Lance Benner ist Planetenwissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena. Er untersucht die Objekte in unserem Sonnensystem weder mit normalen Teleskopen noch mit Raumsonden. Die der Erde nahe kommenden Asteroiden gehen Lance Benner buchstäblich in die Radarfalle. Benner und seine Kollegen senden starke Radarpulse zum Asteroiden - das Echo steckt voller wissenschaftlicher Daten.
"Wir erkennen auf der Oberfläche des Asteroiden bis zu siebeneinhalb Meter kleine Details: Wir sehen Hügel, Täler und Gesteinsbrocken. Wir erkennen, ob der Asteroid rund oder lang gestreckt ist. Zudem sehen wir, ob wir es mit einem oder mehreren Objekten zu tun haben - jeder sechste der über 200 Meter großen Asteroiden hat einen Begleiter, einen Mond. Da wir Entfernung und Geschwindigkeit äußerst präzise messen, bestimmen wir auch die Bahn des Asteroiden viel genauer. Das ist wichtig, um zu wissen, ob der Asteroid uns in Zukunft gefährlich werden könnte."
Mit optischen Teleskopen suchen die Astronomen systematisch den Himmel nach Asteroiden ab, die irgend wann einmal mit der Erde kollidieren könnten. Eine Suche per Radar, etwa so wie ein Flughafenradar Maschinen in großer Entfernung erfasst, ist im All technisch nicht möglich. In Prag wurden jetzt Pläne präsentiert, dass die Nasa im kommenden Jahrzehnt mit neuen Teleskopen erdnahe Objekte bis hinunter zu einer Größe von nur 140 Metern aufspüren will - deren Zahl schätzt man auf 100.000. Das Radarteam wird dann sehr viel zu tun bekommen, um die von den Kollegen entdeckten Asteroiden zu verfolgen.
Wenn er ein erdnahes Objekt per Radar beobachte, garantiere er, dass das Objekt nicht wieder verloren gehe, betont Lance Benner. Das ist keine Prahlerei, denn das Radarteam misst über Millionen Kilometer den Abstand eines Asteroiden auf einige Meter genau und könnte noch die Bewegung des Minutenzeigers einer Küchenuhr erfassen. Mit so genauen Daten lässt sich die Umlaufbahn des Objekts weit genug in die Zukunft berechnen, um festzustellen, ob Gefahr droht oder nicht.
Dass mancher Brocken der Erde ganz schön dicht um die Ohren fliegt, hat Lance Benner erst Anfang Juli beim Asteroiden 2004 XP14 wieder erfahren:
"Dieser Asteroid war nur wenig weiter von uns entfernt als der Mond. Das ist der dichteste Asteroid, den wir je per Radar beobachtet haben. Er hat knapp 300 Meter Durchmesser und dreht sich ganz langsam, er torkelt geradezu. Wir werten noch unsere Daten aus, aber es ist ein sehr ungewöhnliches Objekt."
Der Einschlag eines 300 Meter großen Körpers könnte ganze Länder zerstören. Ab etwa Kilometergröße droht globale Gefahr. Einschläge sind zwar sehr unwahrscheinlich, aber keineswegs unmöglich: Das Nördlinger Ries ist erst vor etwa 15 Millionen Jahren durch einen Einschlag entstanden - astronomisch gesehen war das vorgestern. Raumfahrtagenturen und Astronomen arbeiten langfristig an Strategien, wie man gefährliche Asteroiden abwehren könnte. Dummerweise ist das "Feindbild" recht diffus...
"Es gibt keinen typischen erdnahen Asteroiden. Die Radarbeobachtungen zeigen, dass jeder Asteroid anders ist. Manche drehen sich schnell, andere ganz langsam. Manche sind fast kugelförmig, andere ganz lang gestreckt, manche haben einen Mond, andere nicht. Obwohl wir bisher schon fast 200 Asteroiden beobachtet haben, entdecken wir immer noch etwas Neues."
