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Nahost
Abbas verurteilt Gewalt gegen Zivilisten auf beiden Seiten

Fünf Tage nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat sich erstmals Palästinenserpräsident Abbas geäußert.

    Rauchwolken steigen in einer Wohngegend auf.
    Im Gazastreifen schlugen auch am Donnerstag (12.10.2023) weitere Raketen der israelischen Armee ein. (AFP / SAID KHATIB)
    Man lehne die Tötung oder Misshandlung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, sagte Abbas nach Berichten palästinensischer Medien bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II in Amman. Zugleich forderte Abbas ein sofortiges Ende der Aggression gegen das palästinensische Volk. Es sei zwingend erforderlich, medizinische Hilfe und Hilfsgüter bereitzustellen, Wasser und Strom zu liefern und humanitäre Korridore im Gazastreifen zu öffnen. Ferner verlangte Abbas die Freilassung von Zivilisten.
    Israel setzte heute seine Luftangriffe auf den Gazastreifen fort. Ein Armeesprecher sagte, man gehe weiter mit großangelegten Bombardements gegen Ziele der Hamas vor. Ob Israel auch eine Bodenoffensive in das abgeriegelte Küstengebiet starte, sei noch nicht entschieden. Die Hamas gab an, ihrerseits wieder Raketen in Richtung Tel Aviv abgefeuert zu haben. Ein israelischer Militärsprecher sagte, Hamas-Kämpfer versuchten weiterhin, über das Meer auf israelisches Gebiet vorzudringen.
    Die Hamas hatte am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Die Zahl der Toten wird mit 1.200 angegeben. Im Gazastreifen stieg die Zahl der Todesopfer nach palästinensischen Angaben auf mehr als 1.400.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.