Frauen-Fußball-UEFA-Cup. Für den kleinen Klub aus dem Duisburger Westen eine große Sache. Selbst für gestandene Nationalspielerinnen wie Linda Bresonik oder die Niederländerin Annemieke Kiesel:
"Ja das ist die größte Sache, die man als Vereinsspielerin miterleben kann."
"Wir sind ja das erste Mal in dem Wettbewerb vertreten. Es ist ein internationaler Wettbewerb, von daher bedeutet der ziemlich viel. Wir sind völlig frei in diesen Wettbewerb reingegangen. Jetzt sind wir so weit gekommen - ja, aller Ehren wert, würde ich sagen."
Als Zweite der vergangenen Bundesligasaison hatten die Duisburgerinnen die Voraussetzungen geschaffen, erstmals international mitzumischen. Bevor es aber richtig losgehen konnte, mussten sie noch ein Qualifikationsturnier in der Ukraine spielen.
Dieser Ausflug kostete den FCR 25.000 Euro, die er mit Hilfe von Sponsoren aufbrachte. Außerdem verlangte die Reise Organisationsgeschick. Auch von Trainerin Martina Voss, die berufstätige Frauen und Schülerinnen ihrer in der Mannschaft hat.
"Natürlich muss die schulische Leistung auch stimmen. Also die Alexandra Popp zum Beispiel hat in der Ukraine eine Englischklausur geschrieben. Die hatte die Schule uns mitgegeben, in einem versiegelten Umschlag. Ich habe dann aufgepasst, sie hat die geschrieben und ich habe die abends dann zurückgeschickt. Also das müssen sie nebenher auch noch leisten, das ist natürlich keine optimale Spielvorbereitung, aber die Mädels bekommen das hin, und bevor sie fünf Klausuren hinterher am Stück schreiben müssen, wollen sie das auch so in Kauf nehmen. Teilweise müssen die Mädels auch ihren Urlaub nehmen oder müssen es nach oder vorarbeiten oder es muss ein Verdienstausfall bezahlt werden, was uns natürlich auch schwer fällt, als kleiner Verein."
Der UEFA-Cup - nicht nur sportlich eine echte Herausforderung. Das zeigt sich auch wieder vor dem Finale, das mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Am 16. Mai geht es zunächst nach Russland, sieben Tage später dann fällt die Entscheidung in Duisburg. Dafür schuftet eine handvoll Helfer schon jetzt oft rund um die Uhr. Ehrenamtlich versteht sich. Die Tage vor dem Rückspiel werden sich einige sogar wohl wieder Urlaub nehmen müssen. Wie schon vor den Viertel- und Halbfinalspielen. Schließlich gilt es für die kleine Mannschaft um den Duisburger Teammanager Dieter Oster einen Aufgaben-Katalog des Europäischen Fußball-Verbandes UEFA abzuarbeiten.
"Die UEFA gibt also unwahrscheinlich viel vor. Heute Morgen hat mir einer gesagt, die sind ja so pingelig, da muss man wahrscheinlich sogar den Grashalm nachmessen. Im Stadion müssen überall die Bögen mit Women's UEFA-Cup aufgehängt werden, dann müssen die Richtlinien im Stadion eingehalten werden, da darf keine Bierwerbung sein, zumindest nicht für alkoholisches Bier, und, und, und."
Bis Mitte Mai gibt es also noch viel zu tun in Duisburg. Doch die Arbeit lohnt sich. Das hätte Trainerin Martina Voss zu Beginn des Abenteuers UEFA-Cup so niemals vermutet:
"Also wenn ich das im Vorfeld hätte formulieren müssen, dann hätte ich die Frage anders beantwortet, jetzt weiß ich, dass er sehr wichtig für uns ist. Weil wir nämlich ein Renommee europaweit gewonnen haben, dessen waren wir uns vorher gar nicht bewusst, also wir sind viel bekannter geworden, wir haben eine ganz große Außendarstellung geleistet für unseren kleinen Verein und jetzt weiß man in Europa auch, dass es den FCR Duisburg gibt. Und viele Spielerinnen gerne bei uns spielen möchten, auch europaweit."
