" Also heute beginnen wir mit dem Thema Video, Videoformate. Was müssen wir vorher beachten, um eben ne korrekte Darstellung am Fernseher oder am Beamer zu bekommen? "
Ein Referent, 15 Zuhörer, 30 Computer. Berlin-Wedding, im Institut für technische Weiterbildung, bei einem Lehrgang zum "Mediengestalter". Kursteilnehmer Kristof Feuser, ein freischaffender Web-Designer, zahlt 6000 Euro für die Schulung.
" Einerseits sehe ich das so: Ja, das ist mir wert, 6000 Euro dafür zu bezahlen, aber eigentlich finde ich es sozial ungerecht. Also allgemein denke ich, dass Bildung jedem zugänglich gemacht werden sollte und dass niemand für Bildung zahlen sollte, auch wir nicht. "
Der gebürtige Bremer erhält für das 18-monatige Training keine staatliche Hilfe und auch keine Unterstützung eines Arbeitsgebers, aber er ist sich sicher: Ohne diese Qualifizierung würde er auf dem hart umkämpften Medien-Markt untergehen.
" Bleibt ja nichts anderes übrig, also arbeitslos ist keine Option, deswegen muss man das wohl hinnehmen. "
Auch Natalie Kilzer muss den Lehrgang privat finanzieren. Die 24-Jährige hat zwar Abitur, aber keinen Berufs- oder Hochschulabschluss. Damit fehlt ihr die Voraussetzung für eine Unterstützung durch die Arbeitsagentur. Das Geld für den Fulltime-Kurs erhält sie von den Eltern - verbunden mit bohrenden Fragen.
" Und? Wie war's heut in der Schule? Was habt ihr gemacht? Kommst du klar? Macht es dir Spaß? Mach! Streng dich an! Häng dich rein! "
Die Schulungszeit ist kein Zuckerschlecken; Sparen ist angesagt, denn auch der Lebensunterhalt muss noch finanziert werden. Natalie Kilzer:
" Nadja, man überlegt halt, drei Mal, ob man was Neues zum Anziehen braucht oder ob's genau die Schuhe sein müssen oder ob man einen Kaffee trinken gehen muss oder ob man einfach die Freunde zu sich nach Hause einlädt. Man merkt es schon, wenn man nicht noch zusätzlich arbeiten geht, dann ist es schon happig. "
Andere Kursteilnehmer bekommen die Qualifizierung von der Arbeitsagentur bezahlt. Die Behörde fördert etwa Arbeitslose, die eine abgeschlossene Ausbildung haben und durch die Umschulung höchstwahrscheinlich einen neuen Job bekommen. Allerdings: alles Einzelfall-Entscheidungen, viele Antragsteller gehen leer aus. Sind nun die so genannten Selbstzahler in den Kursen motivierter? Thomas Koch, der Leiter der Mediengestalter-Schulung, schüttelt den Kopf: Wissensdurst und Ehrgeiz seien entscheidender als das Geld.
" Es gibt also Selbstzahler, die unmotiviert an die Sache herangehen, obwohl sie - wie gesagt- Selbstzahler sind. Man würde davon ausgehen, dass sie eben besonders motiviert rangehen, weil sie ja selber dafür aufkommen müssen. Dem ist nicht so. Und auf der anderen Seite habe ich Umschüler einfach, die trotz Förderung eben halt motiviert sind. "
Im Berliner Institut für technische Weiterbildung buchen auch Firmen Kurse für ihre Belegschaft, um sie fit zu halten - vor allem Wochenend- und Kompakt-Seminare. Einzelne Mitarbeiter, die sich persönlich qualifizieren wollen, erhalten dagegen nur selten finanzielle Hilfe vom Arbeitgeber, berichtet der Ausbilder.
" Das ist nicht die Norm, nein. "
Vor einigen Jahren noch sah in Berlin alles ganz anders aus: Damals finanzierte das Arbeitsamt großzügig Fortbildungen - heute wachen Fallmanager der Arbeitsagentur über die geschrumpften Fördertöpfe. Schulungsleiter Koch wünscht sich zuweilen zwar mehr Flexibilität von der öffentlichen Hand; ansonsten begrüßt er aber die harte Auslese, welcher Kursteilnehmer welche Weiterbildung bezahlt bekommt.
