Zur Welt kam er heute vor 400 Jahren im französischen La Flèche. Über seinen Werdegang ist wenig bekannt. Klar ist, dass Jean Picard im Alter von 25 Jahren dem Astronomen Pierre Gassendi bei der Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis assistierte.
Jean Picard beobachtete den Lauf der Gestirne und baute spezielle Fernrohre und entwickelte Messverfahren, um Positionen auf der Erde genau zu bestimmen. Mit Hilfe seiner Präzisionsinstrumente führte er ab 1668 die Vermessung Frankreichs durch.
Zwei Jahre später bestimmte er die Größe der Erde auf gut 0,2 Prozent genau. 1671 reiste er nach Dänemark, um auf der Insel Ven die Position der Sternwarte Tycho Brahes zu bestimmen. Nur so ließen sich die Angaben in Brahes Katalogen auch in Paris sinnvoll nutzen.
Während seines dreimonatigen Aufenthalts assistierte ihm der junge Astronom Ole Rømer. Der fiel durch solches Geschick auf, dass Jean Picard ihn einlud, mit nach Paris zu kommen. Dort entdeckte Rømer die endliche Geschwindigkeit des Lichts.
1679 begründete Jean Picard das erste astronomische Jahrbuch, Connoissance des temps. Zwei Jahre später ist der große Vermesser Frankreichs und der Welt im Alter von 62 Jahren gestorben. Sein Jahrbuch erscheint noch heute.