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39. ZEIT-Forum der Wissenschaft: Das 1000-Dollar-Genom

Unser Erbgut steckt voller Informationen. Nicht nur Erbkrankheiten wie Mukoviszidose oder Muskeldystrophie lassen sich dort ablesen, sondern auch Risikofaktoren für zahlreiche Volkskrankheiten. Wer sein Genom untersuchen lässt, erfährt also etwas über seine persönliche Zukunft.

Moderation: Andreas Sentker und Uli Blumenthal |
    Die individuellen Erbinformationen wird sich jeder Mensch bald für 1000 Dollar leisten und auf dem Chip der elektronischen Versicherungskarte mit zum Arzt nehmen können. So lautet zumindest die Theorie. Doch der Nutzwert dieser Informationen ist umstritten. Dennoch wird es genug (gute?) Gründe geben für ein persönliches Genprofil.

    Das 39. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT thematisiert die Erwartungen, die mit individualisierten Genprofilen einhergehen. Was sagen diese Profile über die eigene Gesundheit aus? Welche Möglichkeiten zur Krankheitsvorsorge lassen sich daraus ableiten? Ermöglicht das Wissen um die individuelle genetische Ausstattung maßgeschneiderte und wirksamere Behandlungen bei geringeren Nebenwirkungen? Wie sollen Ärzte, Krankenkassen, Versicherungen und die Gesellschaft mit den Erkenntnissen um das individuelle Genom umgehen? Wie sind Datensicherheit, Zugriffsrechte (Einsicht in die Gendaten durch Krankenkassen, Arbeitgebern oder Versicherungen), Eigentumsprobleme (Eigentumsrechte der Bürger an ihren Erbinformationen) und das Management der Informationen zukünftig geregelt? Wie verarbeitet der Einzelne die Informationen über seine gesundheitlichen Perspektiven?
    Diesen Fragen widmet sich das ZEIT FORUM WISSENSCHAFT der Wochenzeitung DIE ZEIT, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie des Deutschlandfunks und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.

    Es diskutieren u.a.:

    Prof. Dr. Regine Kollek, Professorin für Technologiefolgenabschätzung der modernen Biotechnologie an der Universität Hamburg und Mitglied im Deutschen Ethikrat

    Prof. Dr. Hans Lehrach, Direktor am Max-Planck Institut für Molekulare Genetik (Das MPIMG ist als eines von zwei europäischen Instituten am weltweiten 1000-Genome-Projekt beteiligt)

    Prof. Dr. Axel Meyer, Evolutionsbiologe an der Universität Konstanz, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
    Prof. Dr. Markus M. Nöthen, Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Bonn