Über Europa zu größerer Bekanntheit. Nicht nur was Spielerinnen angeht - sondern auch in der Wirtschaft. Das hat der 1. FFC Frankfurt bereits geschafft. Deutschlands Vorzeigeklub im Frauenfußball ist schon länger im UEFA-Cup unterwegs, hat bereits dreimal den Titel geholt. Mittlerweile wird der 1. FFC wie ein Unternehmen geführt, mit hauptamtlichen Mitarbeitern. Finanzkräftige Sponsoren ermöglichen diese professionellen Strukturen. Und diese Sponsoren kamen auch wegen der internationalen Auftritte, erzählt Manager Siegfried Dietrich:
"Wir sind über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannt geworden, und dafür ist der UEFA-Cup eine glänzende Plattform."
Finanziell hat sich der UEFA-Cup für Duisburg noch nicht rentiert. Während nämlich die Männer pro Runde 70.000 Euro von der UEFA erhalten, gibt es bei den Frauen nur 20.000 Euro. Diese Summe reicht nicht einmal aus, um die Kosten zu decken. Ein Sponsor bezahlte bislang den Rest. Für das Finale fallen Betriebskosten im unteren sechsstelligen Bereich an. Dafür und für eine sorgenfreie Zukunft baut der Klub auf weitere Geldgeber. Beste Werbung um finanzkräftige Sponsoren zu gewinnen, war für Trainerin Martina Voss das Halbfinalrückspiel am vergangenen Sonntag gegen Lyon.
"Ich habe heute erfahren, dass wir 1,1 Millionen Zuschauer hatten in der ARD, bi der Live-Übertragung, das ist ein Riesenwert, das war am zweithäufigsten geguckte Sendung, nach der Sportschau. Und dich denke, mit diesem tollen Siel haben wir ganz viel Werbung für uns gemacht. Und da müssen die Sponsoren jetzt einfach aufspringen und sind gefordert, zu sagen, da lohnt es sich auch etwas zu tun. Da wird toller Sport geboten, da ist eine tolle Begeisterung zu sehen. Ja, und jetzt muss ich sagen: Wenn nicht jetzt, wann dann."
"Ja das ist die größte Sache, die man als Vereinsspielerin miterleben kann."
"Wir sind ja das erste Mal in dem Wettbewerb vertreten. Es ist ein internationaler Wettbewerb, von daher bedeutet der ziemlich viel. Wir sind völlig frei in diesen Wettbewerb reingegangen. Jetzt sind wir so weit gekommen - ja, aller Ehren wert, würde ich sagen."
Als Zweite der vergangenen Bundesligasaison hatten die Duisburgerinnen die Voraussetzungen geschaffen, erstmals international mitzumischen. Bevor es aber richtig losgehen konnte, mussten sie noch ein Qualifikationsturnier in der Ukraine spielen.
Dieser Ausflug kostete den FCR 25.000 Euro, die er mit Hilfe von Sponsoren aufbrachte. Außerdem verlangte die Reise Organisationsgeschick. Auch von Trainerin Martina Voss, die berufstätige Frauen und Schülerinnen ihrer in der Mannschaft hat.
"Natürlich muss die schulische Leistung auch stimmen. Also die Alexandra Popp zum Beispiel hat in der Ukraine eine Englischklausur geschrieben. Die hatte die Schule uns mitgegeben, in einem versiegelten Umschlag. Ich habe dann aufgepasst, sie hat die geschrieben und ich habe die abends dann zurückgeschickt. Also das müssen sie nebenher auch noch leisten, das ist natürlich keine optimale Spielvorbereitung, aber die Mädels bekommen das hin, und bevor sie fünf Klausuren hinterher am Stück schreiben müssen, wollen sie das auch so in Kauf nehmen. Teilweise müssen die Mädels auch ihren Urlaub nehmen oder müssen es nach oder vorarbeiten oder es muss ein Verdienstausfall bezahlt werden, was uns natürlich auch schwer fällt, als kleiner Verein."
