Die Prince Charles Mountains in Höhen zwischen 1000 und 2500 Metern sind ein unwirtlicher Ort. Im antarktischen Sommer liegen die Temperaturen gut unter Null, nur mittags kann die Luft den Gefrierpunkt erreichen. Dennoch ist das Eis des gewaltigen Lambertgletschers nicht immer fest und griffig, mittags wird es durch die intensive UV-Strahlung weich und matschig. Für die 800 Kilometer von der nächsten Antarktisstation bis zur künftigen Forschungsstation braucht ein Traktortrain, ein Bulldozer mit drei riesigen Lastschlitten, drei Wochen. Die Gruppen müssen also völlig autark arbeiten, sagt Robert Easther, Organisationsleiter des Antarktisprojekts: "Deshalb kommen zu den deutschen und australischen Geowissenschaftlern noch Bergsteiger, ein Kommunikationsspezialist und ein Arzt. Es ist sehr wichtig, dass sie sich selbst medizinisch versorgen können, wenn es einen Unfall gegeben hat." Drei Traktortrains werden die nötigen Ausrüstungsgegenstände zum Basislager transportieren. Der logistische Aufwand für die Mission ist enorm. Die gesamte Ausrüstung muss in mehreren Touren vor Ort gebracht und aufgebaut sein, wenn die Wissenschaftler im Dezember 2002 ankommen, sonst reicht die Zeit nicht.
Die Wissenschaftler wollen auf den Prince Charles Mountains die Geschichte von Gondwana erforschen, jenem Südkontinent, zu dem sich vor Jahrmillionen Südamerika, Afrika, Indien, Australien und die Antarktis zusammengefunden hatten. Geologieprofessor Chris Wilson von der Universität von Melbourne erklärt: "Die Bedeutung der Bergkette liegt in ihrem Aufbau. Da sind zum einen die mehrere Milliarden Jahre alten Kernzonen, aus denen sich die Antarktis und Indien entwickelt haben. Dann finden wir etwa 500 Millionen Jahre alte Schichten, die davon erzählen, wie Indien, Afrika und die Antarktis miteinander verschmolzen sind und Gondwana entstand. Dann gibt es auch Zeugen für das Auseinanderbrechen des Südkontinents, als sich Australien und die Antarktis voneinander trennten und der südliche Ozean entstand." Weil das meiste der Bergkette unter einem Gletscher verborgen ist, werden die Geologen die herausragenden Bergspitzen kartieren und Proben nehmen. Geophysikalische Messungen sollen die unter dem Eis verborgene Landfläche enthüllen. Vom Flugzeug aus werden Schwere- und Erdmagnetfeld gemessen und das Eis mit Radar durchleuchtet.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]
Die Wissenschaftler wollen auf den Prince Charles Mountains die Geschichte von Gondwana erforschen, jenem Südkontinent, zu dem sich vor Jahrmillionen Südamerika, Afrika, Indien, Australien und die Antarktis zusammengefunden hatten. Geologieprofessor Chris Wilson von der Universität von Melbourne erklärt: "Die Bedeutung der Bergkette liegt in ihrem Aufbau. Da sind zum einen die mehrere Milliarden Jahre alten Kernzonen, aus denen sich die Antarktis und Indien entwickelt haben. Dann finden wir etwa 500 Millionen Jahre alte Schichten, die davon erzählen, wie Indien, Afrika und die Antarktis miteinander verschmolzen sind und Gondwana entstand. Dann gibt es auch Zeugen für das Auseinanderbrechen des Südkontinents, als sich Australien und die Antarktis voneinander trennten und der südliche Ozean entstand." Weil das meiste der Bergkette unter einem Gletscher verborgen ist, werden die Geologen die herausragenden Bergspitzen kartieren und Proben nehmen. Geophysikalische Messungen sollen die unter dem Eis verborgene Landfläche enthüllen. Vom Flugzeug aus werden Schwere- und Erdmagnetfeld gemessen und das Eis mit Radar durchleuchtet.
[Quelle: Dagmar Röhrlich]