Abwehrstrategien müssten in jedem Fall sehr flexibel sein: Denn je nach Größe, Zusammensetzung und Rotationsverhalten muss man ganz unterschiedlich vorgehen. In jedem Fall ist lange Vorausplanung nötig - daher sind die Radardaten der Asteroiden unverzichtbar.
"Wir erkennen auf der Oberfläche des Asteroiden bis zu siebeneinhalb Meter kleine Details: Wir sehen Hügel, Täler und Gesteinsbrocken. Wir erkennen, ob der Asteroid rund oder lang gestreckt ist. Zudem sehen wir, ob wir es mit einem oder mehreren Objekten zu tun haben - jeder sechste der über 200 Meter großen Asteroiden hat einen Begleiter, einen Mond. Da wir Entfernung und Geschwindigkeit äußerst präzise messen, bestimmen wir auch die Bahn des Asteroiden viel genauer. Das ist wichtig, um zu wissen, ob der Asteroid uns in Zukunft gefährlich werden könnte."
Mit optischen Teleskopen suchen die Astronomen systematisch den Himmel nach Asteroiden ab, die irgend wann einmal mit der Erde kollidieren könnten. Eine Suche per Radar, etwa so wie ein Flughafenradar Maschinen in großer Entfernung erfasst, ist im All technisch nicht möglich. In Prag wurden jetzt Pläne präsentiert, dass die Nasa im kommenden Jahrzehnt mit neuen Teleskopen erdnahe Objekte bis hinunter zu einer Größe von nur 140 Metern aufspüren will - deren Zahl schätzt man auf 100.000. Das Radarteam wird dann sehr viel zu tun bekommen, um die von den Kollegen entdeckten Asteroiden zu verfolgen.
Wenn er ein erdnahes Objekt per Radar beobachte, garantiere er, dass das Objekt nicht wieder verloren gehe, betont Lance Benner. Das ist keine Prahlerei, denn das Radarteam misst über Millionen Kilometer den Abstand eines Asteroiden auf einige Meter genau und könnte noch die Bewegung des Minutenzeigers einer Küchenuhr erfassen. Mit so genauen Daten lässt sich die Umlaufbahn des Objekts weit genug in die Zukunft berechnen, um festzustellen, ob Gefahr droht oder nicht.
Dass mancher Brocken der Erde ganz schön dicht um die Ohren fliegt, hat Lance Benner erst Anfang Juli beim Asteroiden 2004 XP14 wieder erfahren:
"Dieser Asteroid war nur wenig weiter von uns entfernt als der Mond. Das ist der dichteste Asteroid, den wir je per Radar beobachtet haben. Er hat knapp 300 Meter Durchmesser und dreht sich ganz langsam, er torkelt geradezu. Wir werten noch unsere Daten aus, aber es ist ein sehr ungewöhnliches Objekt."
Der Einschlag eines 300 Meter großen Körpers könnte ganze Länder zerstören. Ab etwa Kilometergröße droht globale Gefahr. Einschläge sind zwar sehr unwahrscheinlich, aber keineswegs unmöglich: Das Nördlinger Ries ist erst vor etwa 15 Millionen Jahren durch einen Einschlag entstanden - astronomisch gesehen war das vorgestern. Raumfahrtagenturen und Astronomen arbeiten langfristig an Strategien, wie man gefährliche Asteroiden abwehren könnte. Dummerweise ist das "Feindbild" recht diffus...
"Es gibt keinen typischen erdnahen Asteroiden. Die Radarbeobachtungen zeigen, dass jeder Asteroid anders ist. Manche drehen sich schnell, andere ganz langsam. Manche sind fast kugelförmig, andere ganz lang gestreckt, manche haben einen Mond, andere nicht. Obwohl wir bisher schon fast 200 Asteroiden beobachtet haben, entdecken wir immer noch etwas Neues."
Abwehrstrategien müssten in jedem Fall sehr flexibel sein: Denn je nach Größe, Zusammensetzung und Rotationsverhalten muss man ganz unterschiedlich vorgehen. In jedem Fall ist lange Vorausplanung nötig - daher sind die Radardaten der Asteroiden unverzichtbar.