Die Amerikaner galten schon immer als fromm, daran gab es lange Zeit nichts zu rütteln. Und auch heute noch bezeichnen sich 75 Prozent der Bevölkerung als gläubige Christen. Andere Weltreligionen wie Muslime, Buddhisten und Juden machen nicht mehr als jeweils zwei Prozent aus. Wer hätte daher gedacht, dass die Gruppe, die offiziell als "Ohne Bekenntnis" gilt, der viertgrößte Glauben- beziehungsweise Nichtglauben in den USA sein könnte? John Green, Autor des Berichts, vom Pew Institute for Religion and Public Life:
"Das führt uns direkt zur Diskussion, inwieweit der Einfluss einer besseren Bildung damit zu tun hat. Wer besser gebildet ist, neigt weniger zur religiösen Heilssuche. Atheisten tendieren außerdem zu progressiveren Positionen und dazu, demokratisch zu wählen. Manche glauben, dass der Zuwachs der Nichtgläubigen mit der Popularität der Evangelicals zu tun hat, das ist eine Untergruppe der Protestanten, die als konservativ gilt, und viele finden ihren Einfluss sehr problematisch, vor allem in der Politik, um auf eine aktuelle Entwicklung hinzuweisen. "
Die größten Verluste muss in der Rechnung mit acht Prozent der katholische Glauben hinnehmen, was den Schluss zulässt, dass viele Atheisten aus den Reihen der Katholiken kommen. Überwältigende 83 Prozent sind zudem Männer. Doch auch den Protestanten kommen die Schäfchen abhanden, was unvermeidlich auch Einfluss auf die gesamte Kultur haben muss. Denn Amerika verstehen heißt seine Religion verstehen. John Green:
"Es gibt auch innerhalb des Protestantismus verschiedene Glaubensrichtungen, aber man kann generell sagen, dass bestimmte Werte, wie etwa der Kapitalismus und der Individualismus, durch die Protestanten gestärkt wurden. Doch der Individualismus brachte gleichzeitig auch ein starkes Interesse der Bürger in Sachen freiwilligem sozialem Engagement hervor, und das könnte durch das Aufweichen des Protestantismus flöten gehen. Die Leute wenden sich eher staatlichen Institutionen oder anderen öffentlichen Organisationen zu."
Einer der Gewinner bei der Umfrage ist die Gruppe der Evangelicals, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Diese Glaubensgruppe definiert sich vor allem dadurch, dass ihre Anhänger ein religiöses Erlebnis erfahren haben. Der Hauptgrund für den Zuwachs wird darin gesehen, dass diese Gemeinden kleiner und daher persönlicher sind als die Mainstream-Religionen.
Außerdem bekommen die Glaubensgemeinschaften in den USA keinerlei finanzielle Unterstützung vom Staat und müssen daher aggressiv um neue Mitglieder werben, und darin sind die Evangelicals mit ihrer Heilsbotschaft und ihrem Missionierungsdrang besonders erfolgreich. In einer Hinsicht verändert sich jedoch auch diese Denomination: Sie ist weniger fundamentalistisch und weniger konservativ als bisher, sagt John Green.
"Es geht hier um den besonders konservativen Zweig der Evangelicals. Seine Angehörigen waren eine zeitlang treue Wähler von George Bush, weil sie sich eine Umkehr zu rechtskonservativeren Zielen, wie etwa die Abschaffung des Abtreibungsrechts, erhofft hatten. Aber die Evangelicals sind im Durchschnitt jünger und moderater geworden, und das bedeutet vielleicht auch, dass die republikanische Partei bei den kommenden Wahlen insgesamt moderater daher kommen wird. In dieser Hinsicht sind die Evangelicals sozusagen wieder geboren worden."
"Das führt uns direkt zur Diskussion, inwieweit der Einfluss einer besseren Bildung damit zu tun hat. Wer besser gebildet ist, neigt weniger zur religiösen Heilssuche. Atheisten tendieren außerdem zu progressiveren Positionen und dazu, demokratisch zu wählen. Manche glauben, dass der Zuwachs der Nichtgläubigen mit der Popularität der Evangelicals zu tun hat, das ist eine Untergruppe der Protestanten, die als konservativ gilt, und viele finden ihren Einfluss sehr problematisch, vor allem in der Politik, um auf eine aktuelle Entwicklung hinzuweisen. "
Die größten Verluste muss in der Rechnung mit acht Prozent der katholische Glauben hinnehmen, was den Schluss zulässt, dass viele Atheisten aus den Reihen der Katholiken kommen. Überwältigende 83 Prozent sind zudem Männer. Doch auch den Protestanten kommen die Schäfchen abhanden, was unvermeidlich auch Einfluss auf die gesamte Kultur haben muss. Denn Amerika verstehen heißt seine Religion verstehen. John Green:
"Es gibt auch innerhalb des Protestantismus verschiedene Glaubensrichtungen, aber man kann generell sagen, dass bestimmte Werte, wie etwa der Kapitalismus und der Individualismus, durch die Protestanten gestärkt wurden. Doch der Individualismus brachte gleichzeitig auch ein starkes Interesse der Bürger in Sachen freiwilligem sozialem Engagement hervor, und das könnte durch das Aufweichen des Protestantismus flöten gehen. Die Leute wenden sich eher staatlichen Institutionen oder anderen öffentlichen Organisationen zu."
Einer der Gewinner bei der Umfrage ist die Gruppe der Evangelicals, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Diese Glaubensgruppe definiert sich vor allem dadurch, dass ihre Anhänger ein religiöses Erlebnis erfahren haben. Der Hauptgrund für den Zuwachs wird darin gesehen, dass diese Gemeinden kleiner und daher persönlicher sind als die Mainstream-Religionen.
Außerdem bekommen die Glaubensgemeinschaften in den USA keinerlei finanzielle Unterstützung vom Staat und müssen daher aggressiv um neue Mitglieder werben, und darin sind die Evangelicals mit ihrer Heilsbotschaft und ihrem Missionierungsdrang besonders erfolgreich. In einer Hinsicht verändert sich jedoch auch diese Denomination: Sie ist weniger fundamentalistisch und weniger konservativ als bisher, sagt John Green.
"Es geht hier um den besonders konservativen Zweig der Evangelicals. Seine Angehörigen waren eine zeitlang treue Wähler von George Bush, weil sie sich eine Umkehr zu rechtskonservativeren Zielen, wie etwa die Abschaffung des Abtreibungsrechts, erhofft hatten. Aber die Evangelicals sind im Durchschnitt jünger und moderater geworden, und das bedeutet vielleicht auch, dass die republikanische Partei bei den kommenden Wahlen insgesamt moderater daher kommen wird. In dieser Hinsicht sind die Evangelicals sozusagen wieder geboren worden."