Archiv


Ablösung im Wohnzimmer

Die Zeiten, da der PC das leistungsstärkste Spielzeug für virtuelle Welten war und das Dreigespann aus Stereoanlage, Fernseher und Videorekorder das Wohnzimmer beherrschte, scheinen vorbei. Denn multifunktionale Spielkonsolen setzen zur Übernahme an.

Manfred Kloiber im Gespräch mit Felix Buschbaum |
    Manfred Kloiber: Felix Buschbaum, drei Geräte-Familien dominieren den Markt, gibt es hier Bewegungen?

    Felix Buschbaum: Da gibt es jetzt eine ganze Menge Bewegung, und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil die PlayStation 3 von Sony und die Konsole Wii von Nintendo noch in diesem Jahr auf den Markt kommen werden, die PlayStation am 17. November für 599 Euro. Bei der Wii ist weder das Erscheinungsdatum, noch der Preis bis jetzt bekannt, aber das soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die beiden Konsolen unterscheiden sich in weiten Teilen, denn die PlayStation 3 ist im Prinzip wirklich ein Home-Entertainment-Center, das über USB-Anschlüsse verfügt, an die ich klassische USB-Komponenten anschließen kann, die einen HDMI-Ausgang hat, wo ich einen Memorystick, SD-Karten, CompactFlash-Karten anschließen kann beispielsweise, die natürlich auch über einen DSL-, LAN- und natürlich auch über einen WLAN-Anschluss verfügt, damit ich auch nicht nur zum Beispiel Online-Gaming betreiben kann, sondern zum Beispiel auch im Internet surfen kann - einfach mit der Konsole.

    Kloiber: Also das Konzept hier ist, dass man ein Gerät hat, was man unter den Fernseher stellt, dass man darüber spielen und auch Medienkonsum machen kann?

    Buschbaum: Genau. Im Prinzip will die PlayStation 3 wie der Videorecorder oder der DVD-Player zum Fernseher und in das Wohnzimmer und natürlich wäre sie am liebsten alleine da. Dementsprechend man kann auch über einen BlueRay-Laser, der auch die Zukunft im Laserformat sichern soll und auch größere Formate zulassen soll, Musik-CDs und DVDs abspielen, und alle bekannten Brennformate spielt die Konsole selbstverständlich ebenfalls ab.

    Kloiber: Das Konzept von Nintendos Wii, der zweiten Neuvorstellung hier auf der Messe, ist ganz anders?

    Buschbaum: Das ist ein ganz anderes, Nintendo hält sich ein bisschen aus dem Zweikampf zwischen Sony und Microsoft XBox heraus. Nintendo greift mit Wii das bereits eben schon besprochene Bewegungskonzept auf, in dem man einen Controller eingesetzt hat, der die Bewegungen des Spielers direkt in das Spiel umsetzt. Das heißt man bewegt nur den Controller praktisch in der Luft und führt genau die Bewegungen aus, die man im realen Leben zum Beispiel bei einem Sportspiel wie Tennis oder Golf auch ausführen würde.

    Kloiber: Ich habe gestern Baseball gespielt mit dieser Konsole, da muss man den Schläger richtig hinter den Rücken nehmen und dann volle Kanne draufhauen.

    Buschbaum: Man muss wirklich Schwung holen und muss genau diese Bewegungen ausführen. Und da kommt man wirklich sehr schnell ins Schwitzen und besonders viel Spaß macht das Ganze natürlich, wenn man zu zweit oder sogar zu viert gemeinsam spielt.

    Kloiber: Von der XBox gibt es hier auf der Messe nichts Neues?

    Buschbaum: Von der XBox gibt es nicht viel Neues. Es gibt jetzt wie bei der PlayStation bereits eine neue Kamera dazu, es wird demnächst auch ein bisschen mehr Content im Online-Bereich geben, aber im Prinzip macht Microsoft sich wenig Sorgen, weil man doch im Moment die Konsole hat, die am neuesten auf dem Markt ist.