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Absatzmarkt und Zukunftschance

Exportschlager Erneuerbare Energien, voller Hoffnung brach in Deutschland eine neue Branche auf. Statt aus Kohle und Atom will sie Strom aus Sonne, Wind, Wasser und Biogas gewinnen. Deutschlands Industrie ist führend im Export für Windkraft und Solaranlagen. Doch hier zu Lande wird es langsam eng. Die Klagen über die Verspargelung der Landschaft sind Legion. Jetzt flieht die Branche aufs Meer- off-shore sollen sich die Räder drehen.

Von Britta Fecke | 30.05.2004
    Andernorts sind die Widerstände geringer, andernorts gibt es auch mehr Raum für die Anlagen und einen neuen Absatzmarkt. Die deutsche Zukunftsbranche sieht gute Chancen in den Entwicklungsländern. Und wird darin von der Bundesregierung nachhaltig unterstützt. Zum Beispiel in Marokko. - Michael Hofmann, Ministerialdirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, BMZ:


    Ich hab den Eindruck das hier extrem gute Bedingungen bestehen, besonders für die Windkraft. Mit einer sehr hohen Ausbeutungsrate, wir haben auch gesehen, dass auch der Bereich der Solarenergie große Chancen hat, und zwar vor allem dann, wenn die Kosten für den Netzanschluss zu hoch waren, und man dann versucht die Menschen auf dem Dorf mit Solarenergie zu versorgen, dass sich dann Solarenergie auf eine positive Weise einbringen lässt in das gesamte Energiekonzept.

    Wenn Mohamed Kinlar den Ruf vom Minarett hört, dann hat er es bald geschafft, dann ist das Dorf und der Markt nicht mehr weit. Auch sein Esel ist erschöpft - stundenlang trug er seinen Herren durch das Hochland Marokkos. Vorbei an saftigen Wiesen, das Atlasgebirge im Rücken und den tiefroten Mohn im Blick ging es bis nach Khemisset auf den Markt.

    Zwischen Marktständen mit gesalzenen Mandeln, Ingwer und roter Beete steht eine Demonstrationswand mit Energie-Sparlampen. Gleich daneben glitzert ein Solarmodul in der Morgensonne - keine Frage - die aufgebaute Photovoltaik-Anlage ist die Attraktion des kleinen Marktes - nirgendwo sonst stecken so viele Männer die Köpfe zusammen. Das Angebot scheint attraktiv, eine private Solaranlage für den eigenen Haushalt; für die eigene Hütte, die weit ab in den Hügeln und weit ab vom Stromnetz liegt. Winfried Klinghammer von der deutschen Firma Projekt Consult ist Berater vor Ort:

    Wir versuchen mit unserem ländlichen Elektrifizierungsprogramm einen Beitrag zu leisten, um den Menschen auf dem Land einen Grund zu geben weiter auf dem Land zu bleiben. Der Wunsch dieser Haushalte ist Strom zu erhalten und das ist über die Netzversorgung nicht mehr finanzierbar.

    Würde der nationale Stromversorger ONE versuchen die entlegenen Dörfer ans Stromnetz anzuschließen, so würde das rund 10.000 US Dollar pro Kilometer kosten, das ist für ein Entwicklungsland wie Marokko unbezahlbar.

    Im "Human Development Report" 2003 über die menschliche Entwicklung belegt Marokko Platz 126 von 175 gelisteten Ländern. Jeder Siebte hat weniger als zwei US Dollar pro Tag, um zu überleben.
    Die Armut ist besonders in den ländlichen Regionen ein Problem. Der Landbevölkerung mangelt es an Bildung, beruflichen Perspektiven, - und an Strom. Roland Mauch, deutscher Botschafter vor Ort:

    Die für den ländlichen Bereich zuständige ONE kalkuliert ihre Kosten für ein entlegenes Dorf und das stellen Sie sich bitte nicht vor wie in Deutschland, Dorf heißt hier zwei Häuser da - weit weg wieder drei Häuser, da ein Stromnetz zu legen ist zu teuer, da lohnt es sich eher mit Photovoltaik-Anlagen zu arbeiten.

