
Kopernikus war Domherr von Frauenburg und die Astronomie war seine große Leidenschaft. Schon um das Jahr 1510, da war er Ende 30, postulierte er das heliozentrische Weltbild: Danach steht nicht die Erde im Zentrum des Planetensystems, sondern die Sonne. Die Erde kreist um die Sonne herum – gemeinsam mit den anderen Planeten.
Zwar sprechen wir heute zu Recht von der Kopernikanischen Wende. Dieser Begriff ist zum Synonym für einen nicht für möglich gehaltenen Umsturz geworden. Doch Kopernikus war nicht der erste, der den Gedanken einer im Zentrum stehenden Sonne formuliert hat.

Schon in der Antike gab es solche Ideen. Vor allem Aristarch von Samos ist für ein sehr frühes heliozentrisches Weltbild bekannt – er lebte im 3. Jahrhundert vor Christus. Weil alle seine Werke verschollen sind, sind seine Gedanken leider nur indirekt überliefert.
Um das Jahr 500 ging der indische Astronom Aryabhata von einer still stehenden Sonne aus, um die eine sich drehende Erde läuft – wie die übrigen Planeten. Doch anders als bei Kopernikus, gerieten die Ideen von Aryabhata, Aristarch und einigen anderen bald wieder in Vergessenheit.
Kopernikus verdankt seinen Ruhm auch seinen Nachfolgern: Erst einige Jahrzehnte nach seinem Tod verhalfen Galileo Galilei, Tycho Brahe und Johannes Kepler ihm und dem neuen Weltbild zum Durchbruch.