
Der Blick auf die Sterne ist heute etwas anders als in einem halben Jahr, wenn die Erde genau auf der anderen Seite der Sonne steht. Die Sterne müssen etwas pendeln – so wie ein Daumen bei ausgestrecktem Arm hin- und herspringt, wenn man ihn mit dem linken oder rechten Auge betrachtet.
James Bradley hat 1725 tatsächlich eine minimale Verschiebung der Sterne gemessen, die aber bei allen Sternen gleich groß war. Die Parallaxe jedoch ist bei nahen Sternen größer als bei fernen.
Abberation des Lichts
Bradley hatte die Aberration des Lichts entdeckt. So wie man beim Gang durch den Regen den Schirm etwas nach vorn neigen muss, um nicht nass zu werden, kippt man Teleskope minimal nach vorn, um das Sternlicht zu erwischen. Die Aberration zeigt, dass die Erde sich bewegt.
Die viel kleinere Parallaxe hat über hundert Jahre später Friedrich Wilhelm Bessel entdeckt. Damit war klar, dass die Erde um die Sonne läuft.
Beleg für die Drehung der Erde
Schließlich hat 1851 Léon Foucault ein langes Pendel stundenlang schwingen lassen. Es schien sich im Experimentiersaal etwas zu drehen.
Dies ist ein Beleg für die Drehung der Erde. Denn ein Pendel schwingt immer in derselben Richtung, wie ein einfaches Experiment zeigt: Lässt man am ausgestreckten Arm etwa ein Handyladekabel schwingen und dreht sich dabei, so behält das Pendel trotzdem seine Richtung. Es dreht sich nicht mit.
Somit hat Foucault tatsächlich gezeigt, dass sich die Erde dreht.