Im ersten Moment wirkt die Idee absurd, im besten Fall visionär: Eine Landschaft – Felder, Wiesen und Weiden – wird mit einem Glasdach geschützt. Gedacht sind an drei oder vier Quadratkilometer, bei Bedarf können es aber auch mehr sein. Glaubt man den Initiatoren, lassen sich Landschaften vergleichsweise einfach überdachen. Zunächst braucht man eine ebene Landschaft…,
…ja, eine ebene Landschaft und dann werden wie Strommasten Türme gebaut – das ist die gleiche Konstruktion – und wie bei einer Seilbrücke Seile gespannt und dann horizontal die Scheiben befestigt.
100 mal 100 Meter – sagt Gewächshaus-Spezialist Gerhard Reisinger vom Forschungszentrum Jülich – misst jede Einheit, die beliebig oft aneinander gereiht werden kann; das Dach schwebt 50 Meter über den Köpfen der Landwirte, die das Glas allenfalls als silbriges Netz wahrnehmen. Die Seiten des Giga-Gewächshauses sind mit riesigen Glaselementen verschlossen, so dass es innen windstill ist bei angenehmen 23 Grad Celsius. Vorausgesetzt, die Klimaanlage funktioniert. 1.000 Watt Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter Glasfläche haben die Jülicher Gewächshausbauer in den Sommermonaten gemessen, gewaltige Energien, die ohne Kühlung jedes Feld verdorren lassen. Drei Lösungen sind denkbar…,
…einmal mit Kälteaggregaten, da müsste man ein Kraftwerk daneben stellen; die zweite wären sehr viele Lüftungsklappen, was sehr teuer und anfällig wäre, sehr wartungsintensiv; oder die Idee des Aufwindkraftwerkes zu nutzen, ohne dass man Energie hineinsteckt, sondern ganz im Gegenteil, dass man damit Energie gewinnen kann.
Aufwindkraftwerke sind bis zu 100 Meter hohe Kamine, die bedingt durch hohe Temperaturdifferenzen – am Boden ist es heiß, an der Kaminspitze kalt – heiße Luft absaugen. Treibt diese heiße Luft eine Turbine an, lässt sich auch noch elektrische Energie gewinnen. Ähnlich sieht es aus beim Wasser. Hier hofft Professor Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich sogar auf fast autarke Systeme:
Man könnte in solch großen Gewächshäusern, in solch großen Landschaftsüberdachungen das Wasser, das von den Pflanzen automatisch abgegeben wird, das auch vom Boden automatisch abgegeben wird, auf bestimmte Stellen wieder hin zu fokussieren, so dass man es wieder zurück- gewinnen könnte, um so einen fast geschlossenen Wasserkreislauf zu produzieren.
Bezogen auf die Energiegewinnung und auf das Wassermanagement machen überdachte Landschaften vor allem in Wüstenregionen Sinn, denkbar sind sie aber auch in unseren Breiten. Ihr großer Vorteil ist die weitgehende Unabhängigkeit vom Wetter. Wie sich unter solchen Bedingungen Weizenfelder entwickeln oder Obstplantagen, weiß allerdings niemand so genau. Erfahrungen aus Gewächshäusern lassen sich nur teilweise übertragen, geht es bei den kleinen Schwestern doch "nur" um die Aufzucht einzelner Pflanzen in Blumentöpfen. Unklar ist auch, wie sich Flora und Fauna insgesamt entwickeln:
Es könnte zum einen ein Problem sein, wenn man bestimmte Bestäuber für bestimmte Pflanzen braucht, aber die könnte man auch einführen; zum andern wird es so sein, wenn man auf so große Flächen geht, dass die natürlich auch eine gewisse Eigendynamik mit der Zeit entfalten werden, so dass man nicht davon ausgehen wird, man hat kein hochreines Gewächshaus, wie man es normalerweise im Gartenbau hat, da wird sich eher ein eigenes System etablieren, und das System wird natürlich Pflanzen, Mikroben und Tiere mit beinhalten.
Bleibt noch die psychologische Komponente: Wer eigentlich möchte unter einem riesigen Glasdach leben und arbeiten!
