
Mit dem Urteil reiht sich der 47-Jährige ein in die lange Liste von Prominenten, die von der staatlichen Anti-Korruptions-Kampagne im chinesischen Fußball betroffen sind. Li stand in den 2000er Jahren bei englischen Erstligisten wie dem FC Everton und Sheffield United unter Vertrag und kehrte später als Spieler nach China zurück. Als Trainer setzte er seine Karriere bei chinesischen Clubs wie Hebei China Fortune fort. Sein Erfolg dort soll nach Ansicht der Ermittler auch durch Manipulation von Spielen zustande gekommen sein. Die Vorwürfe wurden durch eine Dokumentation bekannt, die Chinas Staatsfernsehen im Januar dieses Jahres ausstrahlte.
Li gab Bestechung und Manipulation zu
Zwischen 2020 und 2021 trainierte Li Tie die Nationalmannschaft, die er zuvor als Interimscoach geleitet hatte. Nach schlechten Ergebnissen verlor er den Posten. Im November 2022 nahmen die Behörden Korruptionsermittlungen gegen Li auf. In der Sendung des Staatsfernsehens gab er Bestechungen und die Manipulation von Spielen zu.
In China ergingen bereits zahlreiche Urteile gegen Fußballspieler und Funktionäre, die wegen Korruption und Spielmanipulation mit Gefängnisstrafen oder lebenslangen Sperren belegt wurden. Im März wurde etwa der frühere Vorsitzende des chinesischen Fußballverbands, Xuyuan, zu lebenslanger Haft verurteilt.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jingping gilt als großer Fußballfan. Beobachtern ist das Ziel der Anti-Korruptions-Kampagne, die Volksrepublik zu einer großen Fußballnation zu machen.
Diese Nachricht wurde am 13.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.