13 Jahre lang Erfolge am Berliner Ensemble in Ost-Berlin.
Geboren am 31. Mai 1924 in Wetzlar, verbrachte Gisela May ihre Kindheit in Leipzig in einer Künstlerfamilie. Mutter: die Schauspielerin und Kommunistin Käthe May, Vater: der Schriftsteller und Sozialdemokrat Ferdinand May. In ihrem Elternhaus gab es nur drei Themen: Theater, Literatur und Politik. Schon als Kind konnte Gisela May alle Songs aus der Dreigroschenoper mitsingen und wollte unbedingt auf die Bühne. Noch während des Krieges hatte sie ihre ersten Engagements. 1951 ging sie nach Berlin ans Deutsche Theater, später ans Berliner Ensemble, die Bühne Bert Brechts. Dort blieb sie 30 Jahre.
Natürlich könne sie auch Shakespeare spielen, Hauptmann oder Lessing, betonte die Grand Dame des DDR-Theaters stets. Schließlich ließen sich die Eigenheiten des dialektischen Lehrtheaters auch auf andere Dichter übertragen.
Gisela May stört es nicht, wenn sie heute als altmodisch gilt, im Gegenteil. Sie bekennt sich noch immer leidenschaftlich zum "Theater des Inhalts".
Man müsste wieder auf die Ursprünge kommen und was Theater eigentlich wollte. Wir haben einmal das Wort Lebenshilfe genannt, da so etwas zu denken und nicht nur die Brutalitäten, die sexuellen Verklemmungen auf die Bühne zu bringen, sondern, ich komme wieder zu Brecht, die großen gesellschaftlichen Widersprüche aufzudecken, Geschichtsbewusstsein auf der Bühne darzustellen und weiterzugeben, sie zu denken, anzuregen. Wenn man weiß, die Welt ist miserabel, sollte man doch wenigstens im kleinsten etwas tun!
Deshalb eilte sie auch mit 70 Jahren dem bankrotten Berliner Metropol-Theater zur Hilfe. Sie konnte zwar nicht verhindern, dass das Haus geschlossen wurde. Aber sie begeisterte ihr Publikum noch einmal mit ihrer einstigen Glanzrolle – der Dolly.
Ihr komödiantisches Talent bewies die May unlängst auch in Thea Dorns Hörspiel "Marleni". Als alte bettlägerige Marlene Dietrich weist sie Hitlers Filmemacherin Leni Riefenstahl, gespielt von Gisela Uhlen, ab, die mit ihr ihren letzten großen Spielfilm drehen möchte, die Penthesilea.
Viele Westdeutsche, vor allem die jüngeren kennen Gisela May weniger als Galionsfigur des DDR-Kulturbetriebs.
Sie haben sich amüsiert über Gisela May als "Muddi" von Evelyn Hamann in der ARD-Serie "Adelheid und ihre Mörder".
Nach 60 Jahren auf der Bühne und vor Kameras fühlt sich Gisela May immer noch nicht alt. Sie schläft genug, raucht nicht und trinkt literweise Fruchtsäfte, sagt sie, damit sie noch lange weiterarbeiten kann. Denn eins kann die May gar nicht gut: Aufhören.
Geboren am 31. Mai 1924 in Wetzlar, verbrachte Gisela May ihre Kindheit in Leipzig in einer Künstlerfamilie. Mutter: die Schauspielerin und Kommunistin Käthe May, Vater: der Schriftsteller und Sozialdemokrat Ferdinand May. In ihrem Elternhaus gab es nur drei Themen: Theater, Literatur und Politik. Schon als Kind konnte Gisela May alle Songs aus der Dreigroschenoper mitsingen und wollte unbedingt auf die Bühne. Noch während des Krieges hatte sie ihre ersten Engagements. 1951 ging sie nach Berlin ans Deutsche Theater, später ans Berliner Ensemble, die Bühne Bert Brechts. Dort blieb sie 30 Jahre.
Natürlich könne sie auch Shakespeare spielen, Hauptmann oder Lessing, betonte die Grand Dame des DDR-Theaters stets. Schließlich ließen sich die Eigenheiten des dialektischen Lehrtheaters auch auf andere Dichter übertragen.
Gisela May stört es nicht, wenn sie heute als altmodisch gilt, im Gegenteil. Sie bekennt sich noch immer leidenschaftlich zum "Theater des Inhalts".
Man müsste wieder auf die Ursprünge kommen und was Theater eigentlich wollte. Wir haben einmal das Wort Lebenshilfe genannt, da so etwas zu denken und nicht nur die Brutalitäten, die sexuellen Verklemmungen auf die Bühne zu bringen, sondern, ich komme wieder zu Brecht, die großen gesellschaftlichen Widersprüche aufzudecken, Geschichtsbewusstsein auf der Bühne darzustellen und weiterzugeben, sie zu denken, anzuregen. Wenn man weiß, die Welt ist miserabel, sollte man doch wenigstens im kleinsten etwas tun!
Deshalb eilte sie auch mit 70 Jahren dem bankrotten Berliner Metropol-Theater zur Hilfe. Sie konnte zwar nicht verhindern, dass das Haus geschlossen wurde. Aber sie begeisterte ihr Publikum noch einmal mit ihrer einstigen Glanzrolle – der Dolly.
Ihr komödiantisches Talent bewies die May unlängst auch in Thea Dorns Hörspiel "Marleni". Als alte bettlägerige Marlene Dietrich weist sie Hitlers Filmemacherin Leni Riefenstahl, gespielt von Gisela Uhlen, ab, die mit ihr ihren letzten großen Spielfilm drehen möchte, die Penthesilea.
Viele Westdeutsche, vor allem die jüngeren kennen Gisela May weniger als Galionsfigur des DDR-Kulturbetriebs.
Sie haben sich amüsiert über Gisela May als "Muddi" von Evelyn Hamann in der ARD-Serie "Adelheid und ihre Mörder".
Nach 60 Jahren auf der Bühne und vor Kameras fühlt sich Gisela May immer noch nicht alt. Sie schläft genug, raucht nicht und trinkt literweise Fruchtsäfte, sagt sie, damit sie noch lange weiterarbeiten kann. Denn eins kann die May gar nicht gut: Aufhören.