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Krawalle in Frankreich
45.000 Polizisten im Einsatz - Nahverkehr wird abends eingestellt

In Frankreich sind in dieser Nacht 45.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um weitere gewaltsame Ausschreitungen zu verhindern. Das kündigte Innenminister Darmanin an. Sie seien überall im Land unterwegs. In Paris begann die Polizei damit, den größten Platz der Stadt, Place de la Concorde, zu räumen. Dort waren den Angaben zufolge rund 300 militante Aktivisten zusammengekommen.

    Sicherheitskräfte in voller Montur mit Helm auf der Place de la Concorde in Paris, wo es nach dem Tod eines Jugendlichen zu Protesten kam
    In Paris haben die Sicherheitskräfte die Place de la Concorde geräumt. In ganz Frankreich sind rund 45.000 Polizistinnen und Polizistenim Einsatz (AFP / CHARLY TRIBALLEAU)
    Das Innenministerium wies außerdem die Regionen an, ab dem späten Abend den Verkehr von Bussen und Straßenbahnen einzustellen. Zudem soll der Verkauf von Feuerwerkskörpern, Benzinkanistern sowie entzündlichen und chemischen Produkten unterbunden werden.

    Ausnahmezustand möglich

    In den vergangenen drei Nächten hatte es in mehreren französischen Städten Krawalle gegeben. Auslöser war der Tod eines 17-Jährigen, der bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde.
    Präsident Macron sagte nach einer Krisensitzung in Paris, der Tod werde von den Randalierern instrumentalisiert. Premierministerin Borne kündigte an, alle Optionen würden in Betracht gezogen, um die Lage zu beruhigen, auch die Ausrufung des Ausnahmezustands.
    Diese Nachricht wurde am 30.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.