Zivilgesellschaft
85 Prozent aller Menschen weltweit in Meinungsfreiheit eingeschränkt

Die weite Mehrheit der Weltbevölkerung kann ihre Meinungs- und Versammlungsfreiheit nicht uneingeschränkt wahrnehmen. Das geht aus dem Atlas der Zivilgesellschaft hervor, der von Brot für die Welt vorgestellt wurde.

    Demonstration für Meinungsfreiheit in der italienischen Hauptstadt Rom am 31. Mai 2025.
    Demonstration für Meinungsfreiheit in der italienischen Hauptstadt Rom am 31. Mai 2025. Italien fällt wie Deutschland in die zweite Kategorie. (IMAGO / NurPhoto / IMAGO / Andrea Ronchini)
    In die beste von fünf Kategorien werden nur 40 Staaten eingeordnet, darunter Österreich, die Schweiz, Kanada, Luxemburg, Taiwan und Dänemark. Deutschland fällt unter die zweite Kategorie. Die Herabstufung Deutschlands, die schon mit dem vorigen Bericht erfolgte, wird begründet unter anderem mit dem Vorgehen gegen die Klima-Protestgruppe Letzte Generation und mit zunehmender Gewalt gegen Journalisten.

    28 Staaten fallen in die schlechteste Kategorie, darunter Russland und Nordkorea

    85 Prozent der Weltbevölkerung - das sind rund sieben Milliarden Menschen - leben in Ländern der restlichen drei Kategorien und erleben dort eine beschränkte, unterdrückte oder ganz unterbundene Zivilgesellschaft.
    In der schlechtesten Kategorie finden sich insgesamt 28 Staaten, darunter Russland, Belarus, die Palästinensischen Gebiete, die Vereinigten Arabischen Emirate, Nordkorea und Vietnam.
    "Demokratie und Menschenrechte werden weltweit in einer Weise angegriffen, wie wir es seit Jahrzehnten nicht erlebt haben", sagte die Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin. Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Schutz vor staatlicher Willkür seien in immer mehr Ländern bedroht oder gar nicht mehr vorhanden. 
    Diese Nachricht wurde am 02.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.