Sie könnten einen Fluss überbauen, einen See überbauen, einen Bauernhof überbauen, ein Dorf überbauen, man ist völlig unabhängig vom Boden, man kann sogar Landschaft, die topographisch leicht gewellt ist, überdachen, also das muss nicht horizontal sein, also das ist das Spezielle, dass man unten die Landschaft erhalten kann, ohne sie zu zerstören, wenn man ein Gebäude drüber baut.
…ja, eine ebene Landschaft und dann werden wie Strommasten Türme gebaut – das ist die gleiche Konstruktion – und wie bei einer Seilbrücke Seile gespannt und dann horizontal die Scheiben befestigt.
100 mal 100 Meter – sagt Gewächshaus-Spezialist Gerhard Reisinger vom Forschungszentrum Jülich – misst jede Einheit, die beliebig oft aneinander gereiht werden kann; das Dach schwebt 50 Meter über den Köpfen der Landwirte, die das Glas allenfalls als silbriges Netz wahrnehmen. Die Seiten des Giga-Gewächshauses sind mit riesigen Glaselementen verschlossen, so dass es innen windstill ist bei angenehmen 23 Grad Celsius. Vorausgesetzt, die Klimaanlage funktioniert. 1.000 Watt Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter Glasfläche haben die Jülicher Gewächshausbauer in den Sommermonaten gemessen, gewaltige Energien, die ohne Kühlung jedes Feld verdorren lassen. Drei Lösungen sind denkbar…,
…einmal mit Kälteaggregaten, da müsste man ein Kraftwerk daneben stellen; die zweite wären sehr viele Lüftungsklappen, was sehr teuer und anfällig wäre, sehr wartungsintensiv; oder die Idee des Aufwindkraftwerkes zu nutzen, ohne dass man Energie hineinsteckt, sondern ganz im Gegenteil, dass man damit Energie gewinnen kann.
Aufwindkraftwerke sind bis zu 100 Meter hohe Kamine, die bedingt durch hohe Temperaturdifferenzen – am Boden ist es heiß, an der Kaminspitze kalt – heiße Luft absaugen. Treibt diese heiße Luft eine Turbine an, lässt sich auch noch elektrische Energie gewinnen. Ähnlich sieht es aus beim Wasser. Hier hofft Professor Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich sogar auf fast autarke Systeme:
Man könnte in solch großen Gewächshäusern, in solch großen Landschaftsüberdachungen das Wasser, das von den Pflanzen automatisch abgegeben wird, das auch vom Boden automatisch abgegeben wird, auf bestimmte Stellen wieder hin zu fokussieren, so dass man es wieder zurück- gewinnen könnte, um so einen fast geschlossenen Wasserkreislauf zu produzieren.
Bezogen auf die Energiegewinnung und auf das Wassermanagement machen überdachte Landschaften vor allem in Wüstenregionen Sinn, denkbar sind sie aber auch in unseren Breiten. Ihr großer Vorteil ist die weitgehende Unabhängigkeit vom Wetter. Wie sich unter solchen Bedingungen Weizenfelder entwickeln oder Obstplantagen, weiß allerdings niemand so genau. Erfahrungen aus Gewächshäusern lassen sich nur teilweise übertragen, geht es bei den kleinen Schwestern doch "nur" um die Aufzucht einzelner Pflanzen in Blumentöpfen. Unklar ist auch, wie sich Flora und Fauna insgesamt entwickeln:
Es könnte zum einen ein Problem sein, wenn man bestimmte Bestäuber für bestimmte Pflanzen braucht, aber die könnte man auch einführen; zum andern wird es so sein, wenn man auf so große Flächen geht, dass die natürlich auch eine gewisse Eigendynamik mit der Zeit entfalten werden, so dass man nicht davon ausgehen wird, man hat kein hochreines Gewächshaus, wie man es normalerweise im Gartenbau hat, da wird sich eher ein eigenes System etablieren, und das System wird natürlich Pflanzen, Mikroben und Tiere mit beinhalten.
Bleibt noch die psychologische Komponente: Wer eigentlich möchte unter einem riesigen Glasdach leben und arbeiten!
Sie könnten einen Fluss überbauen, einen See überbauen, einen Bauernhof überbauen, ein Dorf überbauen, man ist völlig unabhängig vom Boden, man kann sogar Landschaft, die topographisch leicht gewellt ist, überdachen, also das muss nicht horizontal sein, also das ist das Spezielle, dass man unten die Landschaft erhalten kann, ohne sie zu zerstören, wenn man ein Gebäude drüber baut.