Will die Kommission überhaupt noch Landwirtschaft in Europa? Denn sie produziert Mengendruck, um auf die Preise Macht auszuüben. Und das ist für uns eine unerträgliche Entwicklung. Unser Anteil ist schon halbiert worden – und nun soll es noch weiter runter gehen. Das kann nicht angehen.
Doch nicht nur die Vorschläge der EU-Kommission beunruhigen die Milchbauern – gegenwärtig stehen auch noch die WTO-Verhandlungen auf der politischen Agenda. Hier geht es um den Abbau von Marktschranken weltweit. Auch hier müssen wohl die Europäer Zugeständnisse machen, weitere Preissenkungen sind wahrscheinlich. Die Subventionen im Binnenmarkt dürften wohl künftig geringer ausfallen. Helmut Stadtler ist Referatsleiter für internationale Beziehungen bei der EU-Kommission in Brüssel.
Hier in Europa hört man nur Klagen. Alle Kritik mündet in einem einzigen Satz: "Kein Landwirt ist mit diesen Vorschlägen einverstanden". Aber Sie müssen auch mal anerkennen, dass es auch andere Gesellschaftsschichten gibt. Die bekommen keinerlei Subventionen und müssen auch in der Industrie überleben. Es gibt wahrscheinlich nicht die ideale Lösung.
So liegt der Weltmarktpreis für einen Liter Milch um 30 Prozent niedriger als innerhalb der EU. Bei einem Abbau der Zollschranken für ausländische Erzeugnisse müsste somit auch der Preis nach unten gehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn man dann noch die Umverteilung anlässlich der EU-Erweiterung berücksichtigt, dann könnte es in der Tat für die heimische Milchwirtschaft schwierig werden. Für Milchwirtschaftspräsident Steensen ein einfache Rechnung.
Das ergibt einen Milchpreis für den praktischen Bauern von 20 bis 22 Cent per Kilo. Plus vielleicht zwei oder drei, in der letzten Stufe vier Cent als Ausgleich. Und wir kommen heute bei 27 oder 28 Cent nicht einmal zurecht. Das liegt nicht an der Unfähigkeit, sondern die Produktionsvollkosten liegen heute bei 28 bis 32 Cent. Wir kriegen das nicht besser hin.
Welches Szenario erwartet also die deutsche Milchindustrie? Nur Pessimismus helfe bestimmt nicht weiter, sagt Gerald Thalheim, er ist parlamentarischer Staatssekretär im Verbraucher- und Agrarministerium.´
Der größer werdende Binnenmarkt gibt uns ein Stück weit Sicherheit. Der verbessert auch unsere Verhandlungspositionen und insofern sollten wir das nicht nur unter dem Aspekt Verschlimmerung diskutieren. Wir müssen auch Chancen sehen, die wir in einem erweiterten Europa haben. Und gerade der Export hat in den vergangenen Jahren auch bei der Milch erheblich zum Einkommen der heimischen Landwirtschaft beigetragen.
Die Entwicklung der EU-Milchquote scheint bis 2015 gesichert – allerdings sieht die Halbzeitbewertung der Kommission deutliche Senkungen beim Richtpreis für Milch wie auch bei den Interventionspreisen vor. Als Lichtblick bleibt aber bei den Zukunftsaussichten der Export – Experten sehen vor allem bei Erzeugnissen mit höherer Veredelungsstufe einen Platzvorteil für die deutsche Milchindustrie. Wie schon bei der Wiedervereinigung Deutschlands hofft man nun auf einen höheren Absatz auch in den Beitrittsländern. Und da äußert sich selbst Otto Dietrich Steensen, der Präsident der deutschen Milchwirtschaft, optimistisch.
Wir werden sicherlich verstärkt in diese Länder exportieren. Und Deutschland ist Hauptexporteur in europäische Länder! davon profitieren wir auch und ich gehe davon aus, dass das so bleiben wird.
Doch nicht nur die Vorschläge der EU-Kommission beunruhigen die Milchbauern – gegenwärtig stehen auch noch die WTO-Verhandlungen auf der politischen Agenda. Hier geht es um den Abbau von Marktschranken weltweit. Auch hier müssen wohl die Europäer Zugeständnisse machen, weitere Preissenkungen sind wahrscheinlich. Die Subventionen im Binnenmarkt dürften wohl künftig geringer ausfallen. Helmut Stadtler ist Referatsleiter für internationale Beziehungen bei der EU-Kommission in Brüssel.
Hier in Europa hört man nur Klagen. Alle Kritik mündet in einem einzigen Satz: "Kein Landwirt ist mit diesen Vorschlägen einverstanden". Aber Sie müssen auch mal anerkennen, dass es auch andere Gesellschaftsschichten gibt. Die bekommen keinerlei Subventionen und müssen auch in der Industrie überleben. Es gibt wahrscheinlich nicht die ideale Lösung.
So liegt der Weltmarktpreis für einen Liter Milch um 30 Prozent niedriger als innerhalb der EU. Bei einem Abbau der Zollschranken für ausländische Erzeugnisse müsste somit auch der Preis nach unten gehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn man dann noch die Umverteilung anlässlich der EU-Erweiterung berücksichtigt, dann könnte es in der Tat für die heimische Milchwirtschaft schwierig werden. Für Milchwirtschaftspräsident Steensen ein einfache Rechnung.
Das ergibt einen Milchpreis für den praktischen Bauern von 20 bis 22 Cent per Kilo. Plus vielleicht zwei oder drei, in der letzten Stufe vier Cent als Ausgleich. Und wir kommen heute bei 27 oder 28 Cent nicht einmal zurecht. Das liegt nicht an der Unfähigkeit, sondern die Produktionsvollkosten liegen heute bei 28 bis 32 Cent. Wir kriegen das nicht besser hin.
Welches Szenario erwartet also die deutsche Milchindustrie? Nur Pessimismus helfe bestimmt nicht weiter, sagt Gerald Thalheim, er ist parlamentarischer Staatssekretär im Verbraucher- und Agrarministerium.´
Der größer werdende Binnenmarkt gibt uns ein Stück weit Sicherheit. Der verbessert auch unsere Verhandlungspositionen und insofern sollten wir das nicht nur unter dem Aspekt Verschlimmerung diskutieren. Wir müssen auch Chancen sehen, die wir in einem erweiterten Europa haben. Und gerade der Export hat in den vergangenen Jahren auch bei der Milch erheblich zum Einkommen der heimischen Landwirtschaft beigetragen.
Die Entwicklung der EU-Milchquote scheint bis 2015 gesichert – allerdings sieht die Halbzeitbewertung der Kommission deutliche Senkungen beim Richtpreis für Milch wie auch bei den Interventionspreisen vor. Als Lichtblick bleibt aber bei den Zukunftsaussichten der Export – Experten sehen vor allem bei Erzeugnissen mit höherer Veredelungsstufe einen Platzvorteil für die deutsche Milchindustrie. Wie schon bei der Wiedervereinigung Deutschlands hofft man nun auf einen höheren Absatz auch in den Beitrittsländern. Und da äußert sich selbst Otto Dietrich Steensen, der Präsident der deutschen Milchwirtschaft, optimistisch.
Wir werden sicherlich verstärkt in diese Länder exportieren. Und Deutschland ist Hauptexporteur in europäische Länder! davon profitieren wir auch und ich gehe davon aus, dass das so bleiben wird.