Ein gläsernes Bürohaus am Rand von Prag, dutzende Schreibtische stehen nebeneinander. Von hier aus erledigen Mitarbeiter die Verwaltung von Konzernen, die zum Teil hunderte Kilometer weit entfernt ihren Sitz haben. Shared Service Zentren heißen diese Einrichtungen in der Branche. Sie übernehmen vor allem Buchhaltungsaufgaben. Eines der größten Zentren gehört zur Beratungsfirma Accenture, die im Auftrag von großen Konzernen arbeitet. Der Belgier Paul van Beveren leitet das Zentrum in Prag.
"Im Personalbereich gibt es zum Beispiel viele Dienste, die wir übernehmen können. Wenn ein Firmenmitarbeiter etwa umzieht, ruft er hier an und unsere Kollegen ändern im System die Adresse. Wir bieten auch Hilfe bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern an, da können wir zum Beispiel Suchanzeigen aufgeben, die Bewerbungen vorsortieren und Arbeitsverträge vorbereiten"
Diese ausgelagerten Verwaltungen sind in Tschechien ein boomendes Geschäft. Fast 70 solcher Zentren gibt es im Land, beinahe 30000 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Rechnet man weitere Dienste wie etwa Telefonzentralen hinzu, dürfte die Zahl nach Branchenschätzungen bei mehr als 100.000 liegen. Der Personalbedarf ist gewaltig, sagt Milan Novak von der Firma Grafton, die Mitarbeiter in die Shared-Service-Zentren vermittelt.
"Es ist wichtig, dass die Leute Kenntnisse im Bereich der Wirtschaft haben, also etwa Buchhaltung und Ähnliches beherrschen. Immer wichtiger wird der technische Bereich, da suchen wir Mitarbeiter, die etwa aus dem Feld Informatik stammen. Grundsätzlich geht es in den meisten Fällen um eine Mischung aus Sprachkenntnissen und fachlichen Qualifikationen, das sind die entscheidenden Kriterien"
Genau das ist auch der Grund, weshalb die Branche ausgerechnet in Tschechien boomt: Dort gibt es eine gute Universitätslandschaft, es gibt also ausreichend qualifizierte Bewerber für die Posten. Außerdem sind Länder wie Deutschland oder Frankreich nicht weit weg. Und die meisten jungen Tschechen lernen eine oder mehrere Fremdsprachen – auch das sei ein wichtiger Faktor, weil die meisten Aufgaben in der Sprache der ausländischen Firmen erledigt werden müssen. Milan Novak:
"70 Prozent der Beschäftigten stammen aus Tschechien, die übrigen 30 Prozent aber sind Ausländer, die nach Prag gekommen sind. Da ist es nicht so, dass die Leute aus dem Osten in den Westen ziehen, sondern genau umgekehrt: Viele kommen aus westlichen Ländern in den Osten, um in diesen Zentren zu arbeiten"
Die Aussichten für die ausgelagerten Verwaltungen seien rosig, sagen Experten in Tschechien: Bislang machten vor allem internationale Konzerne davon Gebrauch, allmählich kämen auch immer mehr mittelgroße Unternehmen hinzu.
"Im Personalbereich gibt es zum Beispiel viele Dienste, die wir übernehmen können. Wenn ein Firmenmitarbeiter etwa umzieht, ruft er hier an und unsere Kollegen ändern im System die Adresse. Wir bieten auch Hilfe bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern an, da können wir zum Beispiel Suchanzeigen aufgeben, die Bewerbungen vorsortieren und Arbeitsverträge vorbereiten"
Diese ausgelagerten Verwaltungen sind in Tschechien ein boomendes Geschäft. Fast 70 solcher Zentren gibt es im Land, beinahe 30000 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Rechnet man weitere Dienste wie etwa Telefonzentralen hinzu, dürfte die Zahl nach Branchenschätzungen bei mehr als 100.000 liegen. Der Personalbedarf ist gewaltig, sagt Milan Novak von der Firma Grafton, die Mitarbeiter in die Shared-Service-Zentren vermittelt.
"Es ist wichtig, dass die Leute Kenntnisse im Bereich der Wirtschaft haben, also etwa Buchhaltung und Ähnliches beherrschen. Immer wichtiger wird der technische Bereich, da suchen wir Mitarbeiter, die etwa aus dem Feld Informatik stammen. Grundsätzlich geht es in den meisten Fällen um eine Mischung aus Sprachkenntnissen und fachlichen Qualifikationen, das sind die entscheidenden Kriterien"
Genau das ist auch der Grund, weshalb die Branche ausgerechnet in Tschechien boomt: Dort gibt es eine gute Universitätslandschaft, es gibt also ausreichend qualifizierte Bewerber für die Posten. Außerdem sind Länder wie Deutschland oder Frankreich nicht weit weg. Und die meisten jungen Tschechen lernen eine oder mehrere Fremdsprachen – auch das sei ein wichtiger Faktor, weil die meisten Aufgaben in der Sprache der ausländischen Firmen erledigt werden müssen. Milan Novak:
"70 Prozent der Beschäftigten stammen aus Tschechien, die übrigen 30 Prozent aber sind Ausländer, die nach Prag gekommen sind. Da ist es nicht so, dass die Leute aus dem Osten in den Westen ziehen, sondern genau umgekehrt: Viele kommen aus westlichen Ländern in den Osten, um in diesen Zentren zu arbeiten"
Die Aussichten für die ausgelagerten Verwaltungen seien rosig, sagen Experten in Tschechien: Bislang machten vor allem internationale Konzerne davon Gebrauch, allmählich kämen auch immer mehr mittelgroße Unternehmen hinzu.