Die ohnehin sehr helle Venus legt sich also noch einmal besonders ins Zeug. Sie zeigt sich jetzt etwa zwanzigmal heller als Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel.
Ein äußerer Planet wie Mars, Jupiter, Saturn und Co. erscheint stets dann am hellsten, wenn er der Erde am nächsten ist. Bei den inneren Planeten Merkur und Venus ist das anders. Wenn ihr Abstand zu uns am geringsten ist, erscheinen sie zwar am größten. Aber dann blickt man von der Erde auf die unbeleuchtete Rückseite der Planeten – gleichsam auf die Neuvenus oder den Neumerkur. Da kann ein Objekt nicht sehr auffallend sein.
In der vollen Phase sind die beiden Planeten auch nicht besonders hell, denn dann sind sie von uns gesehen genau hinter der Sonne. Der Abstand ist am größten und die Planeten erscheinen sehr klein. Bei der Venus gibt es eine ideale Kombination aus Entfernung und Beleuchtungsgrad: Übermorgen ist der Planet 65 Millionen Kilometer entfernt und zu 27 Prozent beleuchtet – das sorgt für den größten Glanz.
Danach verringert sich zwar der Abstand Tag für Tag um rund eine Million Kilometer. Zugleich nimmt aber auch die Phase ab. Venus wird immer mehr zur dünnen Sichel.
Im Teleskop ist dies ein wunderschöner Anblick, aber Venus erscheint dann nicht mehr ganz so überragend hell wie heute Abend über der Mondsichel.