    Photovoltaik soll also in Marokko helfen auch die Provinz mit Strom zu versorgen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt das ländliche Elektrifizierungsprogramm mit fünf Millionen Euro im Auftrag der Bundesrepublik.
    Auf dem Land lebt ungefähr die Hälfte der marokkanischen Bevölkerung. Während der Elektrifizierungsgrad in den Städten über 90 Prozent beträgt, liegt derzeit die ländliche Stromversorgung bei ca. 40 Prozent.

    Bis zum Jahr 2008 sollen fast alle ländlichen Haushalte über die Nutzung der Sonnenenergie mit Strom versorgt werden. Das heißt, dass 35.000 Dörfer bzw. rund 1,8 Millionen Haushalte versorgt werden. Um die Menschen auf dem Land über die Möglichkeiten dieser erneuerbaren Energiequelle zu informieren gingen die Initiatoren auf die Märkte:
    Dort kommen alle zusammen: Die, die schon so ein blau glitzerndes Modul auf dem Dach haben und die, die jetzt auch Energie aus der Steckdose beziehen wollen.

    Wir haben dieses System zu hause und für das Land gibt es nichts besseres als das, die Kosten sind in Ordnung, ich hab eine 50 Watt- Anlage und das ist am Ende sogar billiger als früher mit den Kerzen und Petroleum..

    Wir können Fernsehn schauen, auch wenn es regnet. Wir haben auch immer Licht - es ist einfach wunderbar. Ich freue mich so
    Ich danke Gott für das Licht!


    Je nach Finanzlage kann jede Familie wählen zwischen einer 50-, 75- oder 100- Watt Anlage. Eine 50-Watt Anlage liefert Strom für vier Lampen und einen Fernseher, einen schwarz-weiß Fernseher wohlgemerkt. Denn während ein schwarz-weiß Bildschirm nur 20 Watt verbraucht, frisst die bunte Variante vier mal soviel Energie. Das würde den Rahmen einer 50 Watt-Anlage sprengen. Farben haben die Marokkanischen Berber sowieso genug vor der Tür: tiefroten Klatschmohn, blaue Tageslichtnelken und gelbe Disteln.

    Winfried Klinghammer zieht eine erste Bilanz:

    Wir sind jetzt nach 1,5 Jahren bei 6000 Anlagen. Das ist viel bei den Rahmenbedingungen, wo wir ja auch eine Vorauszahlung von den Haushalten erwarten, das heißt, die Leute müssen sich Anmelden, eine Vorrauszahlung machen und einen monatlichen Beitrag zahlen...im ländlichen Raum , wo regelmäßige Zahlung nicht üblich sind. Dafür ist das eine gute Leistung.

    Die Nutzer einer hauseigenen Photovoltaik-Anlage beteiligen sich mit rund 50 Prozent an den Investitionskosten. Damit die Kunden das Geld aufbringen können, zahlen sie für eine 50 Watt-Anlage einmalig rund 70 Euro. In den nächsten zehn Jahren bezahlen sie monatliche Raten von rund 6 Euro . Für eine 75 bzw. 100 Watt-Anlage wäre der Beitrag entsprechend teurer. Darum haben 90 Prozent der Nutzer eine 50-Watt-Anlage auf dem Dach. Und die läuft Tag und Nacht, garantiert:

    Das kommt daher das der Dienstleister einen Vertrag über 10 Jahre hat, also er muss garantieren, dass innerhalb dieses Zeitraumes die Anlagen funktionieren, das Strom für die Haushalte da ist. Diese zehnjährige Betreuung die ist weltweit einmalig.

    Welche Watt-Variante Mohamed Kinlar nehmen soll, unser Mann vom Markt, nun, das weiß er noch nicht. Für Kinlars Esel war dieser Markttag aber schon jetzt ein Erfolg: Denn außer einem Sack rote Beete muss er nur noch den Traum von elektrischer Energie nach Hause tragen und der ist denkbar leicht.

