Journalistenverband
2024 weltweit 104 Medienvertreter getötet - Naher Osten und Asien am gefährlichsten

In diesem Jahr sind laut der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) weltweit 104 Journalistinnen und Journalisten getötet worden - mehr als die Hälfte von ihnen im Krieg im Gazastreifen. Wie die Organisation mitteilte, kamen dort innerhalb des Jahres 55 palästinensische Medienvertreter ums Leben.

    Ein Kameramann filmt bei einer Veranstaltung mit einer Videokamera.
    Im vergangenen Jahr waren laut der IFJ weltweit 129 Medienvertreter getötet worden. (picture alliance/CHROMORANGE/Michael Bihlmayer)
    Viele Journalisten würden im Gazastreifen "absichtlich ins Visier" genommen, sagte IFJ-Chef Anthony Bellanger der Nachrichtenagentur AFP. Ihm zufolge ging in diesem Jahr die Zahl der getöteten Journalisten im Vergleich zum vergangenen Jahr zwar leicht zurück, allerdings sei 2024 dennoch "eines der bislang schlimmsten Jahre". 2023 waren laut der IFJ weltweit 129 Medienvertreter getötet worden.
    Nach dem Nahen Osten ist demnach Asien für Journalisten die zweitgefährlichste Region auf der Welt. Dort wurden in diesem Jahr 20 Journalisten getötet: sechs in Pakistan, fünf in Bangladesch und drei in Indien. In Europa sind vier Journalisten im Krieg in der Ukraine getötet worden.
    Darüber hinaus befinden sind nach Angaben der Journalisten-Föderation weltweit 520 Medienvertreter im Gefängnis. Diese Zahl hat sich demnach im Vergleich zum vergangenen Jahr um rund 100 erhöht.
    Die von der IFJ veröffentlichte Zahl der getöteten Journalisten ist aufgrund unterschiedlicher Zählweisen üblicherweise höher als die der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF).
    Diese Nachricht wurde am 10.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.