "
Bei der "Saarbrücker Zeitung" hingegen spricht man von Synergie-Effekten, die es erlauben, "20 Cent" kostengünstig zu erstellen. All diese wirtschaftlichen Überlegungen interessieren die Kundschaft jedoch nur wenig. Nachdem es jahrzehntelang nur eine einzige Tageszeitung an der Saar gab, darf sich der potenzielle Zeitungsleser über mehr Vielfalt freuen.
" Bild Saarland, ich geb’ euch mal einen Gutschein mit, damit könnt ihr euch beim Zeitungshändler ein Exemplar holen. Bitteschön..." "
Die Zahl der eingefleischten Bild-Zeitungs-Leser an der Saar ist hoch. Die verkaufte Auflage liegt bei 65.000 Exemplaren am Tag. Und ob sich durch den regionalen Anstrich dies noch steigern lässt, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer zu beurteilen.
" Das könnte sein. Aber normal bin ich keine Bild-Zeitungs-Leserin. Ich hab in meinem Leben noch keine gekauft.
Ich bin täglich unterwegs mit dem LKW, es war vorher nicht so regional, das würde mich dann schon interessieren.
Nee, eigentlich nicht. "
Auch im Zeitungs-Kiosk am Saarbrücker Hauptbahnhof ist man skeptisch. Thomas Bergmann.
" Die Leute kaufen die sowieso, die freuen sich wenn saarländische Themen drin sind. Aber ob es deshalb mehr Verkäufe gibt, das bezweifle ich. "
Aber es geht nicht darum, den Leser glücklich zu machen, sondern es geht für Bild um eine Abwehrschlacht. Der Wettbewerber Holtzbrink hat eine Woche vor Springer das Produkt "20 Cent" auf den saarländischen Markt gebracht. Mundgerecht im handlichen Format und besetzt mit trendigen Themen, will der Herausgeber, die Saarbrücker Verlagsgruppe, eine junge Klientel ansprechen. Peter Stephan Herbst, Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung:
" Wir haben uns entschieden zum 31. März "20 Cent - Saar" auf den Markt zu bringen. Das ist ein Produkt für eine junge Zielgruppe, die bisher keine Zeitung liest oder nur gelegentlich ein Exemplar kauft. Und obwohl dieses Produkt im Wettbewerb zu keinem anderen steht, gibt es massive Maßnahmen des Axel Springer Verlages, die ich mir nicht erklären kann. "
Dabei ist das gar nicht schwer nicht schwer eine Erklärung zu finden. Die Verlagsgruppe der Saarbrücker Zeitung hatte "20 Cent" bereits in der Lausitz getestet. Und das Saarland ist bereits der zweite Teilmarkt auf dem Holtzbrink ein Angebot im unteren Preissegment etablieren will. Christian Nienhaus, Verlagsgeschäftsführer der Zeitungsgruppe Bild:
" Das Haus Holtzbrink, der Mehrheitsgesellschafter der Saarbrücker Zeitung, geht hier auf den Markt der Verkaufszeitungen, die nicht über das Abo sondern nur am Kiosk verkauft werden, mit einem Kampfpreis von 20 Cent, der betriebswirtschaftlich unsinnig ist, der sich nicht rechnen kann. Und das ist natürlich ein Angriff auf unsere starke Position auf diesem Gebiet und das beantworten wir nicht mit einer Preisschlacht sondern mit Qualität. "
Darüber hinaus haben sich in anderen europäischen Ländern Gratis-Blätter längst am Markt durchgesetzt. Auch wenn diese in Deutschland noch nicht Fuß fassen konnten, ist es für die Verlage an der Zeit, sich vor der Billigkonkurrenz zu wappnen. In "20 Cent" sieht Springer daher den Wegbereiter einer unerwünschten Entwicklung. Christian Nienhaus:
" Wir sehen möglicherweise den Vorboten in "20 Cent", die man ja noch mit dem Einzelhändler, mit dem Grossisten teilt, auf die man Mehrwertsteuer zahlt und eigentlich keine Vertriebserlöse hat. Die Konzeption ist die, dass es fast ein Gratis-Blatt ist. "
Bei der "Saarbrücker Zeitung" hingegen spricht man von Synergie-Effekten, die es erlauben, "20 Cent" kostengünstig zu erstellen. All diese wirtschaftlichen Überlegungen interessieren die Kundschaft jedoch nur wenig. Nachdem es jahrzehntelang nur eine einzige Tageszeitung an der Saar gab, darf sich der potenzielle Zeitungsleser über mehr Vielfalt freuen.