Ein Rasenfleck, zwei Holzbänkchen, zwei alte rote Telefonzellen. Flask Walk, eine romantische Gasse in Hampstead Nordlondon.
In der Ferne schimpfen Bauarbeiter. Ab und zu macht ein Hundehalter Station. Ein Vogel raschelt durchs Laub. Die Telefonzellen sind verlassen. Ihr roter Lack ist abgeblättert, die königlichen Krönchen sind verblichen, die Fensterscheiben erblindet.
Im Geldschlitz eine Visitenkarte: "Tanja, Model". Exotische Massagen" Der Hörer liegt schief in der Gabel.
Aber tatsächlich, das Telefon funktioniert.
Dennoch greifen die meisten Briten lieber zu ihrem Handy. In Großbritannien gibt es inzwischen 70 Millionen Mobiltelefone - das sind mehr Handys als Einwohner. Rund 30.000 Kioske hat British Telecom in den letzten fünf Jahren abmoniert. Bleiben noch etwa 60.000 Münzfernsprecher. Auch sie rentieren sich schon lange nicht mehr. Aber während kaum jemand den modernen Glaskästen nachweint, fällt den Insulanern der Abschied von den traditionellen roten Kastenhäuschen schon deutlich schwerer.
Die sind ein Teil unserer Tradition, so wie die roten Busse, sagt Neville, ein gebürtiger Londoner.
Ich benutze die Telefonhäuschen mindestens zweimal im Monat, erzählt Toni, ein Student aus Griechenland. Und die Touristen lieben sie heiß und innig.
Spätnachmittag. In Hampstead scheinen die zwei einsamen Telefonzellen noch enger zusammenzurücken. Selbst ein Hund, der vorbeiflaniert, hebt sein Bein lieber gegen einen historischen Laternenpfahl..
Und dann gleich zwölf Besucher auf einmal: Touristen. Peter, der Fremdenführer, blickt mit liebevollem Stolz auf die zwei roten Kastenhäuschen.
In den guten alten Tagen hätte hier eine ganze Menschentraube zum Telefonieren angestanden. Heute benutzt sie keiner mehr. Aber die hier stehen unter Denkmalschutz. Deshalb sind sie noch da.
Der berühmte britische Architekt Giles Gilbert Scott hat den ikonischen roten Telefonkiosk 1926 entworfen. Ursprünglich sollte sie in edlem Silber erglänzen. Aber dann entschied man sich für rot, sie sollte schon von weitem sichtbar sein. Giles Gilbert Scott baute übrigens auch Bankside, das Themsekraftwerk, in dem heute die Kunstsammlung der Tate Modern untergebracht ist.
Besonders gefährdet sind Telefonhäuschen auf dem Lande: Viele sind bereits für ein paar Pennies verscherbelt - und dann von ihren neuen Besitzern umgemodelt worden: in einen Blumenstand, oder einen Zeitungskiosk - und manchmal auch in eine Dusche. Und viele sind auch in den USA.
Die Touristen suchen eine neue Attraktion. In der Abenddämmerung wirken die Telefonzellen besonders verlassen.
Plötzlich aber öffnen sich die Schultore - ganze Horden von Kindern stürzen heraus, fünf Knirpse rasen direkt auf die Telefonhäuschen zu.
"Was wir hier machen? Wir spielen Was denn sonst."
Jeden Tag freuen sich die Kleinen auf "ihre" Spielhäuschen, erzählt Melissa, das Kindermädchen. Wenn sie verschwänden, wären sie richtig traurig...
Melissas Freundin nickt.
Sie gehören fest zum Londoner Straßenbild, wenn du ein rotes Telefonhäuschen siehst, dann weißt du: du bist wirklich in London angekommen.
In der Ferne schimpfen Bauarbeiter. Ab und zu macht ein Hundehalter Station. Ein Vogel raschelt durchs Laub. Die Telefonzellen sind verlassen. Ihr roter Lack ist abgeblättert, die königlichen Krönchen sind verblichen, die Fensterscheiben erblindet.
Im Geldschlitz eine Visitenkarte: "Tanja, Model". Exotische Massagen" Der Hörer liegt schief in der Gabel.
Aber tatsächlich, das Telefon funktioniert.
Dennoch greifen die meisten Briten lieber zu ihrem Handy. In Großbritannien gibt es inzwischen 70 Millionen Mobiltelefone - das sind mehr Handys als Einwohner. Rund 30.000 Kioske hat British Telecom in den letzten fünf Jahren abmoniert. Bleiben noch etwa 60.000 Münzfernsprecher. Auch sie rentieren sich schon lange nicht mehr. Aber während kaum jemand den modernen Glaskästen nachweint, fällt den Insulanern der Abschied von den traditionellen roten Kastenhäuschen schon deutlich schwerer.
Die sind ein Teil unserer Tradition, so wie die roten Busse, sagt Neville, ein gebürtiger Londoner.
Ich benutze die Telefonhäuschen mindestens zweimal im Monat, erzählt Toni, ein Student aus Griechenland. Und die Touristen lieben sie heiß und innig.
Spätnachmittag. In Hampstead scheinen die zwei einsamen Telefonzellen noch enger zusammenzurücken. Selbst ein Hund, der vorbeiflaniert, hebt sein Bein lieber gegen einen historischen Laternenpfahl..
Und dann gleich zwölf Besucher auf einmal: Touristen. Peter, der Fremdenführer, blickt mit liebevollem Stolz auf die zwei roten Kastenhäuschen.
In den guten alten Tagen hätte hier eine ganze Menschentraube zum Telefonieren angestanden. Heute benutzt sie keiner mehr. Aber die hier stehen unter Denkmalschutz. Deshalb sind sie noch da.
Der berühmte britische Architekt Giles Gilbert Scott hat den ikonischen roten Telefonkiosk 1926 entworfen. Ursprünglich sollte sie in edlem Silber erglänzen. Aber dann entschied man sich für rot, sie sollte schon von weitem sichtbar sein. Giles Gilbert Scott baute übrigens auch Bankside, das Themsekraftwerk, in dem heute die Kunstsammlung der Tate Modern untergebracht ist.
Besonders gefährdet sind Telefonhäuschen auf dem Lande: Viele sind bereits für ein paar Pennies verscherbelt - und dann von ihren neuen Besitzern umgemodelt worden: in einen Blumenstand, oder einen Zeitungskiosk - und manchmal auch in eine Dusche. Und viele sind auch in den USA.
Die Touristen suchen eine neue Attraktion. In der Abenddämmerung wirken die Telefonzellen besonders verlassen.
Plötzlich aber öffnen sich die Schultore - ganze Horden von Kindern stürzen heraus, fünf Knirpse rasen direkt auf die Telefonhäuschen zu.
"Was wir hier machen? Wir spielen Was denn sonst."
Jeden Tag freuen sich die Kleinen auf "ihre" Spielhäuschen, erzählt Melissa, das Kindermädchen. Wenn sie verschwänden, wären sie richtig traurig...
Melissas Freundin nickt.
Sie gehören fest zum Londoner Straßenbild, wenn du ein rotes Telefonhäuschen siehst, dann weißt du: du bist wirklich in London angekommen.