Der UEFA-Cup - nicht nur sportlich eine echte Herausforderung. Das zeigt sich auch wieder vor dem Finale, das mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Am 16. Mai geht es zunächst nach Russland, sieben Tage später dann fällt die Entscheidung in Duisburg. Dafür schuftet eine handvoll Helfer schon jetzt oft rund um die Uhr. Ehrenamtlich versteht sich. Die Tage vor dem Rückspiel werden sich einige sogar wohl wieder Urlaub nehmen müssen. Wie schon vor den Viertel- und Halbfinalspielen. Schließlich gilt es für die kleine Mannschaft um den Duisburger Teammanager Dieter Oster einen Aufgaben-Katalog des Europäischen Fußball-Verbandes UEFA abzuarbeiten.
"Die UEFA gibt also unwahrscheinlich viel vor. Heute Morgen hat mir einer gesagt, die sind ja so pingelig, da muss man wahrscheinlich sogar den Grashalm nachmessen. Im Stadion müssen überall die Bögen mit Women's UEFA-Cup aufgehängt werden, dann müssen die Richtlinien im Stadion eingehalten werden, da darf keine Bierwerbung sein, zumindest nicht für alkoholisches Bier, und, und, und."
Bis Mitte Mai gibt es also noch viel zu tun in Duisburg. Doch die Arbeit lohnt sich. Das hätte Trainerin Martina Voss zu Beginn des Abenteuers UEFA-Cup so niemals vermutet:
"Also wenn ich das im Vorfeld hätte formulieren müssen, dann hätte ich die Frage anders beantwortet, jetzt weiß ich, dass er sehr wichtig für uns ist. Weil wir nämlich ein Renommee europaweit gewonnen haben, dessen waren wir uns vorher gar nicht bewusst, also wir sind viel bekannter geworden, wir haben eine ganz große Außendarstellung geleistet für unseren kleinen Verein und jetzt weiß man in Europa auch, dass es den FCR Duisburg gibt. Und viele Spielerinnen gerne bei uns spielen möchten, auch europaweit."
Über Europa zu größerer Bekanntheit. Nicht nur was Spielerinnen angeht - sondern auch in der Wirtschaft. Das hat der 1. FFC Frankfurt bereits geschafft. Deutschlands Vorzeigeklub im Frauenfußball ist schon länger im UEFA-Cup unterwegs, hat bereits dreimal den Titel geholt. Mittlerweile wird der 1. FFC wie ein Unternehmen geführt, mit hauptamtlichen Mitarbeitern. Finanzkräftige Sponsoren ermöglichen diese professionellen Strukturen. Und diese Sponsoren kamen auch wegen der internationalen Auftritte, erzählt Manager Siegfried Dietrich:
"Wir sind über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannt geworden, und dafür ist der UEFA-Cup eine glänzende Plattform."
Finanziell hat sich der UEFA-Cup für Duisburg noch nicht rentiert. Während nämlich die Männer pro Runde 70.000 Euro von der UEFA erhalten, gibt es bei den Frauen nur 20.000 Euro. Diese Summe reicht nicht einmal aus, um die Kosten zu decken. Ein Sponsor bezahlte bislang den Rest. Für das Finale fallen Betriebskosten im unteren sechsstelligen Bereich an. Dafür und für eine sorgenfreie Zukunft baut der Klub auf weitere Geldgeber. Beste Werbung um finanzkräftige Sponsoren zu gewinnen, war für Trainerin Martina Voss das Halbfinalrückspiel am vergangenen Sonntag gegen Lyon.
"Ich habe heute erfahren, dass wir 1,1 Millionen Zuschauer hatten in der ARD, bi der Live-Übertragung, das ist ein Riesenwert, das war am zweithäufigsten geguckte Sendung, nach der Sportschau. Und dich denke, mit diesem tollen Siel haben wir ganz viel Werbung für uns gemacht. Und da müssen die Sponsoren jetzt einfach aufspringen und sind gefordert, zu sagen, da lohnt es sich auch etwas zu tun. Da wird toller Sport geboten, da ist eine tolle Begeisterung zu sehen. Ja, und jetzt muss ich sagen: Wenn nicht jetzt, wann dann."