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Israel
47 Beduinenhäuser in der Negev-Wüste abgerissen

Israel hat 47 Häuser in einem nicht anerkannten Beduinendorf in der Negev-Wüste abgerissen. Nach Angaben von Menschenrechtlern handelt es sich um die größte derartige Abrissaktion an einem einzigen Tag seit 2010. Betroffen sind demnach 350 Menschen.

    Die Wüste Negev
    Die Wüste Negev (Deutschlandradio / Andreas Main)
    Der rechtsextreme israelische Minister für nationale Sicherheit, Ben-Gvir, sprach von einer Aktion zur Bekämpfung illegaler Bauprojekte. Der arabisch-israelische Abgeordnete Abbas kritisierte dagegen, statt einer gerechten Lösung für die Beduinen im Negev gebe es nur Abrisse und Vertreibungen.
    Die Beduinen in dem Wüstengebiet sind eine in Stämmen organisierte, traditionelle islamisch-arabische Minderheit. Sie sind die Nachfahren nomadischer Hirtenstämme, die seit Jahrhunderten die Region bewohnen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Stämme teilweise sesshaft, verstärkt nach der Gründung Israels 1948 und auf Druck der israelischen Politik.
    Diese Nachricht wurde am 08.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.