    Mit dieser dezentralen Stromversorgung für einzelne Haushalte ist das Potential der Sonnenkraft aber noch lange nicht erschöpft. Marokko hat mehr als 300 Sonnentage im Jahr, Sonnenstrahlung und Wind sind in Nordafrika zwei bis drei mal so ergiebig wie in Mitteleuropa.
    Matthias Schlund von der KfW:

    Also Marokko hat ein riesiges Potential an Windkraft und an Solarkraft, das trifft auch für die Nachbarländer Tunesien, Lybien und Algerien zu. Das bedeutet im Großraum Nordafrika besteht die Möglichkeit Strom zu erzeugen, der nach Europa transportiert werden könnte. Hierbei sind dann die Übertragungsverluste zu bedenken. Aber da wird es technische Möglichkeiten geben, weil es andersrum ja auch schon geht.

    "Andersrum" heißt: Von Europa nach Nordafrika fließt Strom - genauer gesagt: von Spanien nach Marokko. Wünschenswert wäre nach Ansicht europäischer Wissenschaftler und Klimaexperten, wenn der Strom von Marokko nach Spanien fließen würde. Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen empfiehlt den Aufbau einer strategischen Energiepartnerschaft zwischen Europa und Nordafrika. Theoretisch ließe sich in der Sahara umweltfreundlicher Strom herstellen, der den Energieheißhunger der europäischen Industrienationen klimafreundlicher als bisher stillen könnte. Neben dem Klimaschutz wäre der Stromtransfer auch ein Element, um die wirtschaftliche und außenpolitische Kooperation mit Nordafrika zu vertiefen. Roland Mauch, deutscher Botschafter in Marokko, gibt allerdings zu bedenken:

    ...abgesehen von einer Reihe von planerischen und rechtlichen Gründen, Sie können nicht in die Wüste gehen und da Millionen von qm mit Anlagen zustellen, da das Land den Nomaden gehört . Es gibt viel Land, da kann man nicht hingehen und die Fläche zubauen, Sie kriegen Schwierigkeiten mit den Stämmen und Clans. ...es ist 'ne kulturelle Angelegenheit, letztlich.

    Mohamed Boutaleb ist Marokkos Energieminister. Er antwortet auf die Nachfrage, ob er eine Zukunft für solch eine Solar-Strom-Brücke sehe - immer gleich:

    Der Energiemarkt in Marokko wird liberalisiert - seit Anfang der 90er Jahre. Es werden alle Gesellschaften der Ölproduktion liberalisiert und auch die der Stromproduktion. Im nächsten Jahr werden 70 Prozent der Energiebetriebe privatisiert sein.

    Unklar bleibt bei dieser Antwort, ob der Energieminister das Projekt für nicht realisierbar hält, oder ob der Hinweis auf die Privatisierung des Strommarktes eine Aufforderung in Richtung Europa ist, das Projekt selbst in die Hand zu nehmen.

    Matthias Schlund von der KfW:

    Wenn Marokko im großen Maßstab hier einsteigen wollte im Bereich Wind und Solarerzeugung, um dann Strom nach Europa zu transportieren, müssten sich die Länder der EU zusammen tun, um ein Einspeisegesetz zu verabschieden, um Marokko Mindesttarife zu garantieren, um den Strom von Marokko nach Europa zu transportieren.

    Der wissenschaftliche Beirat für globale Umweltfragen rät dagegen die Energiepartnerschaft mit Nordafrika anzukurbeln. Dafür sollten photovoltaische Kraftwerke und riesige Windparks geplant und ausgeschrieben werden, ebenso eine Übertragungsleitung von Nordafrika nach Europa.

    Noch ist die Übertragungsleitung von den leistungsfähigen Standorten in Nordafrika zu den energiehungrigen Industriestaaten in Europa Theorie. Doch im Kleinen ist die Strombrücke schon ein bisschen Realität, zumindest, wenn Spanien morgens aufwacht. Matthias Schlund:

    Und hier kann Marokko punktuell auch Strom exportieren nach Spanien. Konkret gesprochen: die Spitzenlastnachfrage, wenn in Spanien morgens die Bevölkerung aufsteht und im Winter das Licht einschaltet, das ist ein Zeitraum von zwei Stunden, da herrscht auf dem spanischen Strommarkt in der Regel eine Unterversorgung und da kann Marokko Überschuss-Strom aus den Wasserkraftwerken verkaufen.

