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3D ohne Brille

3D-fähige Fernsehgeräte waren im letzten Jahr der Kassenschlager auf der Internationalen Funkausstellung. Allerdings war bislang immer eine 3D-Briller notwendig, um Filme in dem neuen Format zu sehen. Nun gibt es erste Geräte, die auch ohne zusätzliche "Sehhilfe" funktionieren.

Von Wolfgang Noelke |
    Die komplette Halle 21 ist rappelvoll. Die Besucher stehen hier schon den ganzen Tag dichtgedrängt in einer Zick-Zack- Schlange, um zu sehen, was ich gerade abschauen durfte: 3D ohne Brille – also ohne Shutter-Brille oder Polarisationsbrille, die ich über meine richtige Brille drübersetzen muss. Deswegen wirkt dieses Videobild richtig strahlend hell.

    Gleißende Helligkeit, fast wie draußen im Sonnenlicht, das ist zunächst mal mein erster Eindruck. Der zweite ist, dass das Bild von vorne bis hinten scharf ist, ohne dass es plakativ oder trübe wirkt, wie sonst bei vielen 3D Aufnahmen. Auch in den Ecken des Bildschirms sind die Bilder scharf.

    Toshiba behauptet, dass die Bildschirme dafür geeignet seien, dass neun Zuschauer gleichzeitig auf nur einem Bildschirm dreidimensionale Filme ansehen können. In den winzigen Vorführkabinen stehen aber nur drei Kinosessel nebeneinander. Etwa vier Meter entfernt befindet sich der Bildschirm. Nun habe ich mal während der Vorführung meinen Kopf links und rechts zur Seite bewegt. Dabei sehe ich dann Stellen, wo Teile des Bildes kurzeitig unscharf werden. Da bilden sich am Rand oder in der Mitte plötzlich Schlieren, bis das Bild plötzlich wieder scharf wird. Wenn ich auf meinem Platz sitzenbleibe, bleibt das Bild immer schlierenfrei.

    Für mich ist dieser Bildschirm im wahrsten Sinne des Wortes ein absolutes Highlight dieser IFA. Allerdings auch im Preis. Toshibas größter 3D-Bildschirm, der im Herbst in den Handel kommt, soll um die 8000 Euro kosten, etwas kleinere, mit derselben aufwändigen optischen Wiedergabetechnik liegen so um die tausend Euro.