" Weil früher doch sehr, sehr viele Kurse installiert wurden, wo die Leute durchgeschleust wurden. Und ich muss gestehen, ich war nie ein Freund dessen und hab das auch immer versucht zu vermeiden, was uns auch gelungen ist in unserem Institut. Wir haben also immer auf die Qualität geachtet und von daher kann ich es nur begrüßen, dass es eben halt beim Arbeitsamt auch gemacht wird. "
Ein Referent, 15 Zuhörer, 30 Computer. Berlin-Wedding, im Institut für technische Weiterbildung, bei einem Lehrgang zum "Mediengestalter". Kursteilnehmer Kristof Feuser, ein freischaffender Web-Designer, zahlt 6000 Euro für die Schulung.
" Einerseits sehe ich das so: Ja, das ist mir wert, 6000 Euro dafür zu bezahlen, aber eigentlich finde ich es sozial ungerecht. Also allgemein denke ich, dass Bildung jedem zugänglich gemacht werden sollte und dass niemand für Bildung zahlen sollte, auch wir nicht. "
Der gebürtige Bremer erhält für das 18-monatige Training keine staatliche Hilfe und auch keine Unterstützung eines Arbeitsgebers, aber er ist sich sicher: Ohne diese Qualifizierung würde er auf dem hart umkämpften Medien-Markt untergehen.
" Bleibt ja nichts anderes übrig, also arbeitslos ist keine Option, deswegen muss man das wohl hinnehmen. "
Auch Natalie Kilzer muss den Lehrgang privat finanzieren. Die 24-Jährige hat zwar Abitur, aber keinen Berufs- oder Hochschulabschluss. Damit fehlt ihr die Voraussetzung für eine Unterstützung durch die Arbeitsagentur. Das Geld für den Fulltime-Kurs erhält sie von den Eltern - verbunden mit bohrenden Fragen.
" Und? Wie war's heut in der Schule? Was habt ihr gemacht? Kommst du klar? Macht es dir Spaß? Mach! Streng dich an! Häng dich rein! "
Die Schulungszeit ist kein Zuckerschlecken; Sparen ist angesagt, denn auch der Lebensunterhalt muss noch finanziert werden. Natalie Kilzer:
" Nadja, man überlegt halt, drei Mal, ob man was Neues zum Anziehen braucht oder ob's genau die Schuhe sein müssen oder ob man einen Kaffee trinken gehen muss oder ob man einfach die Freunde zu sich nach Hause einlädt. Man merkt es schon, wenn man nicht noch zusätzlich arbeiten geht, dann ist es schon happig. "
Andere Kursteilnehmer bekommen die Qualifizierung von der Arbeitsagentur bezahlt. Die Behörde fördert etwa Arbeitslose, die eine abgeschlossene Ausbildung haben und durch die Umschulung höchstwahrscheinlich einen neuen Job bekommen. Allerdings: alles Einzelfall-Entscheidungen, viele Antragsteller gehen leer aus. Sind nun die so genannten Selbstzahler in den Kursen motivierter? Thomas Koch, der Leiter der Mediengestalter-Schulung, schüttelt den Kopf: Wissensdurst und Ehrgeiz seien entscheidender als das Geld.
" Es gibt also Selbstzahler, die unmotiviert an die Sache herangehen, obwohl sie - wie gesagt- Selbstzahler sind. Man würde davon ausgehen, dass sie eben besonders motiviert rangehen, weil sie ja selber dafür aufkommen müssen. Dem ist nicht so. Und auf der anderen Seite habe ich Umschüler einfach, die trotz Förderung eben halt motiviert sind. "
Im Berliner Institut für technische Weiterbildung buchen auch Firmen Kurse für ihre Belegschaft, um sie fit zu halten - vor allem Wochenend- und Kompakt-Seminare. Einzelne Mitarbeiter, die sich persönlich qualifizieren wollen, erhalten dagegen nur selten finanzielle Hilfe vom Arbeitgeber, berichtet der Ausbilder.
" Das ist nicht die Norm, nein. "
Vor einigen Jahren noch sah in Berlin alles ganz anders aus: Damals finanzierte das Arbeitsamt großzügig Fortbildungen - heute wachen Fallmanager der Arbeitsagentur über die geschrumpften Fördertöpfe. Schulungsleiter Koch wünscht sich zuweilen zwar mehr Flexibilität von der öffentlichen Hand; ansonsten begrüßt er aber die harte Auslese, welcher Kursteilnehmer welche Weiterbildung bezahlt bekommt.
" Weil früher doch sehr, sehr viele Kurse installiert wurden, wo die Leute durchgeschleust wurden. Und ich muss gestehen, ich war nie ein Freund dessen und hab das auch immer versucht zu vermeiden, was uns auch gelungen ist in unserem Institut. Wir haben also immer auf die Qualität geachtet und von daher kann ich es nur begrüßen, dass es eben halt beim Arbeitsamt auch gemacht wird. "