    Marokko deckt rund 30 Prozent seines Strombedarfs aus Wasserkraft. Die Stromerzeugung in den Wasserkraftwerken ist allerdings zweitrangig, das in den Staudämmen gesammelte Wasser dient zuerst der Trinkwasserversorgung und der Bewässerung in der Landwirtschaft. Dennoch kann ein großes Wasserkraftwerk im regenreicheren Norden jährlich 35.000 Megawatt Stunden erzeugen. Strom für rund 40.000 Einwohner.
    Während Wasser in einigen Regionen des Landes sehr knapp ist, ist Marokko aber ein sonnen- und ein windreiches Land. Die Windräder auf dem Kliff drehen sich schnell und beständig:

    Diese Geschichte hat angefangen mit dem Engagement der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die deutsche GTZ hat Anfang der 90er Jahre einen Windatlas für Marokko erstellt und darin konnte nachgewiesen werden, dass Marokko ein Potential für mehrer 1000 Megawatt Windkraft hat und aus diesem Windatlas der GTZ haben sich dann Projekte entwickelt unter anderem, der Windpark Tanger mit 3,5 Megawatt..

    Im nördlichen Riffgebirge, in der Nähe der Straße von Gibraltar, stehen die ersten Windmühlen Marokkos: Der Windpark Tanger. Hier drehen sich sieben Windkraftanlagen. Seit dem Jahr 2000 fließt der umweltfreundlich erzeugte Strom in das marokkanische Verbundnetz. Diesem Vorbild sollen weitere folgen, nicht nur, um die Umwelt zu schonen, wie Michael Hofmann erklärt, Ministerialdirektor beim Entwicklungsministerium:

    Wir werden in den nächsten Jahren Bewegungen bei den Erdölpreisen erleben, das ist ja nicht gesagt dass es auf dem Niveau bleiben muss. Es ist jetzt schon ziemlich hoch und jetzt schon können Sie sagen, dass die Entwicklungsländer allein schon durch die Differenz zwischen den Erdölpreisen von vor zwei Jahren und heute so viel Geld zusätzlich ausgeben müssen. Das steigert die Attraktivität von Erneuerbaren Energien. Bei Wind sind sie am dichtesten dran an den Marktpreisen also bei Solar ist es immer noch ein Problem.

    Die GTZ hat in einer Studie u.a. die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen in 15 Entwicklungs- und Schwellenländern untersucht. Demnach ist Marokko unter den Maghrebstaaten am weitesten fortgeschritten mit der Erschließung erneuerbarer Energiequellen zur Stromerzeugung.
    Der Energiebedarf in Marokko wird sich nach Schätzungen des Energieministeriums bis 2010 verdoppeln. Marokko muss also ohnehin, auch für den eigenen Bedarf die alternativen Energiequellen ausbauen.
    Klaus Töpfer, Direktor des UN-Umweltprogramms:

    Wenn Sie die Situation heute betrachten, müssen wir davon ausgehen, dass etwas 20 Prozent der Menschen knapp 55 Prozent der Energie verbrauchen und 80 Prozent der 45 Prozent. Diese 80 Prozent brauchen wirtschaftliche Entwicklung. Sie müssen Armut bekämpfen und wenn sie das erfolgreich machen wollen, brauchen sie Energie. Das heißt, diese Welt wird in der Zukunft eher einen größeren, als einen geringeren Energiehunger haben.

    Der Bau weiterer Windkraftanlagen ist auch schon geplant.
    Matthias Schlund:

    Heute ist es so, dass 53 Megawatt Windkraftanlagen in Marokko in Betrieb sind, der Anteil an der gesamten Stromerzeugung liegt aber noch bei unter einem Prozent. Aber verschiedene Projekte sind konkret in der Vorbereitung, so dass bis 2007 der Anteil auf rund fünf Prozent ansteigen wird.

