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3C 273

Dunkelheit und Licht haben häufig beeindruckende Interaktionen. Beispielsweise sind die dunkelsten astronomischen Objekte Schwarze Löcher - extrem dichte Objekte, deren Schwerkraft nicht einmal Licht entfliehen kann. Und doch treiben Schwarze Löcher die hellsten Objekte im Universum an: Quasare.

Von Ken Croswell |
    Ein typischer Quasar ist hundertfach heller als eine ganze Galaxie mit vielen Hundertmilliarden Sternen. Trotzdem kommt all sein Licht aus einer Region, die nicht größer ist als unser Sonnensystem.

    Ein extrem massereiches Schwarzes Loch sitzt im Zentrum eines Quasars. Materie, die spiralförmig in das Schwarze Loch gezogen wird, wird durch Reibung so stark aufgeheizt, dass sie enorm hell leuchtet.

    Der hellste Quasar am Himmel der Erde wohnt im Sternbild Jungfrau. Spica, den hellsten Stern in der Jungfrau, sehen Sie heute Abend über dem Südhorizont oberhalb vom Mond.

    Der Quasar heißt 3C 273. Durch ein Teleskop wirkt er etwa so hell wie Pluto. Doch während Pluto nur wenige Milliarden Kilometer von uns entfernt ist, trennen uns zwei Milliarden Lichtjahre von 3C 273.

    Stellen Sie sich ein Raumschiff vor, das schneller als das Licht fliegt und das in einer Sekunde von der Erde zum Pluto gelangen kann. Bei der Geschwindigkeit würde es rund 300.000 Jahre benötigen, um den Quasar zu erreichen.

    Wir sehen das entfernte Objekt nur, weil es so unvorstellbar hell ist - rund 4 Billionen mal heller als die Sonne.