    Marokko baut nun den nächsten großen Windpark: Er liegt auf der Halbinsel Cap Sim am Atlantik. Die Rotoren der Anlage sollen sich ab 2005 im Meerwind drehen. Ihre Leistung wird bei 60 Megawatt liegen. Die Gesamtkosten schätzen die Erbauer auf 78 Millionen Euro. Davon trägt die KFW Entwicklungsbank 50 Millionen Euro über einen Verbundkredit der Finanziellen Zusammenarbeit. Doch diese Mittel fließen nicht nur in den Bau des Windparks, mit den Geldern wurden im Vorfeld auch wissenschaftliche Untersuchungen finanziert.

    Ein Team von Ornithologen untersuchte, wie der Vogelzug durch den Bau des Windparks beeinträchtigt würde:

    Prof. Franz Bairlein, vom Institut für Vogelforschung der Vogelwarte Helgoland, hat die Untersuchung mit seinen Mitarbeitern in Marokko durchgeführt. Die Nutzung der Windkraft ist zwar klimafreundlich und verschont die Luft vor weiteren Schadstoffen wie Schwefeldioxid und Stickoxiden, aber leider verschonen die Rotoren nicht immer die Kinder der Luft: die Vögel: Franz Baierlein:

    Windkraftanlagen sind oft auf Bergkämmen, weil Wind gleichmäßig stark ist. Das Problem: Die Vögel überfliegen diese Berge ganz flach, dadurch kann es zu Kollisionen kommen....gleichzeitig kann so eine langgestreckte Anlage eine Barriere darstellen, die Vögel nicht umfliegen können.

    Besonders große und schwere Vögel wie Störche, Reiher und Greifvögel sind wenig manövrierfähig in der Luft. Spontanes Ausweichen ist diesen Flugriesen nicht möglich. Zum anderen nutzen sie den Aufwind vor der Küste und lassen sich mit ihm am Riff entlang nach oben ziehen: Wenn oben ein Rotor steht, bedeutet das für den Vogel den Tod. Um dieses Risiko zu minimieren hat das Team um Prof. Baierlein genau erforscht, wo genau und in welcher Höhe die Vögel ziehen.

    Wir finden regelmäßigen Vogelzug besonders in der ersten Nachthälfte und wir sehen, dass dabei niedriger Flughöhen genutzt werden. Es bleibt ein Kollisionsrisiko.

    Marokko ist ein wichtiges Durchzugsgebiet für rund 200 europäische Vogelarten. Die Frage ist, ob sie dabei auch über die geplante Anlage beim Cap Sim fliegen. Da die Zugvögel auf ihren Zugrouten oft durch räumlich recht enge Zugkorridore fliegen, kann dieses so genannte Kollisionsrisiko minimiert werden:

    In diesem Bereich empfehlen wir keine Anlage, aber in einem weiter östlichen Bereich kann die Anlage schadlos aufgestellt werden.

    Die Ergebnisse der Ornithologen werden nach marokkanischen Angaben in die Planung des neuen Windparks mit einfließen.

    Deutsche Unternehmen lieferten für die Windparkanlagen know-how und Technik. Gut für die Umwelt. Gut fürs Geschäft.
    Beim Aufbau der Solaranlagen kamen mehrere Anbieter zum Zuge. - Winfried Klinghammer, Ingenieur aus Deutschland:

    Die Komponenten haben unterschiedliche Hersteller, die Batterien werden in Marokko erzeugt, auch die Kabel, das Solarmodul kommt vom Lieferanten Total Energie, d.h. die werden in Südafrika gefertigt mit Solarzellen aus französischer Produktion. Die elektronischen Komponenten - die kommen aus Deutschland.

    Aus Deutschland kam auch das know-how, um die dezentralen Solaranlagen zu installieren und zu betreuen, und Geld vom Staat: die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat jede dieser Anlagen mit 450 Euro bezuschusst. - Verdienen tun am Ergebnis jedoch vor allem französische Firmen.

    Für das Photovoltaik-Vorhaben gab es keine Lieferbindung in Marokko. Das Ausschreibungsverfahren lag ausschließlich bei der marokkanischen Seite. Es wurde von deutscher Seite nur geprüft, ob das Verfahren rechtens war. Und man muss auch dazu sagen, dass sich nicht eine deutsche Firma darauf beworben hat. Insofern ist die Frage, warum keine deutsche Firma zum Zuge kam, an die deutsche Industrie zurückzugeben.